Broadcast, Live, Report, Top-Story: 28.05.2025

Site-Report: Produktion Eurovision Song Contest 2025

Wie unterstützte NEP als Technik-Dienstleister den ESC in Basel? Ein Blick hinter die Kulissen der Show, die allein in Deutschland über neun Millionen Menschen erreichte.



Total Facility Control für IP-Steuerung

Eine wichtige technologische Voraussetzung für die diesjährige ESC-Produktion war die TFC-Plattform von NEP.

©Victor Holmqvist
TFC ist eine Orchestrierungslösung, die NEP selbst entwickelt hat.

Ursprünglich für den internen Gebrauch bei NEP entwickelt, ist TFC grob gesagt ein Dirigent für IP-basierte Broadcast-Produktionen – eine leistungsstarke, softwaredefinierte Infrastruktur-Managementlösung, die die Steuerung und das Signalrouting in komplexen Live-Umgebungen optimiert. Ein ziemlich smartes Tool, das u.a. schon bei The Voice of Holland, beim Super Bowl, der PGA Tour oder Wimbledon eingesetzt wurde.

Durch den Einsatz von TFC war NEP beim ESC in der Lage, die traditionelle Basisband-Infrastruktur mit den Vorteilen von ST 2110 zu kombinieren, wodurch das System skalierbarer, dynamischer und einfacher zu überwachen war.

©Sas Kaykha
Hier wurden alle Signale überwacht.

Dies ermöglichte es NEP auch, den gesamten Content und die Verteilung aller an der Eurovisionsproduktion beteiligten Signale ständig auf einem Dashboard zu überwachen und Benachrichtigungen zu erhalten, wenn Parameter nicht eingehalten werden.

Das Ergebnis war eine schnellere Einrichtung des gesamten Systems, eine höhere Flexibilität und eine nachhaltigere und effizientere Bereitstellung von Ressourcen – alles entscheidende Vorteile für eine Veranstaltung dieser Größenordnung.

©Sas Kaykha
Im Musik-Truck.
Musiktruck

Der Musiktruck übernahm beim ESC den gesamten Broadcast-Mix der Musik. Dieses Jahr wurde die Musik separat gemixt, im Ü-Wagen kamen die Musikstreams und die der Mikrofone zusammen. Das war ein Wunsch der SRG und zeigt, wie anpassungsfähig NEP ist.

Live-Atmosphäre bei der Generalprobe

Die Orchestrierung aller unbewegten und vor allem bewegten Kameras bei der ESC-Show stellte ein Kunstwerk an sich dar. Und hier erschließt sich mir jetzt auch vollends, warum man solch eine Show schon vorher programmiert und den Live-Schnitt automatisiert.

©Sas Kaykha
Die Sprecherkabinen der Kommentatoren und Kommentatorinnen.

Bei den Acts wechselten sich teilweise zwei Steadicams auf der Bühne ab, während ihr Abgang natürlich aus der Totalen herausgehalten werden musste. Für die Moderatorinnen befanden sich an diversen Monitoren und einem Techno-Crane AutoCues.

©Sas Kaykha
27 Kameras setzten den ESC in Szene.

Während die Einspieler der verschiedenen Künstler im TV liefen, ging die zweite große Koordinationsphase los – die Bühnentechniker bauten die teilweise pompösen Bauten ab, während eine zweite Crew mit Staubsaugern und Wischmops die Bühne säuberte. Dies alles musste fehlerfrei und absolut in-time funktionieren.

Das war insgesamt wirklich absolut beeindruckend, und auch wenn man nicht unbedingt ein Fan der ESC-Hymnen ist, kann man sich der Ausstrahlung dieses Live-Events nicht entziehen. Was hier geleistet wird, ist nicht nur aus produktionstechnischer Sicht sehr beeindruckend.

Resümee

NEP bewies bei der ESC-Produktion einmal mehr, wie leistungsfähig das Unternehmen ist. Axel Engström, Projektleiter Eurovision 2025 bei NEP, sagt dazu:

©Sas Kaykha
Die ESC-Produktion ist eine starke Teamleistung.

»Die Durchführung einer Produktion dieser Größenordnung ist nur dank der enormen Teamleistung aller Beteiligten möglich. Von der Logistik über die Technik bis hin zum Betrieb vor Ort war es eine echte grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen unseren NEP-Teams in Europa. Wir haben auch das Privileg, eng mit der SRG SSR und der EBU zusammenzuarbeiten, deren Professionalität und Partnerschaft hervorragend sind. Gemeinsam teilen wir die Leidenschaft, Fernsehen von Weltklasse zu liefern.«

Das konnte man bei der Produktion an allen Ecken und Enden definitiv spüren.

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