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ProRes

Mittlerweile gibt es ganz verschiedene Versionen und Qualitätsstufen von ProRes.

Von Apple ursprünglich für die Postproduktion entwickelter Codec. Ziel war es, wie bei DNxHD von Avid, HD-Signale so effektiv zu komprimieren, dass man in vielen Fällen keinen Unterschied zu unkomprimierten Signalen sah, aber auf Datenraten kam, die nur wenig über denen von unkomprimierten SD-Videodatenströmen lagen. Mittlerweile wurde ProRes aber weiter verfeinert und in diverse Unterformate untergliedert außerdem sind Datenraten und Speicherkapazitäten verfügbar, die es erlauben, auch direkt in der Kamera oder dem Recorder bei der Originalaufnahme mit ProRes zu arbeiten.

Einer der Vorreiter beim ProRes-Einsatz in der Kamera war Blackmagic mit der Cinema Camera, die auf SSDs speichert.

ProRes-Vorreiter im Kamera- und Recorderbereich waren Arri mit der Alexa, Blackmagic mit der Cinema Camera, sowie Aja und Atomos mit Fieldrecordern.

ProRes produziert ausschließlich I-Frames, was in der Postproduction generell ein klarer Vorteil ist, weil weniger Kodierarbeit anfällt, was den Prozessor entlastet und schnelleres, unkomplizierteres Arbeiten ermöglicht.

Mittlerweile gibt es ProRes in diversen Spielarten und Daten­raten. Beispiele sind ProRes 422 (Proxy), ProRes 422 (LT), ProRes 422, ProRes 422 (HQ) und ProRes 4444. Abhängig von der gewählten Variante und dem Aufzeichnungsraster er­geben sich Datenraten von 12 bis 315 Mbps.

•    ProRes 4444 bietet maximale Qualität für 4:4:4-Quellen sowie für Material mit Alphakanal. Geeignet für Material mit Auflösungen bis 4K.
•    ProRes 422 (HQ) eignet sich für 4:2:2- oder 4:2:0-Material (Auf­lösung bis 1.920 x 1.080) und arbei­tet mit 220 Mbps Datenrate.
•    ProRes 422 arbeitet im Vergleich zu 422 (HQ) mit geringerer Datenrate von 145 Mbps.
•    ProRes 422 (LT) erreicht etwa 70% der Datenrate von ProRes 422.
•    ProRes 422 (Proxy) eignet sich als Proxy-Format, etwa fürs Offline-Editing. ProRes 422 (Proxy) arbeitet mit einer ­Datenrate, die etwa ein Drittel der Datenrate von ProRes 422 beträgt.

Der Nachteil, wenn Schnittsysteme auf einen bestimmten Codec festgelegt sind, liegt darin, dass man nicht direkt auf die Files aus der Akquisition zugreifen kann, wenn diese nicht im Codec des Schnittsystems vorliegen, sondern dass das Material beim Einspielen transkodiert werden muss. Dadurch verliert man Zeit und dafür braucht man auch Prozessorleistung, außerdem birgt jeder Transcoding-Prozess das Risiko der Qualitätsverschlechterung und des Auftretens von Artefakten.

Siehe auch:
Artefakt
Codec
DNxHD
I-frame
I-Frame only