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Rolling Shutter

Schlitzverschluss.

Aus der Fotografie bekannt, kommt das Prinzip des Rolling Shutters teilweise auch im Videobereich zum Einsatz: So sorgt der Rolling Shutter bei den meisten Kameras und Camcordern mit CMOS-Sensoren dafür, dass diese nur Zeile für Zeile belichtet werden — anders als etwa bei CCD-Sensoren, bei denen üblicherweise alle Bildpunkte des Sensors gleichzeitig belichtet werden.

Der Grund für den Einsatz des Rolling Shutters im Videobereich liegt im Funktionsprinzip der CMOS-Sensoren begründet und soll hier nicht ausgeführt werden. Nur soviel noch: Es handelt sich natürlich nicht um einen mechanischen Schlitzverschluss.#

Nachteile des Rolling Shutters

Der Rolling Shutter kann sich unter bestimmten Aufnahmebedingungen negativ auf die Bildqualität auswirken: So können etwa Strommasten und Straßenlampen in schnellen Schwenks bananenförmig verkrümmt dargestellt werden (Skew). Auch wenn die Kamera hochfrequenten Vibrationen ausgesetzt ist (etwa wenn sie ohne Dämpfung an einem Hubschrauber oder Rennwagen montiert wird), kann es zu massiven Bildfehlern kommen.

Wenn man es darauf anlegt, kann man negative Effekte des Rolling Shutters auch bei vielen professionellen CMOS-Camcordern provozieren: Dafür sind aber im Normallfall heftige Reißschwenks nötig, wie sie in der Praxis nur sehr selten eingesetzt werden — und bei realistischer Betrachtung stört es in einem solchen Reißschwenk auch nicht, wenn sich senkrechte Linien etwas verkrümmen. Allenfalls wenn es um wissenschaftliche Bildanalyse geht, ist der Rolling Shutter bei professionellen Kameras und Camcordern in der Praxis ein Problem.

Anders sieht es bei Handy-Aufnahmen, Action-Kameras und bei einfachen Consumer-Camcordern aus: Dort werden teilweise sehr langsam arbeitende CMOS-Sensoren eingesetzt, bei denen die Nachteile eines Rolling Shutters extrem sichtbar werden können. In Camcordern und Kameras, die für den Broadcast-Markt entwickelt wurden, kommen dagegen wesentlich schnellere Sensoren zum Einsatz (mit höherer Lichtempfindlichkeit, die kürzere Belichtungszeiten erlaubt, sowie mit höherer Auslesegeschwindigkeit), wodurch die Nachteile dieser Technik minimiert werden.

Bei Filmkameras mit rotierender Blende können ähnliche Effekte auftreten — und ebenso wie man hier gelernt hat, damit umzugehen, ist das auch im Videobereich möglich.

Wenn parallel zum Filmen mit einem Rolling-Shutter-Camcorder geblitzt wird, entstehen im Video Einzelbilder, die teilweise überbelichtet sind.

Ein zweites Bildproblem, das der Rolling Shutter bei Videoaufnahmen hervorrufen kann, sind helle Bildstreifen, wenn etwa parallel zum Filmen auch Fotos mit Blitzlicht gemacht werden (Flash Band): Dann ist bei CMOS-Kameras nicht das ganze Bild überbelichtet, sondern nur ein Streifen innerhalb des Bildes. Dieser Fehler kann im Unterschied zu den Verzerrungen aber relativ leicht automatisiert korrigiert werden: Entweder direkt in der Kamera, oder in der Postproduktion. Lösungen hierfür sind verfügbar.

Global Shutter als Alternative

Will man ganz sicher gehen, sollte man sich für Kameras entscheiden, bei denen der gesamte Sensor gleichzeitig belichtet ausgelesen wird, hierfür hat sich der Begriff »Global Shutter« durchgesetzt.