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Gamma

Dieser Begriff kennzeichnet generell die Kontrastwiedergabe von verschiedensten Bildaufnahme- und Wiedergabesystemen. Meist wird der Begriff dabei nicht exakt seiner ursprünglichen Bedeutung gemäß eingesetzt.

Der Ursprung liegt im Filmbereich, genauer gesagt in der Sensitometrie. Zeichnet man den Zusammenhang zwischen einfallender Lichtmenge und Schwärzung eines Films in einem logarithmischen Diagramm auf, dann erhält man einen charakteristischen Kurvenverlauf, der auch als Kennlinie des Films bezeichnet wird. Bei Filmmaterialien ist das ein typischer S-förmiger Kurvenverlauf, bei dem der untere und der obere Bogen durch ein relativ geradliniges Stück verbunden sind. Innerhalb dieses Bereichs wird üblicherweise belichtet.

Das Gamma ist ein Wert für die Steilheit (Gradation) dieses geradlinigen Stücks. Je höher der Wert, desto steiler ist die Kurve. Das hat in der Praxis die folgende Bedeutung: Gleiche Belichtungsunterschiede bewirken bei Filmen mit unterschiedlichem Gamma ganz unterschiedliche Schwärzungsunterschiede. Ein Film mit hohem Gamma arbeitet »härter«, als einer mit niedrigem Gamma, also flacherer Kurve.

Theoretisch ist die Kennlinie der Videotechnik eine Gerade, denn hier besteht ein direkter, linearer Zusammenhang zwischen Pegel und Bildhelligkeit, das Gamma liegt bei 1. In der Praxis ist es allerdings so, dass Bildröhren — und die waren nun mal die eizigen Displays als die Basics der TV-Systeme festgelegt wurden — nicht linear abbilden: Dunkle Bildteile werden gestaucht. Deshalb wurde generell die Kennlinie von elektronischen Kameras so eingestellt, dass diese spätere Stauchung am Monitor vorher schon kompensiert wird (Gamma-Vorentzerrung).

Mittlerweile gibt es aber an praktisch allen professionellen, elektronischen Kameras die Möglichkeit, den Gamma-Wert insgesamt oder auch partiell zu verändern, also die Kennlinie der Kamera zu »verbiegen«, um unter den jeweils herrschenden Licht- und Kontrastverhältnissen die Bildwiedergabe zu optimieren. Näheres hierzu ist beim Thema Kontrastumfang beschrieben.

Der Log-Mode und die Raw-Aufzeichnung sind Methoden, mit ganz flachem Gamma aufzuzeichnen und erst in der Nachbearbeitung zu entscheiden, wie die Bilder in Bezug auf die Kontrastwiedergabe aussehen sollen.

Siehe auch:
Black-Stretch
-Compress
DCC
Knie
Kontrastumfang