Kamera-Praxistest: Sony FX2
Mit der FX2 erweitert Sony die Cinema Line um ein weiteres kompaktes Vollformatmodell. film-tv-video.de hat die Kamera getestet.

Die Sony-Kamera FX2 kombiniert den 33-Megapixel-BSI-Sensor aus der Alpha 7 IV mit Cine-Features der FX-Serie und positioniert sich damit als Hybrid für Film und Foto. Neu sind ein integrierter OLED-Sucher, ein aktiver Lüfter für unbegrenzte Aufnahmezeiten (laut Sony) sowie ein zusätzlicher AI-Chip, der den Autofokus deutlich erweitert. Sony spricht hier von rund 30 % besserer Motiverkennung gegenüber der FX3 oder FX30.
Die Sony FX2 kostet in Deutschland rund 3.199 € inkl. MwSt. (Body). Im Kit mit XLR-Griff liegt der Preis bei etwa 3.699 € inkl. MwSt. Der optionale XLR-Top-Handle – kompatibel mit FX3 und FX30 – ist auch separat erhältlich und schlägt mit rund 500 € inkl. MwSt. zu Buche.
Daten
Die FX2 arbeitet mit einem 33-Megapixel-Vollformatsensor, der aus 7K herunterrechnet und so detailreiches 4K liefert. Der Rolling Shutter ist mit 26,1 ms auf dem Niveau der Alpha 7 IV – für schnelle Schwenks also eher unvorteilhaft. Der Dual-Base-ISO-Bereich liegt bei 800 und 4.000 ISO. Der Dynamikumfang beträgt laut Sony ca. 15 Stops, effektiv nutzbar sollten um die 12 Stops sein.

Neu ist der integrierte elektronische Sucher mit 3,68 Mio. Pixeln und 0,7-facher Vergrößerung, der sich kippen lässt und eine umkehrbare Augenmuschel hat. Das LCD bleibt beim bekannten Standard-Flip-Design.

Aufnahmeseitig bietet die FX2 die technischen Formate XAVC-S, XAVC-S-I und XAVC-HS in 10 Bit 4:2:2. Eine Besonderheit: H.265 steht nur bei 50/60p zur Verfügung, nicht bei 25p. 4K bis 30p nutzt die volle Sensorbreite, 4K50/60p erfordert einen 1,5-fachen Crop (APS-C). DCI-4K mit echtem 24p ist möglich, außerdem unterstützt die Kamera Shutter Angle und User-LUTs im Videomodus. Über HDMI gibt die FX2 bis zu 16-Bit-Raw aus.
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Der Autofokus profitiert stark vom neuen AI-Prozessor: Human Pose Estimation, Auto-Framing, AI-Tracking und ein Framing-Stabilisator erweitern die Motiverkennung. Fokus-Breathing Compensation und Dynamic Active Stabilization sind ebenfalls integriert. Zusätzlich können Standbilder als 4K-Framegrabs direkt während der Aufnahme gespeichert werden.

Zu erwähnen ist auch die Fotofunktionalität: mechanischer Verschluss, eigener Still/Movie-Schalter, Stills sogar in S-Log3 für z.B. Location-Scouting oder Hyperlapse – allerdings ohne LUT-Unterstützung.
Der Lüfter hinter dem Display verspricht langes Aufnehmen oder Streamen.
Die FX2 kommt – wie auch die FX3 – sehr clean und »Apple-like« daher. Nichts steht am Gehäuse ab, alles ist glatt und geht ineinander über, auch die Klappen für HDMI und USB-C Anschluss.

Die FX2 ist rund 40 g leichter als die FX3, bringt aber einen größeren Griff mit, zwei 1/4″-20-Gewinde an der Unterseite und einen vollen HDMI-Typ-A-Anschluss hinter einer soliden Klappe. Slot 1 nimmt SD/CFexpress Typ A auf, Slot 2 nur SD. Kopfhörer- und Mic-Ports liegen an der linken Seite unten.
Besonderheiten sind außerdem eine neue »Home«-Taste mit Schnellzugriff auf das »Big Six«-Menü sowie die UVC/UAC-Funktion: Über USB-C streamt die FX2 mit bis zu 4K30 als Webcam.
Mit HDMI kann 16 Bit Raw ausgegeben werden, allerdings nicht parallel zur internen 4K-Log-Aufnahme.

Zur Kamera haben wir als Objektiv noch das Sony 85mm f1.4 bekommen. Es ist zwar nicht das leichteste Objektiv, aber balanciert die Kamera super auf dem Gimbal aus. Da ich also einzig mit einer relativ langen Brennweite zurechtkommen musste, lag der Einsatz des Gimbals nahe. Außerdem sollte die neue Dynamic Active Stabilization noch eine wichtige Rolle spielen.
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