Editing, Postproduction, Top-Story: 17.03.2022

Premiere Pro: Remix und Sprache zu Text

Adobe pimpt Premiere Pro mit der Funktion »Remix« und mit Neuerungen bei »Sprache zu Text«. film-tv-video.de hat beides ausprobiert.


Im Mittelpunkt des jüngsten Adobe-Premiere-Updates, der Version 22.2, steht das neue Feature »Remix«. Die AI-Technologie Sensei von Adobe ermöglicht es, mit Remix die Länge von Soundtracks mit ein paar wenigen Klicks zu verändern und an die Cliplänge anzupassen. Weitere Neuerungen gibt es auch bei Sprache zu Text.

Per Remix-Werkzeug lassen sich Audioclips auf die gewünschte Länge ziehen.
Remix: Audioclip kürzen und neu arrangieren

film-tv-video.de hat die Funktion »Remix« beim Schnitt eines Video-Intros so ausprobiert: Wir wollten einen Audioclip für das Video verwenden, der 27 Sekunden lang ist, das Intro sollte aber nur 15 Sekunden lang sein. Genau für solche Aufgaben wurde das neue Remix-Werkzeug in Premiere Pro entwickelt. Der Audioclip wird automatisiert von Premiere neu arrangiert und die Länge des Audioclips wird ans Video angepasst — das geht tatsächlich ganz einfach.

Im Essential Sound Panel lassen sich Remixes anpassen.

Adobe hat dazu bei den Schnittwerkzeugen das neue Remix-Werkzeug hinzugefügt. Es verbirgt sich bei den Werkzeugen dort, wo üblicherweise das Ripple-Werkzeug zum Verschieben einer Schnittkante zu sehen ist. Einfach einen Tick länger auf das Icon klicken, und Remix steht dann in einer Liste zur Auswahl bereit. Einmal ausgewählt, kann man mit dem Remix-Werkzeug den Clip einfach auf die gewünschte Länge ziehen. Die KI von Adobe analysiert daraufhin den Clip und erstellt nach einer kurzen Analyse den neuen Remix.

Was man wissen muss: Der Remix kann von der Wunschlänge um bis zu fünf Sekunden abweichen.

Wenn man sehen möchte, an welchen Stellen die Adobe-KI den Sound bearbeitet hat, genügt ein Blick auf die Timeline. Dort sind an den bearbeiteten Stellen gezackte Schnittkanten zu sehen. Diese Schnittkanten lassen sich nicht wie eine klassische Schnittkante verschieben.

So werden die Schnittkanten angezeigt.

Dennoch gibt es eine Möglichkeit, den Remix, den Adobe vorschlägt, noch etwas anzupassen oder zu variieren. Das ist möglich im Essential Sound Panel, konkret im »Customize-Menü«. Dort lassen sich Segmente, also letztlich die Schnitte, entweder rausnehmen oder noch mehr Segmente einbauen. Zudem gibt es den Schieberegler »Variationen«, der den Remix wahlweise melodischer oder harmonischer klingen lässt.

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Der Vorteil

Bisher ließ sich Musik nur ein- und ausblenden oder mit dem Schnittwerkzeug manuell zusammenstellen – ein Prozess, der ziemlich lange dauern kann. Remix erledigt das nun in wenigen Sekunden. Das spart viel Zeit, denn zuvor war all das nur möglich, wenn man den Clip händisch in einem Programm wie Audition kürzte und anpasste – und ihn dann wieder in Premiere importierte. Dieser Umweg fällt nun weg, es ist möglich, all das direkt in Premiere zu erledigen. Das ist eleganter und vor allem auch schneller.


Roman Lehmann erklärt, wie Remix funktioniert.

Je nach Musikclip gelingt Adobe der Remix unterschiedlich gut, so der erste Eindruck von film-tv-video.de. Es gibt Clips, die nach dem Kürzen so stimmig klingen wie zuvor, hier leistet die KI ganze Arbeit. Es kann aber auch mal sein, dass ein Schnitt im Remix nicht so gut passt, hier kann man dann versuchen, per Customize nachzubessern. Insgesamt ist Remix auf jeden Fall ein absolut hilfreiches neues Werkzeug für den Schnitt, das Zeit spart und vieles vereinfacht.

Seite 1: Remix
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