Audio, Mikrofon, Test, Top-Story, Wireless: 28.08.2025

Praxistest: Audiofunke DJI Mic 3

DJI hat mit dem Mic 3 eine neue, kompakte Funkstrecke mit 32-Bit-Float-Aufnahme vorgestellt. film-tv-video.de hat sie getestet.


Beim Öffnen das Cases zeigt einem der Sender direkt die Speicherverfügbarkeit der einzelnen Sender an. In 32 Bit liegt diese bei 43 Stunden. Es gibt also keinen Grund, nicht ständig so aufzunehmen – einfach, um immer eine Reserve zu haben. Man muss nur beachten, dass die interne Aufnahme jedes Mal ausgelöst werden muss. Entweder per Taste am Sender, oder man drückt beim Empfänger auf den jeweiligen Sender und aktiviert die Aufnahme in dem dann erscheinenden Menü. Automatisch läuft dies noch nicht.

©Sas Kaykha
Tippt man auf den jeweiligen Sender auf dem Display, kommt man zu den Menüeinstellungen

Der Punkt »Rec stop« verhindert, dass man die Aufnahme über die Sender starten oder stoppen kann.
Interessant ist noch die Vibrationsnotifikation, die z.B. bei Aufnahmestart ein haptisches Feedback gibt. Die LEDs lassen sich übrigens auch abstellen.
Per Adaptive Gain Control kann man eine Art Autopegler anstellen, der den Ton dann je nach Szenario (drinnen, draußen) so pegelt, dass er nicht übersteuert. Diese Funktion ist bei 32-Bit-Aufnahme allerdings nicht verfügbar – dort ergibt sie ja auch keinen Sinn.

©Sas Kaykha
Im Case ist alles kompakt untergebracht.

Dadurch, dass die Sender auch autark funktionieren, hat man ein wirklich kleines Mikrofon. Durch das 32-Bit-Float muss man sich keine Sorgen um das Aussteuern machen.

So habe ich das Mikrofon bei einer Rede z. B. als Backup einfach auf einen Tisch gestellt, an dem gegessen wurde und an dem der Redner saß. Leider hat das DJ-Pult  nicht richtig funktioniert, und der über einen Zoom abgegriffene Ton war unbrauchbar. Das lieferte mir direkt das erste Fallbeispiel. Im Schnitt und mit ein paar kleinen KI-Eingriffen war ich in der Lage, die Rede zu retten. Der Ton war in diesem Fall besser als der vom Mikrofon auf der Kamera. Die leise Rede ließ sich wunderbar verstärken, während sich das laute Klatschen ganz einfach wieder „auf Pegel“ bringen ließ.

©Sas Kaykha
Auf Seite 1 lässt sich die Aufnahme starten.

Das Mic speichert bei 32bit Float auch ein Audiofile mit algorithmischer Verbesserung, somit finden sich dann jeweils 2 Files im Ordner.

Der Empfänger macht einen erstaunlich soliden Eindruck. Dadurch, dass man das Drehrad erst drücken muss, bevor man z.B. den Gain ändern will, wird ein versehentliches Verstellen verhindert.

©Sas Kaykha
Der Blitzschuhadapter ist zusätzlich ein Halteclip.

Der Blitzschuhadapter ist zusätzlich ein Halteclip.

Um die Adapter für Lightning oder USB-C zu befestigen, muss man erst den kleinen Verriegelungsknopf am Empfänger drücken. Hier also bitte nicht verzweifeln.

Neben dem Kopfhöreranschluss liegt die Klinkenbuchse zur Verbindung mit der Kamera. Der Stecker des Kabels lässt sich am Sender per Schraube arretieren.

Aufgeräumt und intuitiv kommt das Menü daher. Tippt man auf den jeweiligen Sender auf dem Display, kommt man zu den Menüeinstellungen: Auf Seite 1 lässt sich die Aufnahme starten oder das Mikrofon stumm stellen. Seite 2 beinhaltet dann die Einstellungen für Noise Canceling (Basic, Strong) und Dynamics (Regular, Rich, Bright). Dazu mehr im Praxisteil. 

©Sas Kaykha
Durch Wischen nach unten wird das Menü geöffnet.

Durch das Menü kann man übrigens per Touch und Drehrad navigieren. Nach unten Wischen öffnet das Menü, über das ich bereits bei den Sendern geschrieben habe.  Für den Empfänger kann man hier Mono/Stereo auswählen, die Kopfhörerlautstärke einstellen, den Gain des Empfängers verändern und Lossless Audio an- oder abstellen.

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Der Lightning-Adapter.

Die Environment Einstellung hatte ich eingangs schon erwähnt: Ist man etwas vergesslich, kann man im Menü einstellen, bei jedem Start danach gefragt zu werden. 

Im Device Management lassen sich die einzelnen Mikrofone verwalten.

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Der Halteclip des Empfängers.

Das DJI Mic 3 ist ein Mehrkanal-System, das bis zu vier individuelle Tonquellen gleichzeitig aufnehmen kann. Außerdem lässt sich der Ton auf bis zu acht Empfänger (zur Kontrolle oder weiteren Tonabnahme) verteilen. In Verbindung mit manchen Sony Kameras oder Pcs mit entsprechender Sofware kann man so echten 4- Kanal Ton aufnehmen.

©Sas Kaykha
So sieht der Multi-Interface-Blitzschuh aus.
Zubehör

Neben den Windscreens in diversen Farben und dem Lightning-Adapter erhielten wir auch den neuen Multi-Interface-Blitzschuh. Damit kann man den DJI-Mic-3-Empfänger über den Blitzschuh mit einer Sony-Kamera verbinden. Ähnlich wie ein Audioadapter für Canon oder Panasonic erlaubt es dieses kleine Modul, den Ton auf diese Weise in der Kamera mit 24bit aufzunehmen.

Test

Wie bei jedem Funkmikrofon habe ich zuerst den obligatorischen Treppenhaustest vollzogen: Hier schnitt das Mic 3 nicht ganz so gut ab wie das Mic 2 oder das Lark M2. Bereits auf dem Weg zum Stockwerk tiefer war der Empfang gestört. Die anderen getesteten Mikros hatten ein Stockwerk tiefer noch einigermaßen Empfang.

Sas Kaykha hat die neue DJI-Funkstrecke getestet.

Beim Test des Noise Cancellings habe ich im Hintergrund eine Restaurantatmosphäre mit Gemurmel usw. laufen lassen. Die Einstellung »Basic« nimmt die Geräusche leicht raus, während »Strong« versucht, alles im Hintergrund wegzunehmen. Ich sage »versucht« deshalb, weil es doch ab und an nicht ganz funktioniert hat. Menschen im Hintergrund sind allerdings auch ein wirklich harter Stresstest. Meine Stimme wurde bei der »Strong«-Einstellung so gut wie nicht verändert – dies habe ich bis jetzt so noch bei keinem anderen Mikro dieser Bauklasse in einer solchen Qualität erlebt. Allgemein entspricht die Soundqualität weiterhin dem aktuellen Stand anderer Mikrofone.

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Zum Überspielen der Aufnahmen schließt man das Case per USB-C an den PC an, dann öffnen sich zwei Quellen für die beiden Sender. Löschen kann man den Speicher entweder hier oder relativ schnell über das Menü am Empfänger.

Fazit

Dass die kleinen Funkmikrofone keine extrem teuren Lavaliers und Recorder ersetzen, ist jedem klar.

©Sas Kaykha
DJI Mic 3: Ein extrem kleines Mikrofon, das zusätzlich intern 32-Bit-Float aufnimmt.

Bei den heutigen Möglichkeiten der Audio-Optimierung in der Post kommen sie aber doch immer öfter zum Einsatz. Und hier hat DJI jetzt wirklich alles aufgefahren, was geht: Ein extrem kleines Mikrofon, das zusätzlich intern 32-Bit-Float aufnimmt. Somit ist man blitzschnell einsatzbereit, denn das Aufmikrofonieren ist sonst bei jedem Interview ja für alle nervig. Zusätzlich hat man mit den Sendern ein super kompaktes Aufnahmegerät, das man auch ohne den Empfänger betreiben kann.

Die Zukunft wird zeigen, wie klein die Sender noch werden können. Mit dem DJI Mic 3 ist man aber aktuell perfekt gewappnet für alle möglichen Szenarien der Audioaufnahme.

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