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Tracking

Dieser Begriff kann sehr unterschiedliche Sachverhalte umschreiben, im Zusammenhang mit Speichermedien, Kameras, Live und Postproduction.

Live-Tracking von Bildinhalten

Mit schnellen Bildanalysefunktionen kann man heute in einem Bildsignal quasi in Echtzeit Objekte und Muster erkennen und daraus weitere Aktionen ableiten.

Beispiele dafür: Ein Gesichtserkennungs-Algorithmus kann die Autofokusfunktion einer Kamera steuern. Ein Tracking-Algorithmus, der ein definiertes Objekt erkennt, kann einen roboterisierten Kamerakopf so steuern, dass die Kamera dieses Objekt immer in der Bildmitte hält. So können etwa automatisierte Multikamera-Videokonferenzen realisiert werden. Man kann natürlich auch einem Ball oder einem Rennauto automatisiert folgen.

Weitere Beispiele für solche Tracking-Funktionen: In Gimbals oder Kameradrohnen stehen häufig Eye-Tracking, Face-Tracking, Object-Tracking zur Verfügung. Damit werden dann Bildstabilisierung und Fokussierung automatisiert gesteuert.

Nicht nur die Kamera, sondern auch die Zuschauer/Brillen von VR-Events müssen getrackt werden.

Tracking von Kameras

Bei Virtual-Sets oder dem Einsatz von Motion-Control-Systemen, muss man zu jeder Zeit die exakte Position einer Kamera im realen, dreidimensionalen Raum erfassen. Sonst kann man besonders im Live-Betrieb keine exakte exakten, passenden Stanzergebnisse erzielen.

Historisches Tracking-System: Heute geht das kleiner, eleganter und genauer.

Dabei werden mit unterschiedlichsten Sensoren in der Kamera oder im Umfeld der Kamera, Positionsdaten erfasst und als Metadaten mit den Bildsignalen verkoppelt.

RedSpy ist ein optisches Tracking-System, das mit Infrarot-LEDs arbeitet.

Dann weiß man bei jedem einzelnen Bild ganz genau, wo sich die Kamera befindet — und kann dann mit Grafik- oder Postproduction-Systemen Berechnungen durchführen, etwa um Hintergründe zu ersetzen, oder Bildsignale zu stabilisieren.

Man spricht in diesem Zusammenhang über Kameratracking und Trackingdaten.

Mit diesem Themenaspekt verwandt: Bildstabilisierung.

Automatisierte Tracking-Funktion in Resolve.

Tracking in der Postproduction

In der Postproduktion, besonders im Animations- und Compositing-Bereich, versteht man unter Tracking meist die Erfassung von Bewegungspfaden: Manuell oder per Algorithmus kann man entweder direkt im Bildsignal den Bewegungen eines Objektes im Bild folgen — oder man kombiniert die bei der Aufnahme hergestellten Metadaten (Kameraposition und Objektivdaten) mit den Bilddaten. So gewinnt man die Daten eines Bewegungsablaufs und kann damit Objekte tracken, isolieren und mit anderen Hintergründen — oder mit  computergenerierten Objekten interagieren lassen.

Automatisierte Tracking-Funktion in Resolve.

Viele Effekt-Softwares bieten automatisierte Tracking-Funktionen. Damit ist es möglich, innerhalb einer Videoszene Objekte durch die Definition eines markanten Eckpunkts, einer Kante oder eines Übergangs zu markieren und die Bewegungen dieser Objekte über die gesamte Szene hinweg automatisiert verfolgen zu lassen.

Den analysierten Bewegungspfad kann man für verschiedene Zwecke nutzen.

Der Tracker analysiert und erfasst die Bewegungen. Die so gewonnenen Bewegungsverläufe lassen sich auch anderen Objekten zuzuweisen. So können auch bewegte Objekte als Vorlage für Masken und Stanztricks verwendet werden, Abdeckmasken oder später hinzugefügte Bildelemente lassen sich exakt mit den Abläufen im Bild synchronisieren. Zudem erlauben es die erfassten Bewegungsverläufe auch, computergenerierte Objekte realistisch in Szenen zu integrieren, bei denen sich die Kamera bewegt.

Mit diesem Themenaspekt verwandt: Bildstabilisierung, Multi-Tracking.

Tracking bei Speichermedien

Bei allen Aufzeichnungssystemen, die Informationen in Spuren auf ein Speichermedium schreiben, muss dafür gesorgt werden, dass bei der Wiedergabe der Lesekopf die Spur exakt trifft und die aufgezeichneten Signale exakt auslesen kann. Dieser Vorgang wird als Tracking bezeichnet.

Der Tracking-Regler, wie man ihn an älteren Videorecordern oder anderen Magnetaufzeichnungsmaschinen findet, erlaubt die manuelle Justage. Dabei verschiebt man physisch den Lesekopf im Verhätnis zum Speichermedium und liest dabei ab, wann der Nutzsignalpegel am höchsten und/oder der Störungspegel am niedrigsten ist

Beim Auto-Tracking sorgen mitaufgezeichnete Kontrollsignale oder vom jeweiligen Gerät errechnete Korrektursignale dafür, dass der Lesekopf automatisch so nachjustiert wird, dass er die Spur möglichst exakt trifft.

Mit diesem Themenaspekt verwandt: CTL