Branche, Broadcast: 08.01.2019

ARD bald komplett in HD, Ausstieg aus SD im Plan

Die ARD komplettiert ihr Angebot in HD. Seit dem 7. Januar sind die letzten bisher nur in SD ausgespielten Programm via Astra-Satelliten parallel in HD verfügbar. Das Signal steht Kabelanbietern zur Einspeisung in ihre Netze zur Verfügung. Währenddessen ist der Ausstieg aus SD bei ARD und ZDF in Vorbereitung.

Beide Programme werden zunächst am Sendeausgang auf HD hochkonvertiert. Erst ab Februar wird das HD-Signal für die bremischen Regionalsendungen nativ produziert. Das geht einher mit der Inbetriebnahme eines neuen Studios für die Regionalmagazine des RB, darunter der »Sportblitz« und »buten un binnen«. Während der Regionalzeit schaltet sich Radio Bremen aus dem 3. NDR-Programm aus, das – wie alle anderen ARD-Kanäle – bereits in HD über Satellit, Kabel, Antenne und IPTV verfügbar ist.

Bis auch ARD Alpha aus München in HD gesendet wird, dauert es noch länger. Der vom Bayerischen Rundfunk produzierte Bildungskanal der ARD »werde im Laufe des Jahres nativ ausgespielt«, teilt die ARD mit.

Standard-Auflösung nur bis 2020?

Den teuren Parallelbetrieb von SD und HDTV wollen ARD und ZDF möglichst bald beenden. Die Abschaltung der SD-Programme über Satellit soll 2020 beginnen. Die KEF fordert seit 2011 den Ausstieg aus der SD-Auflösung »per Satellit mit dem Jahr 2019«. 2016 zog die Sparkommission den Zeitpunkt vor und ging »davon aus, dass eine Fortführung der SDTV-Ausstrahlung über 2018 hinaus nicht erforderlich sein wird«.

BR-Technikdirektor Wolfgang Wagner rechnet damit, dass Mitte 2020 etwa 90 Prozent der Zuschauerhaushalte HD nutzen. Dann werde eine SD-Abschaltung realistisch. Laut Digitalisierungsbericht verfügten 31 Mio. (80 Prozent) der deutschen TV-Haushalte Mitte 2018 über HDTV-Empfänger; zeitgleich wurden knapp 26 Mio. (67 Prozent) »HDTV Only«-Haushalte gezählt.