Audio, Compositing, Editing, Postproduction, Test: 01.04.2021

Praxistest Resolve 17: Harrer-Report

Dieser Test evaluiert Resolve 17 aus der Sicht eines Cutters mit guten Kenntnissen in After Effects.




Fazit

Die besten neuen Werkzeuge gibt es in DaVinci Resolve 17 auf der Color-Seite.

Die HDR Color Wheels, der Color Warper und Magic Mask sind großartige Funktionen, die Farbkorrektur und Look-Design erleichtern. Die Magic Mask kann auch noch gut für Compositing-Effekte eingesetzt werden.

Alle anderen Seiten haben kleinere neue Features bekommen, die das Arbeiten beschleunigen sollen. Dabei gibt es auf jeder Seite Highlights, die das Update auf jeden Fall rechtfertigen. Auf der Cut-Seite ist es vor allem, dass man jetzt die Waveform beim Trimmen sehen kann, auf der Edit-Seite, dass man das Mausrad mit Tastenkombinationen verwenden kann, und in Fairlight, dass die Lautstärke jetzt mit Tastaturkommandos eingestellt werden kann. In Fusion sind es vor allem die Integration der Standard-Resolve-Effekte und die vereinfachten Shapes. Generell bieten die Effektvorschau und die zusätzlichen Effekte einen guten Mehrwert.

Resolve 17
Resolve 17 lief im Test sehr stabil.

Trotz einiger Arbeitserleichterungen ist Resolve 17 in der Summe zu einem noch komplexeren Programm geworden. Der Lernaufwand ist damit also noch weiter gestiegen.

Vergleicht man die Software mit anderen Programmen und vergleicht die einzelnen Seiten, also Bereiche, gibt es auf der Fairlight-Seite noch den größten Unterschied zu einer echten DAW wie Pro Tools oder Logic. Das liegt nicht nur an fehlenden Midi-Funktionen, sondern vor allem an den wenigen Werkzeugoptionen, einer fehlenden flexiblen Pitch-Bearbeitung und dem starren Mischer. Dafür macht Fairlight vor allem die Automation einfacher als die meisten DAWs. Auf der Edit-Seite ist vor allem das Keying wirklich gut gelungen, doch fehlen Form- und Freihandmasken noch, so dass man ohnehin oft noch auf die Color-Seite gehen muss. Größtes Manko bleibt die Integration von Photoshop-Dateien, die auf der Edit-Seite nicht in die Ebenen aufgeteilt werden können. Dazu muss man zu Fusion wechseln. Ein Cutter könnte an der Edit-Seite vor allem noch eine Storyboard-Ansicht vermissen.

DaVinci Resolve 17 bleibt aber zweifellos das beste kostenlose Schnitt-, Farbkorrektur– und Compositing-Programm auf dem Markt. Die Studio-Version ist vom Preis/Leistungs-Verhältnis einzigartig. Die vielen kleinen Funktionen, die neuen Effekte und die Vorschau für die Effekte machen vor allem die Studio-Version noch funktionaler. Auch wenn Blackmagic Design hohe Anforderungen an die Hardware hat, laufen einzelne Seiten wie die Cut- oder Edit-Seite auch auf einer Intel-Grafikkarte noch ganz gut. Vor allem die neue »Render in Place«-Funktion erleichtert die Arbeit auf langsameren Rechnern.

In der Summe lief Resolve 17 sehr stabil. Es gab auch nach Stunden des Testens im Praxistest keinen einzigen Komplettabsturz. Nach wie vor gibt es aber manchmal Probleme beim Exportieren mit Fusion-Compositings, diese ließen sich aber immer mit der Reduzierung der Render Speed auf 75 % beheben. Größter neuer Bug bei den Tests war es, dass nach dem Wechsel von Fusion oder Fairlight auf die Edit-Seite manchmal die Timeline nicht mehr sichtbar war und nur eine schwarze Fläche erschien. Das erforderte einen Neustart der Software, kann aber auch ein Problem mit den Treibern der Grafikkarte auf dem Windows-Rechner sein.

 

Keine Tests mehr verpassen und einfach den Newsletter abonnieren:

Seite 1: Settings, Edit Page
Seite 2: Effekte und Color
Seite 3: Fairlight, Fusion
Seite 4: Fazit



Anzeigen: Fachhändler

Keine Infos mehr verpassen und einfach den Newsletter abonnieren: