Broadcast, Live, Site-Report, Sport, Tech-Talk, Top-Story: 08.03.2018

EVS: Synonym für Live-Produktion

EVS ist in der Live-Produktion eine feste Größe und entwickelt seit vielen Jahren Server-, Slomo- und Live-Produktionssysteme für die höchsten Ansprüche in diesem Markt. film-tv-video.de hat das Headquarter in Belgien besucht und Einblicke in das Unternehmen und die neuesten Trends der Live-Sportproduktion erhalten.






Line-Extension und vierter Trend: Vereinfachung
EVS, Bourdon
Nicolas Bourdon in der Server-Fertigung.

In einem der jüngsten Produkte von EVS zeigen sich weitere Zielrichtungen des Unternehmens. X-One ist als kosteneffizentes Live-Produktionssystem konzipiert. Zu einem Systempreis unterhalb von 50.000 Euro ist es auf den Einmannbetrieb ausgelegt und nutzt eine einfache, visuelle, intuitive Bedienoberfläche. So etwas gab es von EVS bislang noch nicht und X-One ist völlig neu konzipiert, um neue Anwendungsfelder und neue Benutzerschichten zu erschließen. Das System nutzt eine sehr kompakte Hardware-Basis, die nur 2 HE misst, das ist letztlich der gleiche Server, den EVS etwa auch beim System Xeebra nutzt.

EVS
EVS ergänzt die bekannte Serverlinie mit neuen, software-basierten Systemen.

Innerhalb der Produktpalette von EVS spielt X-One auch aus einem anderen Aspekt eine zentrale Rolle, weil es gewissermaßen die Basis einer ganz neuen Art von Produktionssystemen darstellt: Zwei Touchscreens reichen aus, um Produktionen mit bis zu sechs Kameras zu realisieren – und das mit einem einzigen Operator. Der Operator kann mit X-One Replays erstellen, Audio steuern, ein Live-Signal mit dem eingebauten Videomischer schneiden und auch Grafiken gestalten und einfügen.

Das funktioniert, weil das System den Anwender auf intelligente Weise unterstützt: X-One arbeitet aktuell bei Slowmotion mit einer kontextbezogenen Funktion. Weitere sind geplant. Das System erkennt also die jeweilige Anwendungssituation sowie den Produktionskontext und zeigt dann die richtigen Infos und Einstellmöglichkeiten zum richtigen Zeitpunkt an.

EVS
Vereinfachung spielt auf allen Ebenen eine Rolle.

Dadurch ist ein schlankes, übersichtliches User-Interface möglich. Und natürlich — man vermutet es schon — steckt dahinter künstliche Intelligenz. In späteren Versionen soll KI noch tiefer integriert werden, mit dem Ziel, dass das System einen autonomen Grundbetrieb abwickeln kann und dem Nutzer dadurch mehr Zeit für kreative Eingriffe hat. Workflow-Automatisierung auf einem neuen Level ist hier das Ziel, und zusätzliche Funktionen sollen durch Apps verfügbar werden.

Eine weitere Besonderheit von X-One besteht darin, dass das System sehr effizient mit seinen Ressourcen umgeht. Dadurch können mit dem System Produktionen realisiert werden, die bei konventionellen Systemen wesentlich mehr Eingänge und Hardware insgesamt erfordern würden. Gleichzeitig können in dem live-fähigen Produktionssystem in zukünftigen Versionen auch gleich noch das Web-Streaming und die Social-Media-Feeds realisiert werden.

Die Zukunft kann kommen
EVS
EVS: The future looks bright.

Bald 25 Jahre gibt es EVS schon und das Unternehmen ist in dieser Zeit immer weiter gewachsen. Der Besuch in Liège hat bei den Autoren definitiv den Eindruck hinterlassen, dass das Unternehmen gut für die Zukunft gerüstet ist. Die Innovationskraft ist beeindruckend und überall zu spüren, die Ideen scheinen hier so schnell nicht auszugehen — und es ist eben auch immer angenehm, wenn der Stolz auf die Produkte und das Erreichte in einem Unternehmen nicht in Arroganz und Abgehobenheit münden: The future looks bright in Belgium.

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Seite 2: Highlights der Firmengeschichte
Seite 3: Ungebremster Trend: IP for Live
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Seite 5: Dritter Trend: künstliche Intelligenz
Seite 6: Line-Extension und vierter Trend: Vereinfachung