XDCAM führte Sony ursprünglich als neues Videoformat für die Aufzeichnung von digitalen Signalen in SD-Auflösung auf Basis von Optical Discs ein. Mittlerweile wird der Begriff aber auch als Oberbegriff für diverse aus XDCAM weiterentwickelte Formate (etwa XDCAM HD und XDCAM HD 422) und für die damit verbundenen MPEG-basierten Codecs verwendet.
Auch der Hersteller und Formaterfinder Sony nutzt den Begriff anders als bei der Einführung, nämlich als Familienbezeichnung für unterschiedliche professionelle Camcorder und Recorder, die auf diverse Speicherkarten oder Discs aufzeichnen — in HD und 4K.
Die Produkte der XDCAM-Familie tragen innerhalb der Sony-Terminologie Bezeichnungen, die für den Insider Rückschlüsse auf Speichermedium und Auflösung zulassen. Zwei Beispiele, um das näher erläutern: XDCAM-Produkte der ersten Welle, die auf Optical Disc basieren, tragen Modellnamen, die mit den Buchstaben »PDW« beginnen. Camcorder, die auf XQD-Speicherkarte aufzeichnen, tragen Bezeichnungen, die mit »PXW« beginnen.
XDCAM-Equipment auf Basis der späteren Definition wird in vielen Bereichen des Broadcast-Segments genutzt, auch in der aktuellen Produktpalette von Sony spielt die XDCAM-Familie eine große Rolle.
Geschichte
Bei der Markteinführung bot Sony unter dem Begriff XDCAM (ohne weitere Zusätze) Produkte in SD-Auflösung auf Optical-Disc-Basis für den professionellen Markt an. Speichermedium war dabei die »Professional Disc«, die technologisch mit der Blu-ray Disc verwandt, aber damit inkompatibel ist.
Die Kapazität der bei XDCAM verwendeten optischen Disc betrug zunächst 23,3 Gigabyte. Auf der Disc wurden nicht nur Bild und Ton, sondern zusätzlich auch Proxy-AV-, also Bild und Ton in reduzierter Qualität, sowie Meta- und Projektdaten aufgezeichnet. Die Bilddaten konnten im DVCAM-Format mit einer Datenrate von 25 Mbps gespeichert werden, oder im IMX-Format mit 30, 40 oder 50 Mbps. Dabei wurden natürlich die spezifischen Vorteile eines Disc-Speichermediums genutzt, um die Arbeitsabläufe bei der Bearbeitung zu verbessern.
Varianten
Der Begriff XDCAM mit den Zusätzen HD, EX oder HD 422 beschreibt andere, HD-fähige Formate. Viele HD-Geräte aus der XDCAM-Familie können auch im SD-Modus arbeiten. Dabei wurden aber zunächst im SD-Modus ausschließlich DVCAM-Files auf die Disc geschrieben, das hat sich später geändert. Auf die Dual-Layer-Disc, mit der diese Geräte arbeiten können, passen über drei Stunden DVCAM-Material.
Siehe auch:
Blu-ray Disc
Professional Disc
XDCAM HD
XDCAM HD 422
