Digitalkino-Netzwerk mit 250 Kinos in UK geplant

Mit diesem Schritt will das UK Film Council die Verbreitung britischer Filme und insgesamt anspruchsvollerer Filme unterstützen, das Filmangebot soll verbreitert werden. Arts Alliance Digital Cinema (AADC) wurde nach einer Auschreibung gemäß den EU-Vergaberichtlinien als Dienstleister ausgewählt.

Ein Vertrag mit einem Volumen von rund 11,5 Millionen Pfund sieht vor, dass AADC die technische Infrastruktur für ein Netzwerk aus 250 Kinos in ganz Großbritannien aufbaut. Jedes Kino, das sich beteiligt und somit gefördert wird, soll eine Mindestanzahl von anspruchsvollen Filmen pro Woche anbieten. Ein Bewerbungsverfahren der Kinos steht zurzeit kurz vor dem Abschluss, die ausgewählten Kinos sollen im Mai bekannt gegeben werden. Läuft alles nach Plan, werden die ersten Installationen im Herbst dieses Jahres abgeschlossen, die vollständige Ausrüstung aller Kinos soll etwa 18 Monate dauern.

Das Abkommen mit AADC sieht eine Laufzeit von vier Jahren vor und umfasst Installation, Inbetriebnahme, Schulung, Betreuung, Garantieleistungen und Aktualisierungen während der Gültigkeitsdauer des Vertrages. Das Abkommen sieht weiterhin vor, dass AADC bei Bedarf digitale Kino-Masterkopien erstellt, sie auf Datenträger überspielt, an die Kinos liefert und die Sicherheits-Codes verwaltet. Die Filme werden dann zu einem vorher festgelegten Preis gezeigt.

Zum Konzept gehört auch die Förderung von Distributoren die anspruchsvolle Filme vertreiben: Sie können das digitale Kinonetzwerk »zu einem wettbewerbsfähigen Preis« in Anspruch nehmen, um digitale Filme an die angeschlossenen Kinos zu verteilen. Sobald AADC eine hoch aufgelöste oder unkomprimierte 2K-Version des Films erhält, wird dieser zu einer digitalen Verteilversion komprimiert und verschlüsselt. Im Vergleich zu den derzeitigen Kosten einer 35-mm-Vorführkopie, die laut Film Council bis zu 1.500 Pfund koste, fallen die Kosten dafür relativ günstig aus. Mit dem digitalen Kinonetzwerk können auch anspruchsvolle Filme in vielen Kinos gleichzeitig gezeigt werden, der limitierende Faktor der Kopienanzahl fällt weg. Das ist gut für die Verbrietung und hilft auch bei der Vermarktung.

»Der Zugang zu besonderen Filmen ist zurzeit in ganz Großbritannien beschränkt. Obwohl in London und einigen anderen Ballungsräumen eine große Zahl von Filmen zur Verfügung steht, ist die Auswahl außerhalb dieser Regionen meist beschränkt. Das Digitalkino-Netzwerk wird den Zugang für das gesamte Publikum in Großbritannien verbessern«, so Pete Buckingham, Head of Distribution and Exhibition beim UK Film Council. »Wir sind sehr erfreut, dass wir in Zusammenarbeit mit Arts Alliance Digital Cinema dem britischen Kinopublikum ein besseres Programm bieten werden.«

In Kooperation mit verschiedenen Techniklieferanten will AADC die Anlagen für die Kinos beschaffen, integrieren, installieren und betreiben. Christie Digital Systems und NEC (unterstützt von Digital Projection) werden die 2K–DLP-Projektoren beisteuern, während die Server von Quvis kommen. Danach wird AADC gemeinsam mit Impact Marcom, Sound Associates, The Metropolitan Film School und BKSTS die Mitarbeiter der Kinos schulen und betreuen.

»Das UK Film Council schlägt einen radikal neuen Weg ein, um dem Kinogänger das größtmögliche Filmprogramm in seinem örtlichen Kino zu bieten«, glaubt Fiona Deans, Associate Director bei Arts Alliance Digital Cinema. »Es ist spannend, gemeinsam an der ersten groß angelegten Umsetzung des Digitalkinos der Welt zu arbeiten.«