Preis, Veranstaltung: 10.08.2022

Live Entertainment Award 2022

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen präsentierte sich die Veranstaltungswirtschaft beim 15. Live Entertainment Award überraschend lebendig.

Live Entertainment Award 2022
Live Entertainment Award 2022 in der Frankfurter Festhalle.

Am 22. Juni 2022 war die Frankfurter Festhalle Schauplatz für ein Stelldichein prominenter Gäste aus sämtlichen Segmenten des deutschsprachigen Kulturbetriebs. Im Verlauf des Abends wurden im Rahmen einer festlichen Gala beim Live Entertainment Award (LEA) Trophäen in 13 Kategorien verliehen. Mit Blick auf die außergewöhnlichen Umstände des für die Preisvergabe relevanten Zeitraums standen auch einige neu geschaffene Auszeichnungen auf dem Programm, darunter die »Branchen- und Künstlerallianz des Jahres« sowie die »kreativste En-Suite-Veranstaltung«.

Frankfurter Festhalle
Beim Soundcheck: Mit der technischen Ausstattung der Produktion war ETC aus Erkrath als Fullservice-Dienstleister betraut.
Zeichen setzen

​Obwohl die Veranstaltungsbranche von einer Vor-Corona-Normalität noch weit entfernt ist, freute man sich in Frankfurt auf einen vielversprechenden Festival-Sommer, und mit der LEA-Verleihung sollte fraglos auch ein Zeichen für einen Neuanfang nach den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 gesetzt werden.

»Es geht nicht nur darum zu zeigen, dass es uns noch gibt, sondern wir wollen mit den Awards jene Kolleg_innen würdigen, die in einer schwierigen Zeit durch innovative Konzepte und Ideen dafür gesorgt haben, dass Live-Events doch irgendwie stattfanden«, kommentierte Prof. Jens Michow, LEA-Initiator und Executive Producer der Award-Gala, der auch geschäftsführender Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e.V. ist.

Zeichen für einen Neuanfang setzen.

Als musikalische Gäste konnten in der Mainmetrople der belgische Singer-Songwriter Milow, Yvonne Catterfeld, Leony und Leslie Clio sowie die Newcomerinnen Sobi und Pia Baris begrüßt werden. Mit der technischen Ausstattung der Produktion war ETC aus Erkrath als Fullservice-Dienstleister betraut.

Audio-Technologien von Sennheiser

​Die benötigten Audio-Technologien stammten von Sennheiser: Neben kabelgebundenen Mikros, darunter aus der kompletten Sennheiser Evolution 900 Serie sowie mehrere MK 4 Großmembran-Kondensatormodelle, wurden drahtlose Mikrofone der Serie Digital 6000 für die Bühnenakteure eingesetzt.

Backline mit kabelgebundenen Sennheiser-Mikrofonen.

Am von Svenja Dunkel betreuten Wireless-Platz waren sieben Doppelempfänger EM 6000 im Einsatz. Die vollständig intermodulationsfrei arbeitenden Funkstrecken waren im Frequenzbereich A1-A4 (470 bis 558 MHz) untergebracht und wurden mit Handsendern SKM 6000 sowie mit Taschensendern der Typen SK 6000 und SK 6212 genutzt. Als Nackenbügelmikrofone waren Sennheiser SL Headmic 1 in einer verchromten Variante verfügbar.

Sennheiser-Drahtlostechnik wurde sowohl für die Mikrofonierung der Bühnenakteure als auch für deren In-Ear-Monitoring eingesetzt.

Um die weitläufige Bühne perfekt abdecken zu können, fanden in der Festhalle zwei aktive Breitband-Richtantennen AD 3700 mit integriertem Antennen-Verstärker AB 3700 Verwendung. Ein separater Antennensplitter war nicht erforderlich, da die Doppelempfänger EM 6000 über eine Splitter-Funktionalität für bis zu acht kaskadierte Geräte verfügen: Eingehende Antennensignale können einfach über Patch-Kabel von einem Receiver zum nächsten durchgeschleift werden.

Nahe der aktiven Richtantennen verrichteten zwei Sennheiser A 5000-CP ihren Dienst. Die zirkular polarisierten Wendelantennen waren drahtlosen In-Ear-Systemen zugewiesen und an AC 3200-II Combiner angeschlossen. Zur Verfügung standen zwölf Kanäle aus der 2000er-Serie (6 x SR 2050 IEM), die im GW-Band (558 bis 626 MHz) mit EK 2000 IEM Beltpacks betrieben wurden.

Die Drahtlostechnik ist bereit für den Einsatz: Im Vodergrund: die IEM-Beltpacks.

Für die Künstlerinnen und Künstler, die keine eigenen In-Ear-Hörer im Gepäck hatten, standen Sennheiser IE 100 PRO bereit. Verwaltet wurden die Drahtlossysteme mit der Sennheiser WSM-Software. Die Akkus wurden über drei L 6000 Ladestationen versorgt.

Die Handsender SKM 6000 waren beim LEA 2022 überwiegend mit MM 435 bestückt.

​Die SKM 6000 Handsender waren beim LEA 2022 überwiegend mit MM 435 Kapseln bestückt. Mit der dynamischen High-End-Mikrofonkapsel (Niere) setzen sich Vocals auch in lauten Umgebungen rückkopplungssicher durch, so Sennheiser. Die zwecks Unterdrückung von Körperschall federnd gelagerte Kapsel wird durch einen robusten Stahlkorb vor mechanischen Beschädigungen geschützt. Die MM 435 ist kompatibel mit allen Sennheiser-Drahtlossystemen, die über ein Standard-Kapsel-Interface verfügen.

Für die Moderation wurden SKM 6000 mit MMK 965 Echtkondensatorkapseln in Großmembrantechnik verwendet, der Handsender von Yvonne Catterfeld war mit einem Neumann-Kapselkopf KK 205 (Superniere) bestückt.

LEA-Premiere für das Neumann MCM-System

​Erstmals beim LEA vertreten war das von Neumann speziell für die Nahmikrofonierung akustischer Instrumente entwickelte Miniature Clip Mic System (MCM). Die zugehörige Neumann KK 14 Elektret-Kapsel besitzt eine nierenförmige Richtcharakteristik und verkraftet extrem hohe Schalldruckpegel, so dass der Einsatz an lauten Instrumenten kein Problem darstellt.

Das Gehäuse der Kapsel KK 14 ist aus Titan gefertigt, was Langlebigkeit im mitunter rauen Tour-Alltag in Aussicht stellt. Fester Bestandteil des MCM-Systems ist eine große Auswahl an Befestigungslösungen, mit deren Hilfe sich die Mikrofonkapsel ebenso schnell wie zuverlässig an jedem Instrument anbringen lässt. Der Miniatur-Schwanenhals SH 150 erlaubt eine flexible Positionierung der KK 14 Kapsel. In Kombination mit dem Sennheiser SK 6212 Taschensender entstand dabei eine hervorragend klingende Mikrofonierungslösung.

Erstmals beim LEA vertreten: das von Neumann entwickelte Miniature Clip Mic System (MCM), das in Kombination mit dem Sennheiser SK 6212 eine unschlagbar kompakte drahtlose Mikrofonierung bot.

Der ultrakompakte Taschensender SK 6212 eignet sich ideal für Anwendungen, bei denen es auf ein unauffälliges Erscheinungsbild sowie geringes Gewicht ankommt. Das robuste Metallgehäuse des Mini-Bodypacks verfügt über ergonomisch abgerundete Ecken wie Kanten und misst bei einem Gewicht von rund 112 Gramm (mit Akku) lediglich 63 x 47 x 20 Millimeter. Zwei abnehmbare Halteklemmen (0°/90°) sorgen für einen sicheren Sitz in jeder Position. Trotz seiner kompakten Bauweise bietet der SK 6212 Taschensender die gleichen zuverlässigen Übertragungseigenschaften wie andere Sender der Serie Digital 6000. Die Sendefrequenzen können ohne aufwändige Planung als äquidistantes Raster angeordnet werden. Die Betriebszeit beläuft sich auf 15 Stunden, so dass auch lange Einsätze problemlos bestritten werden können – selbst wenn der SK 6212 bereits zeitig vor Showbeginn mit in Garderobe oder Maske gegeben wird.

Der LEA 2022 war nach zweijähriger Zwangspause mit rund 1000 Gästen das erste große Treffen der deutschen, österreichischen und schweizerischen Konzert- und Veranstaltungsbranche.
Sichtbares Signal

​»Nach einer äußerst schwierigen Zeit ist es schön, dass der LEA wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden kann und der Veranstaltungswirtschaft eine Plattform für den persönlichen Austausch bietet«, kommentierte Thomas Holz, Sennheiser Relations Manager, in Frankfurt. »Der Live Entertainment Award setzt 2022 ein weithin sichtbares Signal für den Neustart der Entertainment-Branche. Bei den Show-Parts sorgen junge Nachwuchskünstlerinnen und -künstler für frische Akzente im Gala-Geschehen, und ich freue mich, dass kabelgebundene wie drahtlose Lösungen von Sennheiser die Newcomer beim LEA ebenso begeistern wie die langjährig etablierten Stars.«

Schwierigkeiten nach Zwangspause

Der LEA 2022 war nach zweijähriger Zwangspause mit rund 1.000 Gästen das erste große Treffen der deutschen, österreichischen und schweizerischen Konzert- und Veranstaltungsbranche. Zur Begrüßung räumte Initiator Prof. Jens Michow ein, dass die Preisverleihung mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die aktuell die gesamte Branche umtreiben: Personal- und Fachkräftemangel, corona-bedingte Ausfälle, vormals unvorstellbare Preissteigerungen sowie nicht annähernd im benötigten Umfang verfügbare Ton-, Licht- und Videotechnik ließen den LEA 2022 mehrfach auf der Kippe stehen. Kurzfassung in Michows Worten: »Die Vorbereitungen waren ein Albtraum!«

Der neue Preis für die »Künstlerallianz des Jahres« ging an die Initiative »Ohne Kunst und Kultur (uns) wird’s still«.

Nichtsdestotrotz ging der LEA 2022 nahezu reibungslos über die Bühne, der Zeitverzug beim Ablauf erinnerte an vergangene Zeiten. Im Verlauf des Abends konnte Dieter Hallervorden bei tropischen Temperaturen den »Preis der Jury« in Empfang nehmen. Der 86-jährige Schauspieler und Kabarettist hatte sich in Zeiten des Lockdowns immer wieder pointiert zum Umgang der Politik mit Kunst und Kultur geäußert — ein Engagement, das in Frankfurt mit stehenden Ovationen gewürdigt wurde. »Kunst und Kultur sind in der Pandemie vor allem durch Politiker gebeutelt worden, die entschieden haben, was systemrelevant ist und was nicht«, sagte der streitbare Entertainer auf der Bühne.

In der neu geschaffenen Kategorie »Branchenallianz des Jahres« wurden das Forum Musikwirtschaft, das Forum Veranstaltungswirtschaft, die Swiss Music Promoters Association sowie die Interessengemeinschaft Österreichische Veranstaltungswirtschaft geehrt. Der ebenfalls neue Preis für die »Künstlerallianz des Jahres« ging an die von Bookerin Maria Paz Caraccioli Gutierrez und Fotograf Martin Diesch initiierte Initiative »Ohne Kunst und Kultur (uns) wird’s still«. Den Preis für die »En-Suite-Veranstaltung des Jahres« erhielt Christmas Garden Deutschland als Produzent und Tourneeveranstalter der gleichnamigen, überwiegend in denkmalgeschützten Venues realisierten Open-Air-Eventreihe.