Live, Streaming: 30.05.2013

Telestream: Wirecast 4.3

Telestream Wirecast ist eine Software für Live-Streaming, mit der sich mehrere Live-Quellen sowie vorproduzierte Einspieler mischen und dann als Stream über das Internet schicken lassen. Das Programm besitzt Funktionen für das Capturing der Live-Quellen, die Live-Produktion des Streams und das Encoding der Live-Streams für Server- und Streaming-Plattformen. Wirecast ist nun in Version 4.3 verfügbar.

Mit Telestream Wirecast 4.3 können auf relativ einfache Weise Produktionen mit einer oder mehreren Kameras, die für die Ausstrahlung im Netz gedacht sind, bewerkstelligt werden. Im einfachsten Fall braucht man neben einem Computer mit der Wirecast-Software lediglich eine Kamera und eine Internetverbindung. Um hochwertige Live-Streams in HD-Qualität produzieren zu können, wird jedoch eine schnelle Internetverbindung benötigt. Die Software läuft auf standardmäßigen Mac- oder Windows-Rechnern. Wirecast 4.3 ist in den Varianten Studio und Pro verfügbar, wobei die Pro-Variante ein paar Features mehr bietet.

Wirecast 4.3 unterstützt unbegrenzt viele Eingangssignale, die auf verschiedenste Art in das Programm gespielt werden können. Besitzt man eine Capture-Karte oder ein entsprechendes Interface, können Signale beispielsweise per SDI, HD-SDI und HDMI an Wirecast geschickt werden. Wirecast unterstützt die gängigen Capture-Karten von Herstellern wie z. B. AJA, Blackmagic oder Matrox. Eingangssignale können auch per Firewire oder USB verarbeitet werden. Die Pro-Version der Software erlaubt zudem die Verwendung von IP-Kameras. Seit Version 4.3 sind auch direkte Anbindungen an die Wifi-Encoder-Lösungen von Teradek möglich.

Innerhalb der Software können die Eingangssignale dann gemischt und weiterbearbeitet werden. Ebenfalls können vorproduzierte Clips, Grafiken oder Audiosignale in den Stream eingespielt werden. Wie bei einem Videomischer stehen auch in Wirecast verschiedene Überblendungseffekte und Generatoren zur Verfügung: Neben einem Titelgenerator mit über 30 Presets für Titles und Lower Thirds gibt es z. B. auch einen Chromakeyer. Die Pro-Version bietet zudem eine so genannte Scoreboard-Funktion, mit der sich bei einer Sportübertragung der Punktestand einblenden und live verändern lässt. Auch das Einblenden vordefinierter, virtueller Sets ist in Wirecast Pro möglich. Zudem bietet die Pro-Version umfangreichere Möglichkeiten zur Audiokonktrolle.

Die Produktionsumgebung in Wirecast 4.3 bietet gegenüber der Vorgängerversion zwei Neuerungen: So steht nun eine Live-Thumbnail-Funktion für das Echtzeit-Monitoring der angeschlossenen Live-Quellen zur Verfügung. Der User kann so jederzeit sehen, welche Bilder an den Live-Inputs anliegen. Das Umschalten zwischen den einzelnen Signalquellen wird durch diese Vorschauoption erleichtert. Ebenfalls neu ist eine Countdown-Anzeige, mit der die verbleibende Zeit bis zum Ende eines vorproduzierten Einspieler-Clips dargestellt wird. Somit kann eine eventuelle Überblendung nach dem Ende des Einspielers besser abgepasst werden.

Nach dem Mischen und Bearbeiten der Quellen erlaubt dann ein integriertes Encoding-Modul die Ausgabe des Programms bzw. des Streams. Der Content kann an Streaming-Plattformen und Streaming-Server geschickt werden, von denen er dann zu den Zuschauern transportiert wird. Mit Wirecast 4.3 kann parallel in unterschiedlichen Bitraten zu unterschiedlichen Zielen gestreamed werden. Auch das gleichzeitige Streaming in HD und SD ist möglich. Die Ausgabe kann in den Formaten Quicktime, Flash und Windows Media erfolgen. An Streaming Protokollen wird neben RTMP und RTSP auch Windows MMS unterstützt. Gleichzeitig zum Streaming kann die Produktion auch auf Disk aufgenommen und so für eine spätere Wiederholung des Streams gespeichert werden.

Eine kostenlose Demoversion der Software kann auf der Website von Telestream heruntergeladen werden. Wirecast Studio kostet 495 US-Dollar, Wirecast Pro wird mit einem Preis von 995 US-Dollar gelistet. Für Besitzer früherer Wirecast 4.X-Versionen ist das Update auf Version 4.3 kostenlos.

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