15 Jahre PIDSO: Erfolgsgeschichte in der Hochfrequenztechnik
Das österreichische Unternehmen PIDSO vereint Elektronik, Mechanik und Software unter einem Dach – und entwickelt Antennensysteme für drahtlose Kommunikation – etwa in der DTM oder im Segelsport.

5G für autonomes Fahren
Autonomes Fahren ist bereits seit vielen Jahren ein Thema und in manchen Regionen auch schon Realität. So sind in San Francisco bereits heute autonome Taxen unterwegs.

Hierzulande wird autonomes Fahren eher für Transporteinsätze evaluiert. Für genau so eine Anwendung im Transportbereich hat PIDSO eine 5G Phased Array Antenne mit 27 Antennenelementen entwickelt. Damit ist es möglich, autonome Transportfahrzeuge über das bestehende 5G-Mobilfunknetz zu steuern. Ein knollenförmiger Antennen-Beam wird dabei in alle Richtungen nachgeführt.
»In kritischen Situation kann man bei diesem System auch händisch eingreifen – und zwar aus der Ferne«, erklärt Dr. Bernhard Pichler die Anwendung. Die Technologie befindet sich noch im Prototypenstadium, gedacht ist sie beispielsweise dafür, mit autonomen Fahrzeugen Produkte auszuliefern.
Immer wichtiger: Drohnen-Detektion
Seit einigen Monaten häufen sich in Deutschland und Europa Drohnenausspähungen. In der Regel können die Behörden nicht eingreifen. Es mangelt an klaren Regeln, aber auch an passenden Technologien für diese Fälle. Hier setzt PIDSO an.

»Man weiß aus den Nachrichten, dass Drohnen ein Problem sein können«, erläutert Dr. Daniel Neunteufel, RF Engineer von PIDSO, »und dafür entwickeln wir das X-Band Drone Detection Radar.«

PIDSOs FMCW X-Band Radar wurde ursprünglich für Flugzeuge entwickelt, als System zur Vermeidung von Kollisionen. »Man kann das System aber auch stationär am Boden zur Detektion von Drohnen einsetzen«, so Neunteufel. PIDSO entwickelt dazu aktuell einen Prototyp. »Von den Hochfrequenzsimulationen der Antennen bis zur Signalverarbeitung – das ganze Wissen ist im Haus«, so Neunteufel. So entsteht ein Komplettsystem, das in Echtzeit ermitteln kann, welche Objekte mit welcher Geschwindigkeit und in welcher Richtung unterwegs sind, und das die gewünschten Informationen ausgeben und übermitteln kann.
Von der Entwicklung bis zur Fertigung
Eine Besonderheit bei PIDSO:

Das Unternehmen entwickelt nicht nur, sondern fertigt seine Produkte auch, und zwar in Wien Liesing. Christoph Mittermüller aus der Produktion erklärt: »Wir verfügen dafür über eine Werkstatt und eine Fertigung, die ausgesprochen gut ausgestattet ist. Ohne einen 100-Prozent-Endtest verlässt kein Produkt unser Haus.«

Besonders stolz ist das Team auf die Luftfahrt-Zertifizierung, die strikte Vorschriften mit sich bringt. Das erfordert höchste Präzision und Qualität in der Fertigung.

Messkammer für hohe Präzision
Ein zentrales Element für die Entwicklung und Fertigung der Antennensysteme von PIDSO ist die eigene Antennen-Messkammer, die mit einem Netzwerkanalyzer ausgestattet ist. Damit können Objekte bis 1,20 Meter Durchmesser in alle Richtungen vermessen werden. Dr. Jure Soklič, RF Antenna Engineer, erklärt:

»In unserer Messkammer können wir unsere Entwicklungen detailliert und präzise messen. Es geht ja immer um die zentrale Anforderung, dass eine Antenne möglichst viel dem, was sie empfängt, auch abstrahlt und dass Geräte keine unerwünschten Frequenzen abstrahlen. Das erfordert viel Präzision in der Entwicklung, und genau dafür betreiben wir diese Messkammer.«

Die Zukunft im Blick
PIDSOs Entwicklung spiegelt den technologischen Fortschritt der letzten 15 Jahre wider. Mit einer breiten Kompetenz, die Elektronik, Mechanik, Software und Antennentechnik vereint, und dem Anspruch, möglichst viel im eigenen Haus zu entwickeln und zu fertigen, hat sich das österreichische Unternehmen eine ganz besondere Position erarbeitet.

»Die Kompetenz ist breit gefächert und trotzdem sehr tief«, bringt es DI Dr. Christoph Kienmayer auf den Punkt.
In einer Zeit, in der Drohnen den Himmel bevölkern, autonome Fahrzeuge die Straßen erobern und Satelliten die Welt vernetzen, ist PIDSO mit seinen Technologien bestens aufgestellt – für die nächsten 15 Jahre und darüber hinaus.
Thomas Riedel ist sich sicher, dass PIDSO eine sehr positive Zukunft bevorsteht. Und blickt man auf die bisherigen 15 Jahre, sieht es so aus, als könnte er Recht behalten.
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