Unternehmen: 24.03.2001

Kodak entwickelt ein digitales Kinosystem

Derzeit finden bei Kodak in Los Angeles letzte Tests eines digitalen Kinosystems statt. Schon in den nächsten Wochen soll es erste Vorführungen des Kodak Digital Cinema Systems geben.

Kodak versucht nach Angaben des General Managers der Kodak-Abteilung Cinema Operations Group Robert J. Mayson, bei dem neuen digitalen Kinosystem »die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kinoverleihfirmen, Kinobesitzern und Filmemachern gleichermaßen« zu berücksichtigen. »Es muss finanzierbar sein, einen wirklichen wirtschaftlichen Nutzen bringen und gleichzeitig hohen Schutz vor Raubkopien bieten,« führt Mayson aus und ergänzt, dass es auch gelte, »die künstlerische Kreativität der Filmemacher in hoher Qualität« wiederzugeben.

Herz des Kodak-Kino-Systems soll ein Digital-Cinema-Projektor sein, der von einem speziellen Betriebssystem gesteuert wird. Das wiederum soll Funktionen für das Einspielen der Daten, die Kontrolle, die Ablaufplanung und die Wiedergabe bieten. Es soll dadurch möglich sein, die Projektion von Spielfilmen, Trailern und Werbung auf mehreren Leinwänden zu koordinieren. Auch ein Verschlüsselungsverfahren soll Teil des Systems sein, daran wird allerdings noch gearbeitet und Mayson sprach in diesem Zusammenhang von »einem frühen Stadium der Entwicklung«.

Ebenfalls Bestandteil des Kodak-Systems: das Kodak Color Management, das für durchgehende Farb- und Bildqualität von der Aufnahme bis zur Leinwand sorgen soll.

Kodak arbeitet bei seinem Kino-System mit Partnern zusammen und signalisierte Offenheit für »die jeweils beste Technologie«. Derzeit testet Kodak nach Angaben von Digital Cinema Program Manager Glenn Kennel »einen Server und andere Geräte von Sun Microsystems und den ersten Einsatz der neuen JVC D-ILA-Mikrochips mit einer Auflösuing von 2048 x 1536 Bildpunkten in einem digitalen Projektor.«

Zur Bildqualität äußerte sich Glenn Kennel so: »Die Zuschauer und Filmemacher verdienen mindestens eine Auflösung von 2K, obgleich wir das Ziel höher ansetzen. Wir sollten uns nicht mit einem „gut genug“ abfinden.«

Für die Fertigstellung des Systems will sich Kodak allerdings noch Zeit nehmen: Erst in ein bis zwei Jahren, nach intensiven Tests in Kinobetrieben, soll das Kodak-System lieferbar sein.