Allgemein, Festival: 25.01.2024

Vor dem Beginn der Berlinale

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin stehen in den Startlöchern: Die 74. Berlinale eröffnet am 15. Februar mit »Small Things Like These« ihren Wettbewerb. Am 25. Februar ist bekannt, wer den »bärigsten« Film in den Wettbewerb schicken konnte.

Opener aus Irland: »Small Things Like These«.

Der Film greift den Missbrauch junger Frauen durch kirchliche Institutionen in Irland auf. Tim Mielants inszenierte nach einem Drehbuch von Enda Walsh und einer Buchvorlage von Claire Keegan. In Hauptrollen treten Cillian Murphy, Eileen Walsh, Michelle Fairley und Emily Watson auf. Das Thema ist auch in Deutschland aktuell. Es bildet zugleich den Auftakt des Kulturfestivals »Zeitgeist Irland 24«.

20 Filme stehen 2024 im Wettbewerb um die Goldenen und Silbernen Bären. Unter den 50 Filmen des Festivaljahrgangs mit deutschen (Ko-) Produzenten bewerben sich acht Werke um die Bären-Statuetten:

  • Kämpft wieder um den Bären: Andreas Dresen mit »In Liebe, Eure Hilde«.

    »Sterben« von Matthias Glasner (Port au Prince, Schwarzweiss Filmproduktion, Senator Film Produktion).

  • »In Liebe, Eure Hilde« von Andreas Dresen (Pandora Film, Ziegler Film, Iskremas Filmproduktion).
  • »Architecton« von Victor Kossakovsky (DE/FR, Ma.ja.de.).
  • »Foreign Tongue« (Tandem) von Claire Burger (FR/DE/BE, Razor Film Produktion).
  • »My Favorite Cake« (Keyke Mahboobe Man) von Maryam Moghaddam, Behtash Sanaeeha (IR/FR/SWE/DE, Watchmen Productions).
  • »The Empire« (l’Empire) von Bruno Dumont (FR/IT/DE/BEL/POR, Red Balloon Film).
  • »Pepe« von Nelson Carlos De Los Santos Arias (DOM, NAM/DE/FR, Pandora Film Produktion).
  • »The Devil’s Bath« (Des Teufels Bad) von Severin Fiala und Veronika Franz (AT/DE, Heimatfilm).

Die Bedeutung der Filmförderung in Deutschland unterstreicht u.a. der Fakt, dass fünf Wettbewerber mithilfe von Mitteln des Medienboard Berlin Brandenburg entstanden. Weitere 11 Filme und Serien aus dieser Zweiländer-Förderung laufen in anderen Sektionen.

Stärkerer Andrang, reduziertes Filmprogramm
Seit 2019 liegt der Anteil der Regisseurinnen von Wettbewerbsfilmen teils weit über 30 Prozent. 2019 wurden 7 von 17 Filmen (41 Prozent) von Frauen inszeniert. (*2020 wurde die Kategorie »Außer Konkurrenz« abgeschafft).

Der Andrang auf die Plätze auf den Leinwänden wird immer härter: Waren 2023 »nur« 7.431 Filme gemeldet, so waren es für den aktuellen Jahrgang 8.035 Titel. Wurden im vergangenen Jahr 287 Filme öffentlich gezeigt, wurde dieses Programm 2024 drastisch auf 233 Filme (also um fast 20 Prozent!) eingedampft. Die eingeladenen Filme kommen aus 80 Ländern (2023: 67). In den aktuellen Sektionen sind 199 Filme zu sehen, in den filmhistorischen Sektionen weitere 34.

Über das gesamte Filmprogramm wird online informiert. Hintergrund auch zu Spielstätten sowie eine umfangreiche Gender Evaluation vermittelt eine umfangreiche Mediendokumentation.

Der öffentliche Ticketverkauf beginnt am 12. Februar. Die Tickets kommen 3 Tage vor der Vorführung ins Online-System, das u.a. über die Programmseiten der Berlinale zugänglich ist. Akkreditierte Teilnehmer erhalten die Tickets wie immer an den Countern.

Von der Themse an die Spree: Tricia Tuttle übernimmt die Leitung der Berlinale.
Und danach: Wechsel an der Berlinale-Spitze

Mit der 74. Auflage des Festivals endet zugleich die Amtszeit des Berlinale-Duos Carlo Chatrian und Mariëtte Rissenbeek. Die Nachfolge der Chefstelle tritt Tricia Tuttle an. Sie leitete von 2018 bis 2022 das London Film Festival. Nun ist sie die erste Frau, die als alleinige Leiterin an die Spitze eines der 15 A-Festivals berufen wurde.

Bildrechte
Raph_PH, CC BY 2.0; Filmfoto: Shane O'Connor.

Schlagwortsuche nach diesen Begriffen
Allgemein, Festival