Berlin: Macht neues Studio. DFL: Macht knapp 5 Mrd. RTL: Macht’s mit Adtech. RTÉ: Macht’s mit Dalet. Vielfalt: Macht Meinung im Web.
Zukunft der Filmförderung
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Die Novelle des Filmförderungsgesetzes, das am 31.12. auslaufen würde, steht am 19.12. auf der Tagesordnung des Bundestages. Sollte der Entwurf von Rotgrün scheitern, ist die Filmproduktion gefährdet, weil keine Bundesmittel vergeben werden können. Nach jahrelangen Verhandlungen sollten etliche Prozesse teilautomatisiert werden. Auch sollen sich die großen Plattformbetreiber erstmals an der Finanzierung beteiligen.
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Unternehmen
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Filmverleiher Torsten Frehse (»Neue Visionen«) geht unter die Studiobetreiber: Seine neu eröffneten »Zentralstudios am Potsdamer Platz« bieten Studios für TV-, Video-, Social- und Audioproduktionen. Lounge und Eventflächen sollen das mit Events und Networking zusammenführen. (Tempelhofer Ufer 36, 10963 Berlin). |
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Die OR Radiofamilie ist dritter Gesellschafter der von MDR und ZDF gegründeten Innovations- und Digitalagentur (ida) GmbH in Leipzig. Die Agentur folgt den Aufforderungen von Politik und KEF, Aufgaben zu bündeln. Die Freigabe des Kartellamts steht noch aus. |
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Der deutsche Zweig des Kulturkanals zieht per Januar in das SWR-Gebäude in der Baden-Badener Ernst-Becker-Str. um. Das alte denkmalgeschützte SWR-Haus entsprach den gewachsenen Anforderungen nicht und wurde samt IT-Infrastruktur an die Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung GSE verkauft. |
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97,5% der Aktionäre befürworteten die Aufspaltung des französischen Medienkonzerns: Canal+, Havas und die Louis Hachette-Gruppe werden an die Börse gebracht. 2021 wurde die Universal Music Group ausgegliedert. |
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RTÉ, die ÖR-Anstalt Irlands, beauftragte Dalet mit Entwicklung und Integration eines Content-Management-Ökosystems. »One Media Share« soll 1,3 Mio. Programmstunden aus 19 isolierten Speicher- und Archivsystemen unter ein Dach bringen. |
Broadcast
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Virtual Minds, das Adtech-Venture von Pro7Sat1 und RTL Technology, integrierte seine »Active Agent Demand-Side-Platform« (DSP) in das Playout der RTL-Gruppe. Werber können Platzierungen für 24 definierte Zielgruppen buchen. Kampagnen werden mit Echtzeitdaten optimiert, die über HbbTV vom Zuschauer abgerufen werden oder von der AGF kommen. |
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Sachsens Landesmedienanstalt fördert die Verbreitung lokaler und regionaler TV-Programme über Astra-Sat von 2025 bis 2027 mit insgesamt rund 2. Mio. €. So wird auch die Kabelzuführung der Programme vereinfacht. |
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In der beendeten Lizenzrunde erwirtschaftete die Deutsche Fußball Liga 1,121 Mrd. € für jede Saison der beiden Ligen von 2025/26 bis 2028/29. Der Gesamterlös von 4,484 Mrd. € stieg gegenüber der vorherigen Rechteperiode um 2%. Sky bleibt Spitzenpartner mit Liverechten für 538 (davon 496 exklusiv) von 617 Spielen. |
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Das ZDF konnte sich das bisherige Paket für die abendliche Kurzberichterstattung von der Bundesliga sichern. RTL wurden Rechte für je 33 Spiele und ein Highlightpaket für den Streamer RTL+ zugeschlagen. ProSieben kaufte neun Live-Topspiele je Saison. |
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Der französische PayTV-Anbieter kündigt für Juni 2025 die Abschaltung der terrestrisch verbreiteten vier Programme an. Betroffen seien 70.000 Abonnenten, entsprechend 1% der Kundenbasis in Frankreich. Zwei Gratis-Kanäle bleiben auf DVB-T. |
Streaming

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Ein neuer Kinderbereich ermöglicht den Zugang zu kuratiertem ARD-Content für 3 Altersstufen. Der Zugang wird von den Eltern angelegt. Auf die aktuelle Beta-Phase folgt der Launch im ersten Halbjahr 2025. Federführend ist der MDR.
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Filmförderung, Filmproduktion

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Der World Cinema Fund der Berlinale vergab 260.000 € an Projekte aus Argentinien, Bangladesh, der Dominikanischen Republik, El Salvador und Indonesien. Erstmalig wurde der Tui Care Foundation Award an ein Projekt aus Ruanda vergeben. Der gemeinsam mit dem Turin-Festival veranstaltete TFL Audience Design Award ging nach Brasilien. Die Berlinale etablierte ihre Förderinitiative vor 20 Jahren.
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Radio, Audio
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Der Netzbetreiber hat für die DAB+-Privatradios in Baden-Württemberg die Sendeanlagen Witthoh (10 lW) und Reutlingen (1 kW) in Betrieb genommen. Zusammen mit dem seit dem Sommer betriebenen Standort Murgtal ist nun der durchgehende Empfang des Kanals 11B zwischen Gaggenau und Freudenstadt gesichert. |
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Niedersachsens Medienanstalt beauftragte Milling Broadcast Services mit der Heranführung der Signale von acht Bürgerradios an die von Media Broadcast betriebene DAB+-Sendeplattform. |
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Fünf nichtkommerzielle Lokalradios Sachsens erhalten 2025 Förderungen für Sende- und Leitungskosten von bis zu 185.000 €. Auch die Gebühren der Gema und GVL werden erstattet. |
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Für 2025 plant der Sender den Ausbau seiner regional konzipierten DAB+-Sendenetze. Zwei neue Standorte bekommt Schleswig-Holstein, für Niedersachsen sind vier, in Mecklenburg eine neue Sendeanlage vorgesehen. |
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Beim österreichischen Netzbetreiber gingen Interessensbekundungen für fünf regionale DAB+-Bedeckungen (alle Bundesländer außer Wien) ein. Bis zum 27.12. können sich weitere Radioveranstalter für freie Kapazitäten von 54 CU mit einer Datenrate von 72 kbit/s bewerben. |
Märkte, Studien, Statistiken
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Der aktuelle Medienvielfaltsmonitor der Landesmedienanstalten untersucht Veränderungen der Medienlandschaft durch die Digitalisierung. Das Internet bleibe mit 35% die wichtigste Informationsquelle vor TV (28%) und Tagespresse (16%); soziale Medien prägen erwartungsgemäß die jüngere Zielgruppe. |

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Ein neuer Bericht der Infostelle des Europarats gibt Einblick in das Europäische Medienfreiheitsgesetz (EMFA), das seit 1. Mai 2024 wirksam ist. Autoren sind Mark D. Cole und Christina Etteldorf vom Institut für Europäisches Medienrecht, Saarbrücken. |
Internationales
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Die niederländische Behörde Rijksinspectie Digital Infrastructuur schrieb 27 UKW- und 44 DAB-Lizenzen für regionale Verbreitungsgebiete aus. Das betrifft sowohl neue Frequenzen als auch Änderungen, weil Regionalableger national aktiver Radios nicht mehr erlaubt sind. Die Lizenzen gelten für 10 Jahre bis zum 31.8.2035. |

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Südafrikas Regierung hat den Switchoff des analogen Fernsehens vom Jahresende auf den 31. März 2025 verschoben. Es solle sichergestellt werden, vielen bedürftigen Haushalten den Zugang zum digitalen Rundfunk zu ermöglichen. Die Regierung hat bisher 1,23 Mrd. Rand (740 Mio. €) für den Simulcast ausgegeben. |
Personalia
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Thomas Präkelt, bisher Geschäftsführender Gesellschafter des Landesstudios Ost, leitet ab Januar den Berliner Hauptstadtstandort von RTL News. Er berichtet an Gerhard Kohlenbach, der die Chefredaktion Nachrichten, Politik und Gesellschaft des Kölner Senders alleine führt. Seine Co-Geschäftsführerin und bisherige Berlin-Chefin Jutta Bielig-Wonka geht in den Ruhestand. |
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Der Europa-Verband der ÖR-Anstalten wählte neun Vertreter in das elfköpfige Executive Board. Präsidentin bleibt Delphine Ernotte Cinci (France Télévisions), Vizepräsidentin Cilla Benkö (Swedish Radio). ARD/ZDF sind im Gremium durch Katja Wildermuth (BR) vertreten. |
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