Übernimmt Berlusconi-Holding ProSiebenSat.1?
ProSiebenSat.1 empfiehlt die Annahme des geänderten öffentlichen Übernahmeangebots von MFE-MediaForEurope.

Aktuell gibt es zwei Angebote für eine Übernahme: Eines kommt vom tschechischen Großaktionärs PPF, das andere von der italienischen MFE. Das Angebot der Tschechen ist niedriger als das nachgebesserte Angebot des italienischen Aktionärs MFE – MediaForEurope.
Vom Vorstand und Aufsichtsrat heißt es nun, dass man das geänderte Angebot von MFE für angemessen halte und deshalb seine Annahme empfehle. Damit gibt der Sender offenbar seinen jahrelangen Widerstand gegen eine Übernahme durch die italienische MFE auf.

Weiter heißt es in der Pressemeldung: »Der Vorstand verweist darauf, dass seine Empfehlung die Umsetzung von Kostensynergien voraussetzt, die eine vollständige rechtliche Integration von ProSiebenSat.1 in MFE erfordert«. Also nur wenn ProSiebenSat.1 vollständig in den italienischen Konzern integriert werde, könnten auch die geplanten Einsparungen von 150 Millionen Euro realisiert werden.
Nun kommt es auf die Aktionäre an. Die Annahmefrist für das geänderte Angebot von MFE endet, sofern sie nicht gesetzlich verlängert wird, am 13. August 2025, 24:00 Uhr.

Media for Europe (MFE) gehört den Kindern des verstorbenen früheren italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi.
Medienstaatsminister Wolfram Weimer forderte schon im Vorfeld der Verhandlungen, dass bei einer Übernahme durch die italienische Holding die journalistische Unabhängigkeit der Redaktionen erhalten bleibe müsse und auch keine politische Einflussnahme durch die neuen Anteilseigner stattfinden dürfe.