Postproduction: 06.02.2002

DVC: Applikation für Digital Cinema

DVC stellt ein Digital-Cinema-Konzept vor, das auf dem OnAirForce-Automation-Server basiert.

Der Hersteller DVC geht davon aus, dass Kinobetreiber in absehbarer Zeit Werbung wie auch Kurzfilme zunehmend digital projizieren werden. Genau für diese Applikationen bietet das Unternehmen aus Herrsching eine web-basierende Systemlösung an, die auf dem Produkt OnAirForce basiert. Diese Lösung soll drei wesentliche Bereiche einer Digital-Cinema-Applikation abdecken: Die Planung und Organisation des Contents, der in den Kinos gezeigt werden soll, den Transfer dieses Contents ins Kino (via Datenleitung oder Satellit) und schließlich die Speicherung und Wiedergabe des Contents in den Kinos. Im Detail soll das so aussehen:

PLANUNG UND ORGANISATION DES CONTENTS

Auf dem OnAirForce-Server wird der komplette Content aller gewünschten Spots und Kurzfilme im MPEG-2-Format gespeichert und mit einer frei konfigurierbaren Datenbank verwaltet. Das Verwaltungsprogramm arbeitet mit einem Web-Front-End auf der Basis einer SQL-Datenbank. Auf diese Weise lässt sich der Server-Content nahezu von jedem Ort aus verwalten. Es ist sogar möglich, Fremddaten zu importieren, etwa von nationalen Vermarktungsagenturen.
Die Besonderheit des OnAirForce-Systems für Digital Cinema: Mit der Datenbank lassen sich unterschiedlichste Kinostandorte verwalten. Es ist also möglich, individuell die Werbepläne für einzelne Kinos zusammen zu stellen (auf der Basis dessen, was auf dem Server vorhanden ist), diese Werbepläne auch kurzfristig zu ändern und dann per E-Mail an die betreffenden Kinos zu übermitteln.

TRANSFER DES CONTENTS INS KINO

Im nächsten Schritt muss dann der Content ins Kino übertragen werden, wobei aber laut Hersteller immer nur jene Daten ins Kino übertragen werden, die auf den Servern des Kinos noch nicht zur Verfügung stehen. Vor der Übertragung ins Kino wird das Material zunächst kodiert und dann im Form von MPEG-2-Program-Stream- oder Transport-Stream-Dateien auf Transfer-Servern abgelegt. Ein Transfermodul überträgt die Daten dann zum Playout-Standort, und zwar mit jener Datenleitung, die zum jeweiligen Kino verfügbar ist. Einzige Voraussetzung: Es müssen breitbandige Datenleitungen zur Verfügung stehen. Das File-Sharing-Konzept des Systems erlaubt die Übertragung wahlweise im Push- oder Pull-Verfahren.

SPEICHERUNG UND WIEDERGABE IN DEN KINOS

Im Kino selbst lässt sich der Content, der via Datenleitung empfangen wird, auf HDTV-Hardware wie etwa der HiBox3 speichern, wobei die HiBox3 zudem in der Lage ist, die ankommenden DVB-konformen MPEG-2-Transport-Streams (50 Mbps) zu dekodieren und die Bildsignale an einen Videoprojektor weiterzugeben.

DVC hat dieses System schon mehrfach präsentiertund hebt hervor, die hohe Bild- und Tonqualität dieser Digital-Cinema-Applikation sei sehr gut aufgenommen worden.