Kamera, Test, Top-Story: 28.07.2017

C700-Praxistest: Bloß keine Aufregung

Bei einer Produktion für Microsoft nutzte Tobias Körtge vor kurzem eine C700 von Canon. Seine dabei gesammelten Praxiserfahrungen teilte er mit film-tv-video.de.








Fazit

Canon hat mit der C700 einen grundsolide Kamera gebaut, die eine sehr gute Bildqualität und überzeugende Funktionalität bietet. Vor allem die umfangreichen Möglichkeiten, mit unterschiedlichen Bildprofilen arbeiten zu können, wertet Kameramann Tobias Körtge als echten Vorteil.

»Ich finde, die C700 ist eine Mischung aus der C300, der Amira und der FS7«, resümiert Tobias Körtge. »Das ist insgesamt recht solide gelungen, aber es ist auch nicht besonders aufregend.«

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»Die Kamera kann 4K, was die Amira beispielsweise nicht kann.«

Im Detail findet Körtge einige Kritikpunkte — etwa im Handling und beim Zubehör. Vor allem aber fehlt Körtge bei der C700 eine echte gestalterische Innovation. »Die Kamera kann 4K, was die Amira beispielsweise nicht kann. Aber das würde mir persönlich nicht als Anreiz genügen. Andere Aspekte sind oft wichtiger, etwa ein bestimmter Look.«

Für Körtge ist die C700 aber eine gute Kamera, die viele positive Aspekte in einem Gerät kombiniert. »Canon hat sich hier einfach das Beste aus allen momentan auf dem Markt erhältlichen Systemen genommen und im eigenen Stil in dieser Kamera umgesetzt.« Angesichts eines Body-Preises von rund 28.000 Euro vermisst er aber den einen besonderen Aspekt, der einen als Kameramann dazu bewegen könnte, so viel Geld in die Kamera zu investieren.

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Für Körtge ist die C700 aber eine gute Kamera, die viele positive Aspekte in einem Gerät kombiniert.

Reduziert man die C700 auf ihre 4K-Funktionalität und die HDR-Aufzeichnungsmöglichkeiten, wendet sich das Blatt aus Körtges Sicht zugunsten der C700. »Für Leute die viel 4K und HDR machen, ist die C700 sicher eine interessante Option.« Eine schöne Ergänzung bestünde aus seiner Sicht im 4K-Bereich noch darin, für die C700 eine Anbindung für den 4K-Studioeinsatz zu schaffen.

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Gute Seiten, schlechte Seiten — aber vielleicht zu wenig Herausragendes: C700.

Wenn man die C700 also sehr kritisch sehen will, kann man sagen, dass sie zu spät kommt, nur wenig echte Innovationen mitbringt, zu schwer, zu groß und zu teuer ist. Bei positiver Sicht kann man aber mit gleicher Bestimmtheit auch sagen, dass es insgesamt eine gute, leistungsfähige Kamera ist, die solide und zuverlässig ihre Arbeit verrichtet — mit der Option in 4K und HDR zu arbeiten.

Weitere Infos

Unter dem folgenden Link steht die Bedienungsanleitung der C700 in der zum Zeitpunkt des Tests aktuellen Version zur Online-Ansicht und zum Download bereit: EOS-C700.

Seite 1: Einleitung, erster Eindruck
Seite 2: Sensor, Codecs, Speichermedien
Seite 3: Modulares Design, Bedienung, Menü
Seite 4: Dual Pixel Aufofokus , Handling
Seite 5: Supportsystem, OLED-Sucher
Seite 6: Anschlüsse, Lüfter
Seite 7: Objektive, Anamorphotische Aufzeichnung, Bildqualität
Seite 8: Fazit

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Autor
Christine Gebhard, Gerd Voigt-Müller

Bildrechte
Set-Fotos: Julia Müller, andere Bilder: Nonkonform

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