Editing, Grafik, Postproduction: 25.08.2020

Final Cut Pro X mit Verbesserungen beim Workflow

Apple aktualisiert Final Cut Pro X mit neuen Funktionen. Sie sollen Remote-Workflows verbessern und den Schnitt beschleunigen.

Final Cut Pro X
Verbesserungen bei Proxy Medien-Workflows sollen die Arbeit mit großen, hochauflösenden Formaten und auch Remote Workflows erleichtern.

Verbesserungen beim Erstellen und Verwalten von Proxy Medien sollen mehr Leistung bei der Arbeit in Formaten mit hoher Auflösung oder bei der Remote-Zusammenarbeit bieten. Neue Social Media-Tools sollen die Ausgabe in quadratischen, vertikalen und anderen benutzerdefinierten Ausgabegrößen für beliebte Social Media-Plattformen erleichtern, und weitere Workflow-Verbesserungen sollen die Vielseitigkeit und Leistung von Final Cut Pro erhöhen.

Verbesserungen bei Proxy-Workflows

Das Update von Final Cut Pro enthält wichtige Verbesserungen der Proxy-Workflows, die die Remote-Arbeit mit großen, hochauflösenden Dateien optimieren sollen. Nun können Videoeditoren innerhalb von Final Cut Pro Proxys entweder in ProRes Proxy oder H.264 in einer Größe von nur 12,5 Prozent des Originals erstellen. Sie können auch Proxy Medien, Bilder und Audio auf einem externen oder mit dem Netzwerk verbundenen Laufwerk zusammenführen. Eine Final Cut Pro-Mediathek kann für zusätzliche Flexibilität sogar mit bereits erstellten Proxys verknüpft werden. Cutter können jetzt über XML mit Proxy Medien verlinken, die von Anwendungen von Drittanbietern generiert wurden. Beispiele hierfür sind Frame.io, eine cloud-basierte Plattform für die kreative Zusammenarbeit zum Überprüfen und Freigeben, sowie Tools zur Medienverwaltung wie Keyflow Pro und PostLab. Wenn für einige Clips keine Proxy Medien verfügbar sind, können Nutzer Workflows so anpassen, dass entweder die Originaldatei oder eine optimierte Version angezeigt wird.

Automatisierte Tools für das Schneiden von Social Media
Final Cut Pro X
Social Media-Tools sollen das Schneiden von Video in quadratischen und vertikalen Größen vereinfachen, wenn Inhalte für Plattformen wie Instagram und Snapchat produziert werden.

Das Update von Final Cut Pro soll die Bereitstellung von Social Media-Inhalten vereinfachen. Mithilfe maschinellen Lernens können Clips in einem Projekt jetzt automatisch auf auffällige Bewegungen analysiert und mit Smart Conform intelligent geschnitten werden, um sie in quadratische, vertikale oder beliebig große Videos umzuwandeln — etwa für beliebte Plattformen wie Instagram, Snapchat und Twitter. Während des Skalierens, Rotierens oder Anpassens der Position zeigt Transform Overscan Medieninhalte außerhalb der Beschnittbegrenzung an, so dass der Kreative den Ausschnitt sehr einfach neu positionieren kann. Videoeditoren können auch ein benutzerdefiniertes Overlay hinzufügen, das sie beim Platzieren von Text und Grafiken innerhalb eines Frames, der nicht im Querformat ist, unterstützt.

Verbesserungen des redaktionellen Workflows
Final Cut Pro X
Audioüberblendungen können mit einem einfachen Schritt auf benachbarte Clips angewendet werden.

Dank einer Reihe neuer Workflow-Verbesserungen in Final Cut Pro können Videoprofis jetzt noch effizienter arbeiten. ProRes-Raw-Kameraeinstellungen wie ISO, Farbtemperatur und Belichtungskorrektur werden erstmals im Inspector angezeigt. Cutter können in einem einfachen Schritt auch Audioüberblendungen auf benachbarte Clips anwenden, ein neues Kontextmenü verwenden, um ein Projekt zu schließen, oder den Verlauf der Timeline löschen, und Clips und Projekte in der Listenansicht nach dem letzten Änderungsdatum jeder Datei sortieren.
Mit dieser Version werden auch erhebliche Leistungssteigerungen mit neuen Plug-Ins mit Metal-Unterstützung für Red Raw und Canon Cinema Raw Light erzielt. Die Umcodierung von 8K Red Raw Video in ProRes 422 ist auf dem Mac Pro bis zu zwei Mal und auf dem MacBook Pro bis zu drei Mal schneller. Zudem können Final Cut Pro Cutter 8K Canon Cinema Raw Light wiedergeben und bearbeiten.

Bei der Arbeit mit 360-Grad-Video können Cutter stereoskopische 3D-Videos schnell stabilisieren und das Material im 360-Grad-Viewer mit separaten Streams für jedes Auge anzeigen, so Apple. Sie können auch sofort mit Remote-Inhalten arbeiten, während diese im Hintergrund aus webbasierten Medienverwaltungssystemen, wie beispielsweise der Frame.io-Workflow-Erweiterung, heruntergeladen werden.

Updates für Motion und Compressor
Final Cut Pro X, Motion
Motion bietet jetzt Unterstützung für 3D-Objekte, wodurch Grafiken visuell ansprechender gestaltet werden können und Videoeditoren die Qualität ihrer Videos verbessern können.
Final Cut Pro X, Compressor
Compressor bietet Unterstützung von benutzerdefinierten LUTs, so dass einem Clip während des Codierungsprozesses ein kreativer Look hinzugefügt werden kann.

Motion bietet Profis jetzt eine ganze Reihe neuer Möglichkeiten zur Erstellung beeindruckender Effekte und Grafiken. Kreative können 3D-Modelle von Drittanbietern importieren oder aus einer integrierten Bibliothek von 3D-Modellen im USDZ-Format zur Verwendung in Titeln, Generatoren, Effekten und Übergängen auswählen. Nutzer können sogar Verhaltensweisen oder Keyframes verwenden, um die Position, Rotation und den Maßstab eines Modells zu verändern, und vorhandene Emitter, Lichter und Kameras nutzen.

Ebenfalls im Update von Motion ist der neue Stroke Filter enthalten, ein Werkzeug, das automatisch den Umriss eines Objekts oder Textelements auf Basis des Alphakanals erstellt. Cutter können die Umrisse anpassen, indem sie deren Versatz animieren, mehrere Stroke Filter auf dasselbe Objekt anwenden oder die Verlaufswerkzeuge verwenden, um mehrere Striche in unterschiedlichen Farben zu erstellen. Auf diese Weise können Motion Graphics-Künstler schillernde Animationen und Effekte erstellen und gleichzeitig die zeitintensive Arbeit des manuellen Freistellens vom Umriss von Elementen vermeiden.

Compressor wurde ebenfalls aktualisiert und bietet jetzt Unterstützung für benutzerdefinierte LUT-Effekte, die Möglichkeit, Kamera-LUTs zur Konvertierung von logarithmisch kodiertem Material in SDR- oder HDR-Ausgaben zu verwenden, sowie weitere Workflow-Verbesserungen.

Motion bietet jetzt Unterstützung für 3D-Objekte, wodurch Grafiken visuell ansprechender gestaltet werden können und Videoeditoren die Qualität ihrer Videos verbessern können.
Compressor in Final Cut Pro. Compressor bietet Unterstützung von benutzerdefinierten LUTs, so dass einem Clip während des Codierungsprozesses ein kreativer Look hinzugefügt werden kann.

Preise und Verfügbarkeit

Final Cut Pro 10.4.9 ist ab sofort als kostenloses Update für bestehende Nutzer und für 329,99 Euro für neue Anwender im Mac App Store erhältlich. Motion 5.4.6 und Compressor 4.4.7 sind ebenfalls heute als kostenlose Updates für bestehende Anwender und für jeweils 54,99 Euro für neue Nutzer im Mac App Store erhältlich. Kunden aus dem Bildungsbereich können das Pro Apps-Bundle für Bildung für 229,99 Euro erwerben. Alle Anwender können eine kostenlose Testversion von Final Cut Pro X herunterladen.