Messe: 20.09.2010

IBC2010: Sony Vegas Pro 10 mit 3D-Funktionen

Neben der Verarbeitung von HD-Video und der Erstellung von DVDs und Blu-Ray-Discs bietet die Schnittwoftware Sony Vegas Pro 10 neue Funktionen für Stereo-3D-Produktionen. Auch der Vegas Pro Production Assistant ist demnächst in neuer Version 2 verfügbar.

B_IBC10_Sony_VegasSony Vegas Pro 10 erlaubt den Schnitt von 3D-Material. Der ebenfalls aktualisierte Vegas Pro Production Assistant 2 kann als Plug-In in Vegas Pro integriert werden und bietet dem Editor die Automation von immer wiederkehrenden Arbeitsschritten, wie beispielsweise dem Setzen von Blenden bei einer Vielzahl von Schnitten.
Sony Vegas Pro 10

Vegas Pro 10 wird als native 32- und 64-Bit Variante angeboten. Sony betont, dass die Software nun auch stereoskopische 3D-Projekte bearbeiten kann. Ohne zusätzliche Tools oder Plug-Ins soll Vegas Pro 10 laut Sony den Import, die native Bearbeitung mit 3D-Vorschau sowie den Export von Stero-3D-Material beherrschen. Der entwickelte 3D-Worklow orientiert sich dabei an der Arbeitsweise bei normalen 2D-Projekten, wodurch dem Anwender ein unkomplizierter Einstieg in die 3D-Bearbeitung ermöglicht werden soll. Die Ausgabe der 3D-Projekte kann in zwei separaten Datenströmen für das Links/Recht-Bild erfolgen oder auch als einzelne Side-by-Side-, Top-Bottom- oder Line-by-Line-kodierte Datei. Die direkte Vorschau und Ausgabe im Anaglyphenmodus wird unterstützt, um so auf jedem beliebigen Bildschirm den 3D-Effekt beurteilen zu können.

Außerdem bietet Vegas Pro 10 nun eine verbesserte Untertitel-Funktion. Untertitel können zur Kontrolle und Bearbeitung direkt im Trimmer- und Vorschau-Fenster angezeigt werden. Zudem wurde die Unterstützung für Line21- und HD-SDI-Untertitel erweitert. Auch die Untertitel-Exportfunktionen für Sony DVD Architect oder Youtube- und Quicktime-Player hat Sony überarbeitet.

Das Unternehmen weist ebenso auf eine GPU-beschleunigte AVC-Kodierungsoption in Vegas Pro 10 hin. Besitzer einer Nvidia-Grafikkarte mit der so genannten CUDA-Technologie profitieren so von einem hardware-beschleunigten Renderingprozess. Soll ein Projekt beispielsweise ins AVC-Format exportiert werden, lässt sich dank dieser Technologie eine sehr schnelle Ausgabe realisieren. Auch Adobe nutzt in den aktuellen CS5-Versionen von Premiere Pro und After Effects die CUDA-Technologie von Nvidia zur Hardware-Beschleunigung.

Weiter integriert Sony in Version 10 seines Schnittprogramms eine neue Plug-In-Architektur für Videoeffekte. Diese basiert auf dem Standard der Open Effects Association. Über ein für den Open Effects Standard verfügbares SDK mit GUI-Integration bieten sich Entwicklern vereinfachte Möglichkeiten zur Erstellung neuer Effekte. Durch den Standard haben die Vegas Pro 10-Anwender zudem Zugriff auf eine Vielzahl weitere Plug-Ins.

Auch die Audio-Funktionen in Vegas Pro 10 unterzog Sony einer Renovierung. Neben der Unterstützung von Dolby Digital Professional 5.1-Surround-Sound bietet Version 10 das so genannte Audioevent FX-Feature. Der Editor kann so Audioeffekte an den verschiedenen Stellen des Audio-Signalweges flexibel hinzufügen. So ist es möglich, Audioeffekte zum Beispiel auf der Event-, Track-, Bus- und Masterebene zu platzieren und individuell zu steuern.

Weitere Verbesserungen sollen in einer erweiterten und stabileren Multicam-Funktionalität der Software sowie einem umfangreicheren Formate-Support auch für DSLR-Kameras liegen. Ein in Zusammenarbeit mit proDAD entwickeltes Videostabilisierungs-Plug-In soll helfen, verwackelte Aufnahmen zu korrigieren. Durch die Möglichkeit gruppierter Video- und Audio-Bereiche soll die Verwaltung komplexer Projekte übersichtlicher werden. Die gesamte Benutzeroberfläche wurde mit dem Ziel einer intuitiveren Bedienung überarbeitet.

Vegas Pro Production Assistant in Version 2

Sony präsentierte auch den Vegas Pro Production Assistant in Version 2. Das Programm ist als Plug-In für Vegas Pro 10- und Vegas Pro 9-Schnittsoftware gedacht. Der Production Assistant kann dazu genutzt werden, mittels Batch-Processing im Schnitt immer wiederkehrende Arbeitsschritte und Workflows zu automatisieren. So soll durch den Production Assistant eine enorme Zeitersparnis beim Editing möglich sein.

Eine beispielhafte Anwendung ist das Erstellen von Überblendungen für sämtliche Schnitte einer gesamten Sequenz. Als Beispiel für den Audiobereich steht eine Automation zur Verfügung, um die Atmo- und übrigen Tonspuren während den Sprecherpassagen eines kompletten Projekts automatisiert auszublenden.

In der neuen Version 2 kamen nun neue Automatisierungsmöglichkeiten für Vegas Pro hinzu. Beispielsweise wurde ein so genannter »Hands Free Media Card Worklow« integriert. Die Funktion erlaubt den automatischen Import, das Zusammenfügen und den Export des gedrehten Materials mit einem Klick. Einsatzfelder sieht Sony bei der Field-Produktion. Weitere Batch-Prozesse umfassen beispielsweise die automatisierte Ausgabe von Material für unterschiedliche Wiedergabegeräte.

Sony will Vegas Pro 10 ab Oktober ausliefern, auch als deutschsprachige Version. Der Brutto-Listenpreis liegt bei 649 Euro. Für ein Upgrade von früheren Vegas Pro-Versionen auf Vegas Pro 10 verlangt Sony 239 Euro. Auch Production Assistant 2 kündigt Sony an, der Preis wird derzeit noch nicht in Euro angegeben und beträgt knapp 200 US-Dollar. Das Upgrade von früheren Versionen kostet knapp 80 Dollar.

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