Postproduction: 25.05.2013

Filmlight baut Produktpalette aus: Plug-Ins, neues Grading-Pult und mehr

Der Grading- und Farbspezialist Filmlight nutzt das wachsende Bewusstsein für Farbmanagement und Farbkorrektur auf der Anwenderseite und stellt neue, ergänzende Produkte seiner Produktlinie für den Color-Grading-Markt vor.

Eines der Anliegen von Filmlight ist es, das Grading und das Farbmanagement aus der Postproduction-Falle zu holen: Einmal dort angekommen kann man nämlich oft nur noch in sehr begrenztem Umfang mit dem Material arbeiten — und oft genug ist die Kommunikation zwischen Produktion und Postproduktion mangelhaft oder sogar von Missverständnissen geprägt. Das führt in der Praxis oft auch dazu, dass bestimmte Aufgaben in diesem Bereich doppelt ausgeführt werden: Statt die am Set schon gefundenen Looks nutzen und verfeinern zu können, wird das Ganze dann in der Postproduction noch einmal von Grund auf nachgebaut.

Stattdessen sollte man dem Thema Farbmanagement im gesamten Produktionsverlauf Bedeutung verleihen, Aufmerksamkeit widmen und eine durchgehende Basis schaffen, findet zumindest Wolfgang Lempp, einer der Gründer von Filmlight: »Nur wenn Farbmanagement ein kontinuierliches Thema während des gesamten Produktionsablaufs ist, kann man Effizienz und Kreativität bei der Gestaltung eines Filmlooks miteinander verbinden. Das Ziel muss es letztlich sein, den Look schon vor der ersten Aufnahme festzulegen, ihn dann am Set auch sehen und optimieren zu können, diese am Set geleistete kreative Arbeit in vollem Umfang zu bewahren und in der Postproduction nur noch Verfeinerungen auf Basis der vorher schon geleisteten Arbeit vornehmen zu müssen.«

Mit diesen Überlegungen im Hinterkopf, ergeben die neuen Produkte von Filmlight ein deutliches Bild davon, wo das Unternehmen letztlich hin will.

Flip ist ein On-Set-System, mit dem sich schon beim Dreh der spätere Look des Materials visualisieren lässt. Flip wendet vorher definierte Looks auf das Rohmaterial an, zeigt also schon am Set, wie das fertige Material aussehen könnte. Am Set kann der Look dann weiter verfeinert und optimiert werden und die so erstellten, ersten individuellen Gradings der einzelnen Takes können gespeichert werden. Die Daten werden in Form von BLG-Files abgelegt und können später im Color Grading direkt weiter verwendet werden. Die Ideen und visuellen Vorgaben, die von der Regie am Set entwickelt wurden, bleiben also erhalten und bilden die Basis des Final Grade.

Flip ist in der neuesten Variante kleiner und kann per Akku gespeist werden. Flip nutzt das I/O-Board Kona 3G von Aja.

Baselight Editions heißen die neuen Plug-Ins, die Filmlight für Avid-Systeme, Final Cut Pro 7 und Nuke anbietet. Sie stellen die Grading-Funktionalität von Baselight innerhalb anderer Systeme bereit und erlauben den Anschluss des neuen Slate-Pults an Arbeitsplätze, an denen Media Composer, FCP7  oder Nuke genutzt wird. Zur NAB 2013 wurde erstmals auch eine Version für windows-basierte Avid-Systeme gezeigt.

Die Plug-Ins der Baselight-Editions-Reihe nutzen die gleichen Open-EXR-basierten BLG-Dateien wie die »großen« Baselight-Systeme, können mit diesen also einfach kombiniert werden, einmal erstellte Gradings lassen sich austauschen und weiter nutzen.

Mit Slate hat Filmlight ein neues Bedienpult entwickelt, das sowohl im Zusammenspiel mit Baselight-Systemen, wie auch mit den neuen Plug-Ins aus der Produktfamilie Baselight Editions genutzt werden kann. Slate ist kleiner als das aktuelle, große Pult Blackboard 2, soll aber ähnlich hohen Ansprüchen in puncto Qualität, Präzision und Ergonomie der Bedienelemente genügen. Der geringere Platzbedarf und der niedrigere Preis prädestinieren das Slate-Pult für kleinere Suiten.

Baselight One ist ein Grading-System in Form eines vergleichsweise kompakten Deskside- oder 4-HE-Rack-Systems. Baselight One bietet den kompletten Funktionsumfang der anderen Baselight-Systeme und bringt einen internen 2-TB-Cache auf SSD-Basis mit. Damit kann 4K-Material ruckfrei kontinuierlich abgespielt werden. Zusätzliche Speichersysteme von Filmlight und anderen Herstellern sollen sich problemlos mit dem System nutzen lassen.

Flux Store ist ein neues Speichersystem von Filmlight, das für die Speicherung und Verwaltung großer Datenmengen optimiert wurde, wie sie bei den heute üblichen digitalen Workflows anfallen. Flux Store kann Baselight-Systeme mit Material in 2- und 4K-Auflösung über Dual-Link-10-GB-Ethernet füttern und kann vom Anwender selbst auf bis zu 80 TB Speicherkapazität erweitert werden, die von einem integrierten Datenmanagement verwaltet werden. Im Zusammenspiel mit dem neuen Baselight One kann es als zentraler Speicher dienen, an den man bei Bedarf auch eine zweite Bearbeitungsstation anschließen kann.