FilmLight: Awards für Color Grading

Wolfgang Lempp, Geschäftsführer von FilmLight, erläutert, warum und mit welcher Intention das Unternehmen den »Colour Award« ins Leben gerufen hat, und eröffnet eine Perspektive für die Zukunft.

Warum braucht es einen  Preis für Colorists?

Schon seit den Anfängen des Farbkinos gab es immer einen Bedarf an einer kompetenten und einfühlsamen Person, die die Farbgebung während einer Produktion begleitete. Damals arbeitete der Color Timer nach den Anweisungen des Kameramanns und bemühte sich im Wesentlichen um Konsistenz: dramatische Farbveränderungen mit irreversiblen Veränderungen im Entwicklungsprozess wurden im Kopierwerk nur selten vorgenommen.

Heute, im digitalen Zeitalter hingegen, hat der Colorist eine machtvolle, kreative Rolle und arbeitet mit dem Regisseur und dem Kameramann zusammen, um einen unverwechselbaren und eindrucksvollen Look zu schaffen. Oft subtil und unterschwellig, arbeitet dieses Team zusammen, um mit Farbe und Licht die Atmosphäre einer jeden Aufnahme zu erzeugen. Die Gestaltung von Farben ist zu einem wichtigen Bestandteil des Aufbaus von Stimmungen und des Storytelling geworden.

Doch während Regisseure und mittlerweile auch Kameraleute relativ bekannt sind, werden Colorists außerhalb einer kleinen Branchengemeinschaft kaum wahrgenommen. Um diese Vernachlässigung einer wichtigen Aufgabe innerhalb eines gesamten Kreativteams zu korrigieren, haben wir im vergangenen Jahr die »FilmLight Colour Awards« ins Leben gerufen.

Wir bieten als Hersteller seit zwei Jahrzehnten Tools für Colorists an, wollen aber nicht die Werkzeuge, sondern die Kunstfertigkeit der Colorists ins Zentrum rücken, weshalb dieser Award für Nutzer jeder Grading-Plattform offen ist. Wir stellen letztlich nur unseren Namen und unsere Verwaltung zur Verfügung, aber wir sind entschlossen, die Arbeit der Besten der Besten zu würdigen: unabhängig von der verwendeten Technologie.

Die Preise für 2021 wurden im November auf dem EnergaCamerimage-Festival im polnischen Toruń verliehen, wobei alle Gewinner auch die Gelegenheit nutzten, ihre Projekte zu präsentieren und über ihre Arbeit vor einem sehr sachkundigen und anerkennenden Publikum zu sprechen. Auch die »FilmLight Colour Awards 2022« werden auf dem diesjährigen Camerimage, dem 30. Jahr dieses renommierten Festivals, präsentiert.

Neu im Jahr 2022

Als Reaktion auf die Kommentare von Teilnehmern und Juroren aus dem Vorjahr haben wir einige Änderungen am Programm vorgenommen und die Anzahl der angebotenen Preise erweitert.

Das Programm trennt nun zwischen Musikvideos und Werbespots, und es gibt eine weitere, neue Kategorie: den Spotlight-Preis. Damit sollen die neuen und unbesungenen Talente in der Branche gefunden werden, die ihren Beitrag zur kreativen Wirkung eines Low-Budget-Spielfilms oder Fernsehfilms nachweisen können.

Wir bei FilmLight sind stolz darauf, die Colour Awards ins Leben gerufen zu haben, aber sie sollen ein Teil der gesamten Branche sein. Neben dem Camerimage werden die Preise aktiv von prominenten internationalen Gruppen wie ASC, BSC, AFC, Imago und CSI (Colorist Society International) unterstützt. Wie im Jahr 2021 wird das diesjährige Programm von renommierten Regisseuren, DoPs und Colorists unabhängig bewertet. (Meldung hierüber).

Wer einen Coloristen kennt, dessen kreative und technische Arbeit über den Kreis der Branche hinaus Anerkennung verdient: Hier ist die Chance dazu: www.filmlightcolourawards.com.