Signaltechnik: 20.05.2015

HDMI-Signale via Gbit-Ethernet verteilen

Bis zu 64 Monitore können mit einer neuen Lösung von Lindy innerhalb eines Ethernet-Netzwerks mit individuellen HDMI-Signalen versorgt werden.

Der Elektronikhersteller Lindy hat eine IP-basierte HDMI-Extender-Lösung entwickelt, mit der sich HDMI-Signale über Gbit-Ethernet verteilen lassen. Bis zu 64 Monitore innerhalb eines Netzwerks können mit individuellen HDMI-Signalen versorgt werden. Das System eignet sich für die Beschickung von Videowänden (ohne zusätzlichen Splitter oder Scaler), aber auch für die Verteilung von HDMI-Signalen an einzelne Monitore.

Das Funktionsprinzip ist einfach: An jede Signalquelle wird eine Transmitter-Einheit angeschlossen, die das Signal komprimiert und über ein herkömmliches Gigabit-Netzwerk sendet. Für jeden Monitor wird eine entsprechende Receiver-Einheit benötigt, die das Netzwerksignal wieder als HDMI-Signal ausgibt. Konfiguriert werden die Receiver per IP über ein Web-Interface.

Receiver-Einheiten können Ausschnitte des HDMI-Signals darstellen

Das Besondere an der neuen Lösung sind die Receiver-Einheiten. Jede Receiver-Einheit kann pixelgenau ganz bestimmte Bildausschnitte des Ursprungssignals ausgeben und entsprechend skalieren. Soll beispielsweise auf einer Messe ein Bildsignal auf eine Videowall aus mehreren Monitoren angezeigt werden, kann Receiver für Receiver festgelegt werden, welcher genaue Bildausschnitt des Ursprungssignals auf dem jeweiligen Monitor dargestellt werden soll. Dabei können dann natürlich auch unterschiedliche Monitorgrößen und die Ränder der Bildschirme berücksichtigt werden. Zusätzliche Geräte, die das Signal splitten und skalieren, sind nicht erforderlich.

Es sind aber auch direkte 1:1-Verbindung zwischen Transmitter und Receiver möglich.

Paarungen lassen sich zuordnen

Innerhalb eines Netzwerks können Transmitter und Receiver in verschiedensten Konfigurationen kombiniert werden. Für jedes Signal, das man einspeisen will, benötigt man einen Transmitter. Für jeden Receiver ist dann bestimmbar, welchen Ausschnitt aus welchem Signal er darstellen soll. Dieser Bild-Ausschnitt wird vom Receiver auf das gewünschte Format skaliert. Anti-Aliasing und Interpolation sorgen laut Hersteller für ein hochwertiges Bild, das an das angeschlossene Display ausgegeben wird.

Weitere technische Details

Übertragen werden Full-HD-Signale bei 60 Hz mit einer Farbtiefe von 8 Bit. Jeder Transmitter und jeder Receiver unterstützen eine maximale Auflösung von 1080p oder 1.920 x 1.200. Unterstützt wird auch HDCP zur Übertragung kopiergeschützter Inhalte. Sowohl Transmitter als auch Receiver verfügen hierfür über eine HDMI-Buchse.

Die Abmessungen von Transmitter und Receiver betragen jeweils 9,5 x 13 x 3 cm bei einem Gewicht von 0,3 kg. Das Gehäuse ist aus Metall und besitzt Status-LEDs zur Funktions- und Signalkontrolle. Mit den beiliegenden Befestigungswinkeln kann das Gerät in VESA-genormte Halterungen integriert werden.

Für die Übertragung durch ein klassisches TCP/IP-Netzwerk wird das Signal komprimiert, was zu Qualitätseinbußen führen kann, die aber laut Lindy kaum sichtbar sind. Für Installationen, die über direkte 1:1-Verbindungen zwischen Transmitter und Receiver hinausgehen, werden entsprechende Gigabit-Switches benötigt. Verwendet werden kann laut Lindy jeder Switch, der das Broadcasting-Protokoll unterstützt. Wichtig ist, dass entweder ein isoliertes oder per V-LAN abgetrenntes Netzwerk verwendet wird.

Preise und Verfügbarkeit

Der »HDMI over IP Video Wall Extender – Transmitter« ist zum Endkundenpreis von 229 Euro, der der dazugehörige »HDMI over IP Video Wall Extender – Receiver« für 249 Euro pro Gerät erhältlich. Im Lieferumfang sind neben dem Handbuch ein Patch-Kabel, Montagewinkel mit Zubehör und ein Multinorm-Netzteil enthalten.

Reseller und Systemhäuser, sowie registrierte Kunden und Bildungseinrichtungen (Schulen, Universitäten) erhalten auf Anfrage Sonderkonditionen direkt bei Lindy.