Signaltechnik: 30.06.2016

Filmfest: Rohde & Schwarz Innovation Forum

Rohde & Schwarz veranstaltete im Rahmen des Filmfests in München das »R&S Innovation Forum«, das sich mit aktuellen Herausforderungen in Mastering und Distribution beschäftigte.

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Rohde & Schwarz lud zum Innovation Forum, André Vent moderierte.

Als konkrete Themen standen bei der Veranstaltung in der Blackbox des Veranstaltungszentrums Gasteig HDR-Technologie und das Masteringformat IMF im Zentrum.

HDR
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Arnd Paulsen von Dolby Video ging auf das Thema HDR ein.

Arnd Paulsen von Dolby Germany ging in seinem Vortrag »Better Pixels for a better TV Experience« auf die verschiedenen Parameter ein, die für eine sichtbar bessere Bildqualität sorgen: Höhere Auflösung, aber auch auch höhere Frameraten, ein erweiterter Farbraum und ein größerer Dynamikumfang (HDR). All diese Aspekte hat das Unternehmen bei der Entwicklung seines Dolby-Vision-Verfahrens berücksichtigt.

Arnd Paulsen benannte aber auch die Herausforderungen, die bei der Einführung eines neuen Verfahrens wie Dolby Vision zu berücksichtigen sind: etwa die Rückwärtskompatibilität zum bestehenden TV-System, die Verbreitung, und letztlich auch die Positionierung gegenüber konkurrierenden Systemen.

IMF
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Das Interoperable Master Format (IMF) könnte das Versioning einer Produktion deutlich erleichtern.

In Zeiten digitaler Produktion und Distribution braucht es ein universales Format für den Datenaustausch von Produktion, Postproduktion und Distribution. André Vent von Rohde & Schwarz ging in seinem Vortrag auf dieses Thema ein und erläuterte den Ansatz des IMF-Formats, das sich aktuell in der Standardisierung befindet. IMF wurde dabei auch im Unterschied zu DCI betrachtet.

Die Idee dahinter: Das Interoperable Master Format (IMF) soll eine dateibasierte Lösung sein, um Bild und Ton aber auch zusätzliche Infos wie Untertitel in einem Interoperable Master Package (IMP) zu speichern und austauschen zu können. Vorausgesetzt, dass viele Firmen den Standard unterstützen, könnte IMF den Datenaustausch zwischen verschiedenen Stufen der Produktion und Distribution deutlich erleichtern und etliche weitere Probleme lösen, etwa auch die Erstellung unterschiedlichster Versionen einer Produktion.

Vereinfacht gesagt, besteht die grundlegende Idee bei IMF darin, ein Master in maximaler Qualität zu erstellen und hiervon Versionen zu generieren. Bei den Versionen werden aber lediglich die Unterschiede zum Master beschrieben und die Anweisungen, wie die Versionen erstellt werden sollen, sind schon im Master enthalten. Dieser Ansatz würde den Aufwand beim Generieren unterschiedlicher Versionen einer Produktion deutlich verringern.

IMF im Detail
Dr. Heiko Sparenberg vom Fraunhofer IIS setzt sich für strikte Standards ein.

Dr. Heiko Sparenberg vom Fraunhofer IIS ging in seinem Vortrag dann etwas detaillierter auf einen Teilaspekt von IMF ein und betonte, dass eines der Ziele des Formats darin bestehe, bandbasierte durch dateibasierte Arbeitsschritte zu ersetzen und damit gleichzeitig Zeit und Kosten zu sparen.

Er konzentrierte sich auf den Aspekt »Chancen und Herausforderungen durch die Nutzung der Output Profile List (OPL)«. Eine OPL erlaubt die Definition zur Überführung eines vorhandenen Master-Pakets – des IMF-Pakets – in ein bestimmtes Distributionsformat, wie etwa. Quicktime oder ein Digital Cinema Package (DCP). Anhand von Beispielen verdeutlichte Sparenberg den praktischen Einsatz einer OPL – und zeigte auch die Komplexität, die dahinter steht.

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Eine verbindliche Standardisierung betrachten alle Referenten als wichtige Voraussetzung neuer Entwicklungen.
Podiumsdiskussion

Die abschließende Podiumsdiskussion verdeutlichte vor allem eines: Im Digitalzeitalter können viele Probleme mit neuen Formaten gelöst werden. Allerdings kommen an anderer Stelle auch neue Herausforderungen hinzu. Eine verbindliche Standardisierung neuer Formate ist daher zwingend notwendig, wenn man die Chancen der Digitalisierung wirklich effizient nutzen möchte.