Artificial Intelligence, Cloud, IBC, IBC2025, IP, Messe: 02.10.2025

Transformationswelle in der Medienindustrie

Qvest-CEO Peter Nöthen sieht Cloud, KI und IP-2110 als Treiber globaler Umstrukturierungen.

Für Peter Nöthen, CEO bei Qvest, ist klar: Die Media & Entertainment-Branche befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Ausgelöst durch weltweite Marktbewegungen, etwa die Übernahme von Sky durch RTL in Deutschland oder die Aufspaltung bei NBCUniversal und Versant in den USA, entstehen weltweit umfangreiche Transformationsprojekte, die die gesamte Industrie neu strukturieren.


Qvest-CEO Peter Nöthen über aktuelle Branchentrends.
Drei technologische Säulen der Transformation

Laut Nöthen stehen im Zentrum dieser Entwicklung drei wesentliche Technologiebereiche: Die Migration auf die IP-2110-Standards, die bereits seit fünf bis sechs Jahren vorangetrieben wird, bildet das technologische Fundament moderner Broadcast-Infrastrukturen, ist aber noch nicht abgeschlossen. Parallel dazu gewinnt das Thema Cloud-Computing mit besonderem Fokus auf Datensouveränität massiv an Bedeutung. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage stellen sich Medienunternehmen weltweit zunehmend die Frage: »Wo befinden sich unsere Daten und welche vertraglichen Vereinbarungen haben wir mit Cloud-Anbietern?«

Diese Entwicklung beschränkt sich keineswegs auf Europa. »Auch im Nahen Osten wächst das Bewusstsein für die Kontrolle über eigene Datenbestände erheblich. Die Nachfrage nach souveränen Cloud-Lösungen steigt branchenübergreifend.«

Künstliche Intelligenz: Regional unterschiedliche Ansätze

Der Einsatz von KI hat sich vom Hype-Thema zur praktischen Realität entwickelt – allerdings mit deutlich unterschiedlichen regionalen Ausprägungen. In den USA liegt der Schwerpunkt auf personalisierten, zielgerichteten Inhalten, deren Implementierung bereits fortgeschritten ist. Europa zeigt sich zurückhaltender und legt stärkeren Wert auf ethische Aspekte bei der KI-Nutzung, so Peter Nöthen. Der Nahe Osten befindet sich noch in einer Orientierungsphase mit vergleichsweise langsamerer Entwicklung. Asien hingegen nimmt laut ihm eine Vorreiterrolle ein. Dort wird KI besonders intensiv zur Automatisierung von Produktionsprozessen und Content-Erstellung eingesetzt.

»Diese dynamische Marktentwicklung mit ihren zahlreichen Fusionen, Übernahmen und technologischen Transformationsprojekten schafft erhebliche Geschäftschancen für Technologieanbieter und Dienstleister im Broadcast-Sektor«, resümiert Nöthen.