Gemeinsam: KI und Dateninfrastruktur. Apple/SRG: Mit oder ohne Plus? MTV: Abschied. DAB+: Audio-Trend. UKW: RP steigt aus, NRW verlängert.
Unternehmen
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Im Zuge der beabsichtigten Aufteilung der beiden kürzlich vereinten Konzerne bot Paramount Skydance mit Blick auf Discovery (Warner Bros. Studios, HBO, CNN, Discovery Channel) 20 $ pro Anteil. Warner Discovery lehnte diese Unterbewertung ab. Paramount sucht laut US-Medien nun Finanzpartner für ein höheres Gebot. |
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Die öffentlich-rechtliche SRG sucht Käufer für ihre drei digitalen Spartenradios. Von Interessenten wird die Fortführung für mindestens zwei Jahre, vorzugsweise über DAB+ und mit Präferenz auf Schweizer Musik erwartet. Angebote werden bis zum 13. März 2026 erwartet. |
Broadcast
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Paramount will alle linearen MTV-Kanäle Anfang 2026 in Deutschland und Österreich abschalten. Das geschieht Ende 2025 auch im UK; Polen, Ungarn und Benelux sind ebenfalls betroffen. Paramount will so 500 Mio. $ sparen. Der Musiksender hatte nicht nur hier seit 1981 das TV- und Musikgeschäft umgekrempelt. Dessen Rolle wurde aber von YouTube und TikTok übernommen. |
Streaming
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AppleTV+ firmiert derzeit mit zwei Logos im Web: Die Umfirmierung in AppleTV mit neuem Logo samt Verzicht auf das bei Streamern verbreitete »+« deutet sich an. |
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Die Schweizer Sendeanstalt nennt ihre Streaming-Plattform im Herbst 2026 um und behält das »+«: Unter Play+ werden die Live und Abruf-Inhalte aller TV- und Radiostationen einschließlich der Regionalsender RSI, RTR, RTS und SRF zusammen gefasst. |
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Die Astra-Tochter ist mit HD+ Stream nun auch per IPTV aktiv. Für 9,99 € monatlich werden parallele Streams für zwei Geräte mit 100 HD-Sendern und 120.000 Mediathekeninhalten versprochen. Die App gibt es zunächst für einige Android-Plattformen. Sat-Kunden bekommen die Zusatzfunktion für 3 €. |
Künstliche Intelligenz
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Wenn KI und Suche verschmelzen, ist die Info-Vielfalt gefährdet, so eine Studie für die Medienanstalten. KI-basierte Suchergebnisse verdrängen etablierte Medien, indem die Quellen der benutzten Information unsichtbar sind. Das habe Konsequenzen auch für den Journalismus und die Refinanzierung von Medien. |
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ARD, ZDF, RTL, Pro7Sat1 und dpa wollen bis zum Herbst 2025 die technischen und organisatorischen Grundlagen für eine souveräne, nationale Medien-Dateninfrastruktur schaffen. 2026 werde über einen dauerhaften »Datenraum Medien« entschieden. Mission KI koordiniert das Projekt, dabei sind das Land Hamburg , die »Beyond Platforms Initiative« und das Fraunhofer ISST. |
Filme, Festivals, Kinos, Förderungen
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Unter diesem Titel startete die Berlinale ein dreijähriges Ausbildungs- und Netzwerkprogramm zum Aufbau nachhaltiger Filmdistributionsnetzwerke in Afrika, aufbauend auf der 2024er Initiative Africa-European Distribution Academy von Torsten Frehse und Favian Massah. |
Radio, Audio
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Rheinland-Pfalz lässt UKW auslaufen und will Frequenzen nicht mehr ausschreiben. Das steht im Novellen-Entwurf des Landesmediengesetzes. Außerdem soll die 35%-Grenze fallen, die Verlage mit NRW-Sitz daran hinderte, Radioveranstalter zu übernehmen.
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Trotz der Entwicklungen zugunsten von DAB+ hat die NRW-Medienanstalt LfM UKW-Zuweisungen bis in Ende 2040 verlängert. Ironischerweise betrifft das ausgerechnet Deutschlandradio, das seinen UKW-Ausstieg seit Jahren schrittweise vorantreibt. |
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Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben Höchstwerte der Ausstattung mit und Nutzung von DAB+. Laut »Audio Trends 2025« empfangen 51 Mio. Menschen (78%; 2024: 75%) Radio digital. 23 Mio. nutzen DAB+, 17 Mio. Webradio. Bei der Verweildauer haben die Privaten (von 136 auf 141 Minuten) jetzt die ARD-Sender (von 136 auf 130) auf DAB+ überholt. |
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Das Berliner Radio, 1992 aus dem US-Sender RIAS hervorgegangen, erhöhte seine technische Reichweite: Seit dem 1.10. sendet es im DAB+-Zweiländer Multiplex des RBB (K 10B). Einen zweiten Platz bekam Schlager Radio. |
Recht & Gesetz
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Als 9. der 16 Landesparlamente hat Sachsen-Anhalt jetzt dem Reform-Staatsvertrag über die Zukunft von ARD und ZDF zugestimmt. Das galt als offen, weil die Landesregierung mit der Blockade des Rundfunkbeitrags-Staatsvertrages droht, wenn ARD und ZDF ihre Klagen beim Bundesverfassungsgericht gegen die verhinderte Beitragserhöhung um 58 Cent aufrecht erhalten. |
Märkte, Studien, Statistiken
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Laut der Untersuchung einer Tochter des UE-Konzerns LG sind Werbekampagnen über Connected TV mit starken Inhalten und einem genauen Daten- und Zielgruppe-Targeting erfolgreich. 84% der befragten Werbeleute gaben an, das solche Formate messbare Ergebnisse zur Markenbekanntheit liefern und Transaktionen steigern. |
Internationales
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Für die illegale Nutzung von IPTV-Inhalten müssen 2.282 identifizierte Nutzer in Italien mit Bußgeldern zwischen 154 und 5.000 € rechnen. Hinzu kommen Forderungen der Rechteinhaber. So fordert der Sportstreamer DAZN von den Betroffenen je 500 € Schadensersatz. Ihnen wurde für nur 10 bis 15 € illegaler Zugang zu Streams beschafft. |
Personalia
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Co-Geschäftsführer Marcus Ammon verlässt die TV-Tochter von Bavaria und ZDF Ende Oktober auf eigenen Wunsch. Er verantwortete u.a. Langläufer wie »Rosenheim-Cops« und »Sturm der Liebe«. Ammon kam 2021 von Sky. Unklar ist, ob Jan S. Kaiser das Unternehmen künftig allein führt. |
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Roland Aust hat die Aufgaben des Kanzlers der Filmuni übernommen. Er war dort seit 2021 u.a. Fakultätsgeschäftsführer und folgt dem nach 10 Jahren ausscheidenden Andreas Mues. |
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Der Verband der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater wählte Ulrich Meinhard wieder zum Vorstandsvorsitzenden für drei Jahre. Neu im Vorstand sind Marcel Fechenbach (stellvertretender Vorsitzender) und Tim Koller. 39 Mitgliedsagenturen repräsentieren rund 1.900 Künstler. |
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In der Neuen Pressegesellschaft übernimmt Tobias Krohn per 1. Januar 2026 von Karsten Wellert die Geschäftsführung von Antenne1, Radio7 und weiteren Beteiligungen. |
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