Allen Lesern wünschen wir besinnliche Feiertage und ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2026! Die Redaktion. Die nächsten Kurznews erscheinen am 8. Januar.
Unternehmen
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Die Disney Company stieg mit 1 Mrd. $ bei dem KI-Pionier ein. Auf drei Jahre können Nutzer das Werkzeug Sora für Videos in sozialen Medien mit Figuren von Disney, Marvel, Pixar und Star Wars verwenden. Die neue Version 5.2 von ChatGPT wurde veröffentlicht. Der Entwickler OpenAI hat 800 Mio. Nutzer pro Woche, der Wettbewerber Google (Gemini) 650 Mio. |
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Die vom italienischen Käufer Media for Europe eingesetzte Konzernspitze setzt die angekündigte Konzentration auf Entertainment um: Der 2000 mitgegründete und seit 2014 im Alleineigentum stehende Webkanal wetter.com wurde an die Funke Mediengruppe verkauft. |
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Der Fernsehrat genehmigte den Haushaltsplan 2026 mit 2,747 Mrd. €. Der Finanzplan schließt mit einem Minus von rund 105 Mio. €. Intendant Norbert Himmler hob u.a. die Aufgaben der Medien für eine offene Demokratie hevor, während »globale Player die Regeln diktieren«. Deren Kontrolle über die Kommunikation »bedroht das Mediensystem insgesamt«. |
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Der kalkulatorische Haushalt 2026 umfasst Erträge von 1,7 Mrd. € und Ausgaben von 1,64 Mrd. € inkl. Abschreibungen und anderer buchhalterischer Positionen. Das 2025er Defizit von 25,5 Mio. € ist aus der Rücklage ausgeglichen. |
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Der HR-Rundfunkrat bestätigte einstimmig den Haushalt 2026 mit einem Überschuss von 30 Mio. € bei Einnahmen von knapp 593 Mio. €. Der Überschuss darf laut Rundfunkrat nicht für das operative Geschäft verwendet werden. |
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Die kleine ARD-Anstalt kalkuliert 2026 mit einem Fehlbetrag von 4,5 Mio. € bei Einnahmen von 142,3 Mio. € und Ausgaben von 146,8 Mio. €. Die Planung geht von einem auf 18,94 € erhöhten Rundfunkbeitrag aus, der jedoch nicht kommen wird, so dass u.a. einige Investitionen mit einer Haushaltssperre belegt wurden. |
Broadcast, Produktion
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Der 1981 gestartete Pionier des Musikfernsehens schaltet seine TV-Sender, auch Deutschland und Österreich, bis auf MTV HD zum Jahreswechsel ab. Laut dem Fachdienst DWDL wird damit zugleich auf den Urgrund des Musik-TV, die Musikvideos, verzichtet. |
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Im Gefolge des israelischen Angriffs auf den ZDF-Dienstleister PMP in Gaza verschärft der Sender die Regeln für die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern in Krisengebieten. Mitarbeiter dieser Firmen müssen u.a. Selbstauskünfte, Verpflichtungen und Zeugnisse, Lebensläufe und Referenzen vorlegen. |
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Neo ist mit einem Marktanteil von 3,1% und einem Anteil von 15% an der Reichweite der ZDF-Familie der erfolgreichste Spartenkanal. Dem ZDF folgen auf TikTok 213.000 Nutzer, der Neo-Account hat 223.000 Abos. |
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Das ARD/ZDF-Jugendangebot Funk orientiert sich 2026 laut dem ZDF-Intendanten Himmler verstärkt »auf journalistische Personenmarken und innovative Formatideen«. 3/4 der jungen Zielgruppe gaben im Mai 2025 an, Inhalte auf YouTube, TikTok, Instagram oder Spotify genutzt zu haben. Mindestens einmal pro Woche nutzen 38% der 14- bis 29-Jährigen funk-Formate. |
Netze
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Eine positive Bilanz in Sachen »Glasfaser«: Innerhalb eines Jahres sei die Reichweite mit Kooperationspartnern um 900.000 auf 2,9 Mio. »Homes passed« ausgebaut worden. Das bezeichnet die Verfügbarkeit mindestens bis zum Straßenzug. Noch im November klagte das Unternehmen, nur 16,1% der anschließbaren Haushalte und Firmen stünden unter Vertrag. |
Filme, Festivals, Kinos, Förderungen
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Die ZDF-Koproduktion »In die Sonne schauen« (Regie Mascha Schilinski) nahm die erste Hürde im Oscar-Rennen und schaffte es in Gruppe der 15 Vorauswahl-Kandidaten. Die Preise der US-Filmakademie werden am 15. März verliehen. |
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Wim Wenders übernimmt den Vorsitz der Internationalen Jury der Berlinale. Er »zählt zu den einflussreichsten Stimmen des internationalen Kinos«, so Intendantin Patricia Tuttle. Die Goldenen Bären werden am 21. Februar verliehen. |
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Die Kino-Besucherstudie 2025 sieht Kinder im Haushalt als Motoren für den Kinobesuch mit Erwachsenen. »Während durchschnittlich nur 31% der in Deutschland lebenden Menschen in den letzten zwölf Monaten wenigstens einmal im Kino waren, sind es bei den 6- bis 9-Jährigen 69%, bei den 10- bis 14-Jährigen sogar 77%«, so die Filmförderungsanstalt. |
Radio, Audio
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Die schon im Vorfeld des Reformstaatsvertrages angekündigte Einstellung des BR-Jugenradios Puls zum Jahresende sieht der Musikjournalist Markus Kavka als »eine Kapitulation«. Das Medium Hörfunk werde für ein jugendliches Publikum aufgegeben, erklärte er der Süddeutschen Zeitung. |
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Die ARD firmiert ab März ihre Audiothek in ARD Sounds als »Playbutton für deinen Tag« um. Das neue Logo ist bereits online. Im Zusammenhang mit dem Reformstaatsvertrag fügt Sounds Inhalte (von ZDF und Deutschlandradio) zusammen, ohne die redaktionelle Selbständigkeit aufzugeben, so die ARD. |
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Der Netzbetreiber erhielt auch für das Münsterland als letzte der sechs DAB+-Regionen in NRW den Zuschlag für den Plattform-Betrieb. Tests werden aus dem Raum Köln-Bonn-Aachen gemeldet; der dortige Multiplex soll laut beteiligten Radiosendern am 18. Dezember offiziell starten. |
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ASA, die neue Funktion für Sicherheitswarnungen über DAB+, kann mit entsprechend zertifizierten Empfängern getestet werden. Das ist auf dem Kanal »Dokumente und Debatten« im ersten nationalen DAB+-Multiplex zu finden. |
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Die am 31.12.2025 auslaufenden Zuweisungen der UKW-Frequenzen für Karlsruhe, Stuttgart und Göppingen soll nur bis zum 31. Juli 2026 verlängert werden. Das Spartenradio setzt nach dem UKW-Ausstieg in Bayern damit seine Digitalstrategie fort und verweist auf DAB+. |
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Die britische Medienbehörde hat Lizenzen für fünf weitere Gebiete für den Betrieb mit Small Scale DAB vergeben. Bereits 82 von mehr als 100 geplanten Multiplexen für lokale kommerzielle und gemeinnützige Radioprogramme sind aktiv. |
Recht & Gesetz
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2026 wird »entscheidend für Unabhängigkeit und Effektivität« der Medienaufsicht in Europa. In »Mitgliedsstaaten mit bereits hoher Bedrohungslage für die Medienfreiheit geraten auch die Aufsichtsbehörden zunehmend unter politischen Druck«, so das neue European Board for Media Services (Media Board). |
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Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft klagt die Ex-Intendantin Patricia Schlesinger, den früheren Verwaltungsdirektor, die ehemalige Juristische Direktorin und den Ex-Vorsitzenden des Verwaltungsrates des RBB u.a. wegen Untreue in rund 50 Fällen an. In 7 Fällen gehen die Staatsanwälte von gewerbsmäßiger Begehung oder besonders hoher Schadenssummen aus. U.a. seien 935.505 € pflichtwidrig gezahlt worden, darunter allein 223.722 € an Schlesinger. |
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Ein rechtskräftiges Urteil des Arbeitsgerichts Berlin spricht der ehemaligen Programmdirektorin Claudia Nothelle ein monatliches Ruhegeld von 8.438 € bis an ihr Lebensende zu. Laut Berichten ist das etwa 4 Mio. € wert. |
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Zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe wurde der Betreiber des 2019 abgeschalteten Filesharers Share-Online verurteilt. Es sei eine der meistgenutzten Piraterie-Plattformen im deutschprachigen Raum gewesen. Laut der Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) wurde nach einer internationalen Ermittlung erstmals der Betreiber einer Infrastruktur zur Rechenschaft gezogen. |
Internationales
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Präsident Trump hat persönlich seine Einmischung in den Bieterkampf um Warner Discovery bekräftigt. Der Newskanal CNN, der Trump häufig kritisiert, verbreite »Gift« und »Lügen« und müsse verkauft werden, so Trump. Das bekam eine neue Farbe als bekannt wurde, dass die Firma Affinity Partners des Trump-Schwiegersohns Jared Kushner mit 200 Mio. $ an der von Paramount geführten Bietergruppe beteiligt ist. Daraufhin stieg Affinity aus dem Konsortium aus. Der Warner-Verwaltungsrat hat unterdessen das 108,4 Mrd. $-Angebot von Paramount/Skydance zurückgewiesen, so dass der andere Bieter Netflix im Vorteil scheint. |
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Die angekündigte Klage gegen die BBC wegen eines Berichtes über seine Äußerung am Tag des Sturms auf das Kapitol ist eingereicht. Nunmehr fordert Trump 10 Mrd. $ (8,4 Mrd. €) als Abgeltung, obwohl sich der Sender entschuldigte, der Bericht weder wiederholt wurde noch in den USA zu sehen war. |
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Auf Verlangen des Parlaments Duma stufte die russische Staatsanwaltschaft den 2021 als »ausländische Agentur« eingestuften Auslandssender Deutsche Welle als »unerwünschte Organisation« ein und stellt eine Zusammenarbeit unter Strafe. »Eine offenkundige Missachtung der freien Presse«, so Intendantin Massing. |
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Die Digris AG, Betreiber lokaler DAB+-Multiplexe in der Schweiz, startete aufgrund der Entscheidung, UKW wieder einzuführen, eine Online-Umfrage. Ziel sei es u.a., zu erfahren, welche Sender in welchen Regionen wieder UKW nutzen wollen. |
Personalia
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Nach fast 30 Jahren als Redakteur und Moderator des RBB-Medienmagazins geht Jörg Wagner zum Jahresende in den Ruhestand. Seine letzte Sendung am 27.12. um 18 Uhr ist mit Publikum. Am 10. Januar übernimmt Teresa Sickert das Mikrofon. |
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Mit dem Einstieg von Stefan Obstmayer als Chief Sales Officer zum Jahreswechsel besetzt er mit Ralf Hape (CEO) und Thomas Lammert (Medienpolitik) die Führung des ARD-Vermarkters. Karsten Simon (Finanzen) und Jan Isenbart (F&E) vervollständigen das Gremium. |
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Der Medienrat wählte den einzigen Kandidaten Thorsten Schmiege, amtierend seit 2021, mit 38 von 40 Stimmen in eine zweite Amtszeit als Präsident der bayerischen Medienanstalt. Schmiege war 2019 von der Staatskanzlei in die BLM gewechselt. |
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