Branche: 21.10.2004

SWR steigt bei IRT und SRT aus

Das bislang von den ARD-Sendern und anderen gemeinsam betriebene Institut für Rundfunktechnik (IRT) in München, sowie die Schule für Rundfunktechnik (SRT) in Nürnberg, müssen ab 2005 ohne die finanziellen Beiträge des SWR auskommen.

Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) in der Ausgabe vom 20. Oktober 2004 berichtet, kündigte SWR-Intendant Peter Voß zum Jahresende 2005 die Verträge, auf deren Basis sich der Sender bislang an der Finanzierung von IRT und SRT beteiligte. Außerdem steigt der Sender demnach auch bei der Rundfunk Betriebstechnik (RBT) sowie bei der Übertragung der Wagner-Festspiele in Bayreuth und dem ARD-Musikwettbewerb in München aus. Insgesamt sollen so fünf Millionen Euro eingespart werden.

Der entsprechende Artikel der SZ lässt an mehreren Stellen durchblicken, dass in der SWR-Aktion auch eine Retourkutsche in Richtung Bayern und dessen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber zu sehen sei, der ja maßgeblich an der Kürzung der Gebührenerhöhung mitgewirkt hat, in deren Folge den Sendern nun Einnahmen fehlen, mit denen sie schon fest gerechnet hatten. So fasst der SZ-Artikel einen Aspekt aus einem Brief den Voß an den BR-Intendanten Gruber geschrieben habe, so zusammen: »Das intensive Engagement, das der SWR außerhalb des eigenen Sendegebietes – gerade auch in Bayern – gezeigt habe, werde kritisch geprüft, nicht zuletzt in den Aufsichtsgremien.«

Auch WDR-Intendant Fritz Pleitgen hat Gruber einen ähnlichen Brief geschrieben, weiß die SZ: Pleitgen habe die Finanzhilfen für Bayreuth, Musikwettbewerb, SRT und IRT zwar noch nicht formal gekündigt, aber unter Hinweis auf die Aufsichtsgremien ein Ende vorausgesagt, weil die es wohl lieber sähen, wenn die 4,4 Millionen Euro, die der WDR hierfür ausgibt, in Nordrhein-Westfalen ausgegeben würden.

Peter Voß mahnt laut SZ auch für Bavaria Film und die Filmhandelsgesellschaft Telepool eine »grundlegende Neuordnung an, bei der Standortfragen kein Tabu sein können«.