Branche, Personalie: 26.02.2008

Bavaria Film International: Erfolgreiche Verkäufe, Doppelspitze passé

Thorsten Ritter übernimmt zum 1. April 2008 die alleinige Leitung von Bavaria Film International, dem Spielfilm-Weltvertrieb der Bavaria Media GmbH. Der Vertrieb war nach Firmenangaben während der Berlinale 2008 sehr erfolgreich.

Thorsten Ritter leitete bisher den in der Bavaria Film International (BFI) gebündelten Weltrechtehandel der Bavaria-Gruppe gemeinsam mit Thorsten Schaumann. Nun wechselt Schaumann die Seiten: Er verlässt Bavaria Film International zum 31. März 2008 und übernimmt neue Aufgaben in der Programmakquisition des Pay-TV-Senders Premiere.

Thorsten Ritter wird BFI künftig allein leiten, kann sich dabei aber auf die erfahrenen und langjährigen Mitarbeiter Stefanie Zeitler als Head of Sales und Sebastian Kiesmüller als Head of Marketing verlassen.

Markterfolge für Bavaria Film International auf während der Berlinale

Ein großer Erfolg für BFI war nach Firmenangaben der diesjährige European Film Market (EFM), eine Rechte- und Koproduktionsmesse, die parallel zur Berlinale stattfindet. Bereits zur Mitte der Veranstaltung hatte der Weltvertrieb der Bavaria demnach in diesem Jahr mehr Umsatz erzielt, als während des gesamten EFM im Vorjahr.

Großes Interesse von Seiten der internationalen Einkäufer gab es laut BFI vor allem an Doris Dörries Berlinale-Wettbewerbsbeitrag »Kirschblüten – Hanami«, der nach Frankreich (Jour 2 Fete), Spanien (WandaVision), Norwegen (Fidalgo), Argentinien (Alfa Films), Benelux (Cinemien), Südkorea (JinJin Pictures), Taiwan (Swallow Wings), Kolumbien (Cine Colombia), Mexiko (Cine Video y TV), Griechenland (PCV) und HBO in Lateinamerika verkauft wurde. Auch mit den USA, Italien und Japan laufen intensive Vertragsverhandlungen.

Die beiden weiteren Wettbewerbs-Titel aus dem Portfolio von BFI setzten sich beim EFM ebenfalls gut in Szene. »Black Ice« von Petri Kotwica fand Abnehmer in Frankreich (Surreal Film), Bulgarien (Multivision), Taiwan (Swallow Wings), Südkorea (K Entertainment), Kolumbien (Cine Colombia), GUS und den Baltischen Staaten (Plan 2 Real) sowie in Lateinamerika (HBO). Amos Kolleks »Restless« gewann in Berlin den Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater. Das israelische Vater-Sohn-Drama wurde zudem nach Brasilien (Estacao) und Griechenland (Ama Films) verkauft.

Einen weiteren wichtigen Erfolg erzielte der Bavaria-Vertrieb mit Tomas Alfredsons »Let The Right One In«, für den Magnolia Pictures alle Rechte zur Auswertung in den USA erwarb. Das Vampir-Drama aus Schweden kam mit seiner Mischung aus klassischem Horrorfilm und poetischem Arthouse-Kino beim Markt in Berlin bestens an und steht vor zahlreichen weiteren Vertragsabschlüssen, unter anderem mit Deutschland, Großbritannien, Spanien, Südkorea und Lateinamerika.

Nicht zuletzt stand laut BFI deutsche Zeichentrick-Comedy beim europäischen Filmmarkt hoch im Kurs. Michael Herbigs »Lissi und der wilde Kaiser« fand Abnehmer für alle verfügbaren Rechte in China (HGC), Brasilien (Art Film), Türkei (Ozenfilm), Spanien (Key2 Media), GUS und den Baltischen Staaten (Luxor). PCV will den deutschen Boxoffice-Hit in Griechenland im Fernsehen und auf DVD herausbringen, HBO sicherte sich die Pay-TV-Rechte für Lateinamerika.

Neben seinem offiziellen Line-Up für den European Film Market hat Bavaria in Berlin auch mit einer ersten Präsentation von Ausschnitten aus »Buddenbrooks – ein Geschäft von einiger Größe« Aufsehen erregt. Mittlerweile sind für Heinrich Breloers Adaption des erfolgreichen Romans von Thomas Mann bereits Presales nach Ungarn, Benelux, Polen und Kolumbien vereinbart.