Investition: 25.02.2010

180-Grad-Panoramakino im Heinrich-Hertz-Institut

Am 19. Februar 2010 eröffneten die Fraunhofer-Institute HHI und IDMT in Berlin ihr neues »Tomorrow’s Cinema«: einen Showroom mit hochauflösender digitaler 180-Grad-Panoramaprojektion. Zentrale Elemente sind eine von Kinoton installierte 180-Grad-Bildwand und ein Iosono-3D-Soundsystem des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT.

B_0210_HHI_PanoramakinoIm 180-Grad-Kino des Heinrich-Hertz-Instituts in Berlin hat Kinoton eine Leinwand installiert, die auch für das Tonsystem Iosono optimale Voraussetzungen bieten soll.

Projiziert wird das Bild im 180-Grad-Kino von sechs hochauflösenden Videoprojektoren, von denen jeder ein 30-Grad-Teilbild wiedergibt. Weil die Bilder ein kleines Stück in Soft-Edge-Technik überlappen, entsteht auf der Leinwand ein nahtloses Panoramabild.

Zur Eröffnung des »Tomorrow’s Cinema« fand die Premiere des ersten deutschen 180-Grad-Kurzfilms »Orlac Reloaded« statt, eine Adaption des Kinoklassikers »Orlacs Hände« aus dem Jahr 1925. Die neue Version ist der erste in Deutschland produzierte 180-Grad-Kurzfilm.

Der Panorama-Dreh, bei dem ein spezielles Kamera-Rig mit sechs HD-Kameras zum Einsatz kam, fand im Rahmen des Forschungsprojekts Prime (Produktions- und Projektionstechniken für Immersive Medien) statt, in dem acht Unternehmen und Forschungseinrichtungen zukunftsweisende Technologien und tragfähige Geschäftsmodelle für die Einführung des Stereo-3D-Medienkonsums in Kino, TV und Spielen entwickeln wollen. Neben den Fraunhofer-Instituten HHI und IIS und der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) »Konrad Wolf« ist unter anderem auch die Kinoton GmbH an diesem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Projekt beteiligt.

Die von Kinoton installierte Spezial-Bildwand im HHI-Kino besteht aus einem Fiberglasgewebe, das speziell für die digitale Projektion mit einer Auflösung von bis zu 6K ausgelegt ist. Außerdem zeichnet sich dieses Material durch eine hohe akustische Transparenz aus, wodurch das Iosono-Raumklangsystem optimal zur Geltung kommt. Die Installation einer 180-Grad-Bildwand ist stets eine Herausforderung, da die vertikale und horizontale Spannung der Bildwand äußerst sorgfältig aufeinander abgestimmt werden muss, um das Ideal einer halbkreisförmigen Rundung zu erreichen. Jede Abweichung von der korrekten Biegung kann schließlich die Bildgeometrie stören. Dank ihrer langjährigen Erfahrung erzielten die Kinoton-Servicetechniker nach Firmenangaben aber auch bei dieser ungewöhnlichen und anspruchsvollen Bildwandinstallation ein tadelloses Ergebnis.

Weitere Infos

Auch andere Institute des Fraunhofer-Verbunds haben schon eigene Kinos für Forschungs- und Demonstrationszwecke eingerichtet, so etwa das IIS in Erlangen (Bericht).