Branche, Drohne, Kamerasupport, Top-Story, Trend: 09.03.2012

Fliegende Augen: Geräte und Dienstleister

Eine neue Generation ferngesteuerter Fluggeräte eröffnet neue Aufnahmemöglichkeiten: aus Perspektiven, die irgendwo zwischen Kran und großem Helikopter liegen. Anderweitig kaum oder gar nicht realisierbare Kamerabewegungen und Verfolgungen werden durch diese Fluggeräte mit vertretbarem Aufwand und zu realistischen Kosten möglich — auch in Innenräumen. film-tv-video.de hat eine Auswahl der aktuellen Kopter-Systeme in einer Übersicht zusammengestellt.

Sie heißen Multi-, Okto-, Hexa-, Quadrokopter, manchmal auch Flug- oder Kameradrohne — und sie haben in den beiden vergangenen Jahren einen vollkommen neuen Markt erobert: Mittlerweile kann man in der Werbefilmproduktion ebenso wie bei Dokumentationen, Fernsehfilmen oder auch in der Sportberichterstattung deutlich mehr Flugaufnahmen sehen, als noch vor wenigen Jahren. Ein wichtiger Unterschied zwischen den in diesem Artikel beschriebenen Fluggeräten und den eher als Spielzeug-Hubschrauber ausgelegten Modellen — etwa von AR Drone — liegt darin, dass die professionell nutzbaren Kopter einen kompakten, aber hochwertigen Camcorder oder eine DSLR tragen können. In luftigen Höhen erlauben es solche professionellen Koptersysteme, völlig neue Perspektiven in hoher Bildqualität zu entdecken.

Grundprinzip

Die Kamera hängt bei den Profikoptern an einem Bügel, der von der Kopterflugbahn unabhängige Schwenk- und Neigebewegungen erlaubt, Stabilisierungssysteme sorgen dabei für ruhige, stabile Bilder. Neben der jeweils verwendeten Kamera, haben die Flugstabilität des Fluggeräts insgesamt, sowie die Entkopplung und Stabilisierung der Kamerahalterung entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität. Die Stabilisierung des Kamerabügels ist besonders wichtig, sie wird meist in drei Achsen vorgenommen — und kann etwa auch eine Nick-Kompensation beinhalten, die verhindert, dass die Kamera beim Beschleunigen oder Abbremsen des Kopters Nickbewegungen ausführt.

Die Kopter werden meist von zwei Personen gesteuert: einem Piloten, der das Trägersystem fliegt, und einem Kameramann, der per Funk die Kamera schwenkt und neigt, also letztlich das Schwenk/Neige-System fernbedient, das unter dem Kopter hängt. Per GPS ist es aber auch möglich, dem Kopter ganz bestimmte Positionen oder Strecken vorzugeben, die er dann im Autopilot-Modus abfliegt.

Aufstiegserlaubnis erforderlich

Wichtig: In Deutschland gibt es von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche gesetzliche Regelungen für den Betrieb der Multikopter. Das zeigt sich etwa in der Vergabepraxis für die Aufstiegserlaubnis: Je nach Bundesland hat sie mal jährliche Gültigkeit, mal muss man für jeden Dreh eine eigene Genehmigung einholen.

Flughöhen, Einschränkungen

Theoretisch machbar sind zwar bei den meisten Koptern bis zu 200 m Flughöhe, üblicherweise steigen die Kopter aber nicht höher als 150 m auf — also in eine Höhe, in der Pilot und Kameramann den Kopter noch mit unbewehrtem Auge sehen können. Viele Dienstleister vertreten auch die Auffassung, dass man Flughöhen über 100 m vermeiden sollte, wenn man sicher und zuverlässig arbeiten möchte. Die Sichtverbindung zum Kopter wird gesetzlich verlangt, weil der Kopter ähnlich wie ein Modellflugzeug vom Boden aus ferngesteuert wird. Die meisten Dienstleister fliegen übrigens aus Sicherheitsgründen mit dem Kopter nicht über Publikum.

Bausätze, Fein-Tuning, Bedienpersonal

Defacto basieren viele der aktuell eingesetzten Kopter auf dem Mikrokopter-Bausatz der Firma Hi-Systems. Das Grundmodell wird dann jeweils mit eigenen Rahmen, verschiedenen Kameraaufhängungen und Videoköpfen von den Anbietern modifiziert und erweitert.

Das weckt bei manchem natürlich den Gedanken, man könnte sich einfach einen solchen Kopter-Bausatz kaufen, ihn zusammenbauen, dann sofort losfliegen und damit Flugaufnahmen realisieren. Tatsächlich haben viele Anbieter auch mal so ähnlich angefangen, aber sie mussten alle eine längere Wegstrecke zurücklegen, bis sie wirklich professionelle Aufnahmen produzieren konnten: Die Technik selbst muss optimiert werden und besonders der Umgang mit dem gesamten System und das Zusammenspiel zwischen Pilot und Kameramann wollen ausgiebig eingeübt sein: Man braucht schon einige Erfahrung um reif für Flugeinsätze mit professionellem Ergebnis zu sein. Das kann man auch an den zahllosen Demo-Reels der verschiedenen Anbieter im Internet sehen, die qualitativ doch eine ziemlich große Bandbreite widerspiegeln. Und natürlich gibt es dabei auch einen Zusammenhang zwischen Preis und Leistung.

Kosten

Die Dienstleistung eines professionellen Teams inklusive Kopter und Kamera wird in der Regel zu Netto-Tagesmietpreisen zwischen 1.500 bis 3.000 Euro angeboten. Manche Dienstleister bieten auch Stunden- oder Halbtagesmiete an.

Wer einen Kopter kaufen will, der muss für einen Bausatz ab 1.200 Euro bezahlen, eine fertiges, zusammengebautes flugfähiges Grundsystem kostet ungefähr zwischen 5.000 und 26.000 Euro (Netto-Listenpreise). Für rund 5.000 Euro gibt es etwa eine »Service-Drohne« ohne viel Schnickschnack, die eine GoPro-Kamera tragen kann. Je mehr Stabilität, Funktionalität und Traglast verlangt wird, umso teurer wird es.

Marktauswahl

Das Thema Kopter ist ein weites Feld für Tüftler und Bastler, und es gibt daher mittlerweile auch unzählige Anbieter und Dienstleister. Deshalb erhebt dieser Beitrag keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern zeigt nur eine Auswahl aktuell verfügbarer Systeme, die teilweise als Komplettsystem zum Kauf angeboten werden, teilweise aber auch ausschließlich inklusive Team vermietet werden. Alle in diesem Beitrag genannten Kopter fliegen elektrisch und werden aus Akkus versorgt — sie können also innen und außen eingesetzt werden.

Dabei gibt es durchaus wesentliche Unterschiede bei den Anbietern und Dienstleistern, die man individuell abfragen muss: Bis zu welchen Windstärken kann der Kopter fliegen? Welche Temperaturen sind für die Drohne machbar? Wie gut ist der Videokopf ausbalanciert, wie sind seine Flugeigenschaften? Wie viel Erfahrung haben die Anbieter? Haben die Piloten einen Filmbackground, also auch ein Verständnis für Bildgestaltung und »geflogene Einstellungen«? Solche Dinge kann eine Übersicht wie diese nicht klären, doch man sollte sie im Hinterkopf behalten und im Vorgespräch klären, wenn man ein Kopterteam beschäftigen möchte.

SYSTEME UND ANBIETER

Mikrokopter: Bausatz-Hersteller

Die Firma HiSystems aus Moormerland hat Bausätze für Kopter entwickelt, auf denen die meisten der Kopter basieren, die in diesem Beitrag vorkommen. HiSystems bietet Bausätze für Quadrokopter mit vier, für Hexakopter mit sechs oder für Oktokopter mit acht Propellern. In einem Basis-Set ist alles für den Aufbau eines Kopters enthalten.

HiSystems schreibt auf seiner Homepage als Hinweis für Anfänger, die sich einen Mikrokopter bauen wollen: »Unabhängig vom letztendlichen Verwendungszweck sollte man als Einsteiger mit einem der Basis-Sets anfangen. Deren Aufbau ist dokumentiert, und macht man alles stur nach Anleitung, ist die Wahrscheinlichkeit hinreichend groß, dass das Ding beim ersten Einschalten genau das macht, was es soll. Damit sollte man dann fleißig Flugerfahrung sammeln.«

AeroMovie.de: Dienstleister und Hardware

Hinter AeroMovie.de stehen Christian Hübner und Heinz Urbahn, die aus dem Produktionsbereich kommen und über die Jahre viel Erfahrung mit Flugaufnahmen gesammelt haben.

Das Team bietet sowohl Dienstleistung wie auch den Verkauf von Hardware an. Im Shop stehen ein Hexa- und ein Oktokopter zur Verfügung, und für Übungsflüge eignen sich aus der Sicht von Christian Hübner auch Quadrokopter.

Das Team nutzt die Elektronik der Firma HiSystems, sowie Wookong Multi-Rotoren und hat Halterungen und Gehäuse entwickelt und gebaut, die es erlauben, Komplettsysteme anzubieten. AeroMovie merkt an, dass durch speziell angefertigte Kameraausgleichsysteme sehr ruhige Flugeigenschaften erreicht werden. Beide AeroMovie-Kopter (Hexakopter und Oktokopter) verfügen über einen Höhensensor, drei Beschleunigungssensoren, drei elektronische Gyroskope und eine GPS-Steuerung. Der Flug wird durch mehrere Mikroprozessoren laufend überwacht und die Fluglage aktiv durch Drehzahlsteuerung der Propeller geregelt, so AeroMovie.

Eckdaten

  • Flughöhe: in Sichtweite von 1 bis 150 m, sinnvoll und handle-bar sind aus Anbietersicht aber maximal 100 m Flughöhe
  • Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
  • Flugdauer: maximal 10 Minuten pro Flug (bei schweren Kameras weniger)
  • Gesamtgewicht: unter 4 kg (inklusive Ausgleichsystem und Kamera)
  • GPS-Fixierung und Höhenregelung, computergesteuerte Lageregelung
  • Verwendbare Videokameras: GoPro HD Kamera HD (50p), Panasonic-3-Chip-Camcorder, Sony NEX-7, Sony NEX-FS100
  • Verwendbare Fotoapparate: Sony NEX-7, Ricoh GR2, Sigma DP1, Fuji F30, EOS 550D, geplant: Canon EOS 1D X
Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
Aibotix X6: Hersteller

Mit dem Aibot X6 hat der deutsche Hersteller Aibotix einen Hexakopter entwickelt, der sich laut Hersteller durch eine leichte Bedienung, vor allem aber durch ein hohes Maß an Automatisierung und durch intelligente Flugfunktionen auszeichnet. Luftdruckschwankungen und Windböen werden beispielsweise automatisch ausgeglichen, eine Kollisionserkennung und -vermeidung ist ebenfalls eingebaut.

Der Hersteller hatte bei der Entwicklung dieses Kopters auch industrielle Anwendungen im Auge, etwa um die Panels in Solarparks zu inspizieren oder auch um in der Landwirtschaft Bodendaten zu erfassen.

Per GPS lassen sich Routen programmieren, die Aibotix X6 dann automatisch abfliegt. Laut Hersteller verfügt der Hexakopter zudem über ein intelligentes Kameraaufhängungssystem mit Nick- und Rollkompensation, das für verwacklungsfreie Luftbildaufnahmen sorgen soll. Der Kopter lässt sich wahlweise auch mit einem Control-Panel auf Tablet-PC-Basis steuern, die Kamera kann bis zu 135 Grad vertikal geschwenkt werden und auch ihre waagrechte Position verändern.

Eckdaten

  • Flughöhe: bis zu 2.000 m
  • Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
  • Flugdauer: bis zu 40 Minuten
  • maximale Traglast: 2 kg
  • Abmessungen: Durchmesser rund 105 cm
  • Verwendbare Kameras: diverse DSRL-Kameras, darunter Canon EOS 5D Mark II oder Nikon D5100
Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
AugeOhr: Dienstleister

Rolf Ableiter von AugeOhr setzt einerseits einen PT6XL ein (siehe: Coptersale), hat nun aber zusätzlich auch einen neuen Kopter gebaut, der sich für höhere Zuladungen, sprich für schwerere Kameras eignet. Dieser Oktokopter besteht komplett aus Kohlefaser und kann bis zu 4 kg tragen. Eingesetzt wurde dieser Oktokopter samt Augeohr-Team unter anderem für eine 4-teilige Dokuserie über den Schwarzwald im Auftrag des SWR und für einen Adidas-Werbefilm.

»Wir haben einiges modifiziert um die Kamerahalterung vom Kopter zu entkoppeln und vor allem um schwerere Kameras – wie die FS100 oder eine Epic – spielfrei und sauber zu steuern«, sagt Rolf Ableiter. Die Basis bilden dabei ein Oktokopter samt 3-Axis-Gimbal der Firma Freefly aus den USA sowie das Stabilisierungssys­tem der Firma Dji. Das System soll in Zukunft professionelles Stereo-3D-Equipment samt Solidstate-Recordern tragen können.

Das Oktokoptersystem kann im Auftrag von AugeOhr auch gebaut werden. AugeOhr fliegt mit flugsicheren RC-Piloten und Kameraleuten als Operator, so Rolf Ableiter.

Eckdaten

  • Flughöhe: in Sichtweite maximal 150 m
  • Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
  • Flugdauer: maximal 6 bis 8 Minuten pro Flug
  • maximale Traglast: 4 kg
  • Verwendbare Videokameras: Red Epic, Sony NEX_FS100
  • Verwendbare Videokameras: Canon EOS 5D

Rolf Ableiter. www.augeohr.de

Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
BSE-Airpix

BSE-Airpix bautet eigene Drohnen und hat neben einem Quadro mit GoPro-Kamera auch einen Oktokopter im Einsatz, der meist mit einer Canon 5D Mark II geflogen wird. Seit Anfang des Jahres baut BSE-Airpix auch Drohnen nach Kundenvorgaben und bietet auch Einzelteile mit diversem Zubehör an.

Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
Campilots: Dienstleister

Die beiden bvk-Kameramänner Holger Fleig und Volker Tittel  bieten als Campilots ihre jahrelang erworbenen Erfahrungen im Fernseh- und Kinofilm für Flugaufnahmen mit der CopterCam an.
Zusammen mit dem Designer und Konstrukteur Dieter Wurster entwickelten die Campilots eine CopterCam  mit einem 2 Achs-Remotehead. Wahlweise wird mit der  Sony FS 100, der Panasonic GH2, einer DSLR-Kamera, oder der  Red Epic gedreht.

In der Campilots – Postproduktion mit einem High End – 3D – Tracking System werden eventuell notwendige Korrekturen und Stabilisierungen vorgenommen.
2010 erhielten die Campilots für die Entwicklung der CopterCam einen Cinec Award und den  Innovationspreis des deutschen Films. 2011 folgte der „Bayerische Fernsehpreis“ für Kameramann Volker Tittel.

Campilots arbeiteten unter anderem mit Regisseuren wie Fatih Akin, Marcus H. Rosenmüller und Richard Ladkani. Sie realisierten Werbung für Allianz, Siemens, BMW, Porsche und waren an Spielfilmproduktionen wie » Baron von Münchhausen« beteiligt.

Eckdaten

  • Flughöhe: in Sichtweite von 1 bis 100 m
  • Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
  • Flugdauer: rund 6 Minuten pro Akkuladung
  • Gesamtgewicht: unter 5 kg (inklusive Remote-Head und Kamera)
  • Remote-Head kann um 360 Grad geschwenkt und um 180 Grad geneigt werden
  • Abmessungen: Durchmesser rund 80 cm, Höhe rund 45 cm
  • Verwendbare Videokameras: Sony FS 100 in Full-HD (bis 50 fps), Red Epic, Blackmagic Digital Cinema Camera
  • Verwendbare DSLRs: Panasonic Lumix GH2 in Full-HD (25p) und Canon EOS 5D Mark II in Full-HD (25p)

Holger Fleig und Volker Tittel, www.campilots.de


Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
Coptersale: Maßgeschneiderte Systeme

Coptersale bietet diverse Komplettsysteme in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten an, wobei je nach Modell Komponenten unterschiedlicher Anbieter zu einem Komplettsystem integriert wurden. Hinter der Firma stehen Peter Plischka und Johannes Thor.

Ein zentrales Produkt bei Coptersale ist der PT-6XL. Der PT-6XL kann mit einer Nutzlast von 1,5 kg fliegen. Die Elektronikkuppel ist mit einem Handgriff abnehmbar, sodass sie sich auch mit anderen Rahmen aus der PT-Serie verwenden lässt. Mit dem PT-6XL ist es möglich, auch Canons 5D Mark II zu fliegen, allerdings rät Coptersale davon ab.

Weitere Produkte, bei denen Coptersale Komponenten unterschiedlicher Hersteller integriert und die daraus aufgebauten Fluggeräte dann für den Kunden testet und einfliegt, sind die Copter des neuseeländischen Herstellers Droidworx. Derzeit im Angebot bei Coptersale sind ein Hexa- und ein Oktokopter von Droidworx. Neu bei Droidworx ist der Skyjib 8, der eine maximale Nutzlast von 7 kg bieten soll. Der Skyjib 8 ist bei diversen Anbietern erhältlich und bei Vimeo gibt es schon etliche Testflüge des neuen Kopters von ganz unterschiedlichen Piloten/Kameraleuten zu sehen.

Eckdaten (PT-6XL)

  • Flughöhe: in Sichtweite bis 150 m
  • Flugdauer: rund 6 bis 12 Minuten
  • Abmessungen: Durchmesser rund 65 cm
  • Verwendbare Videokameras: Panasonic HDC-SD600, SD800 oder Sony CX550/CX700
  • Verwendbare Fotokameras: Canon EOS 550D, EOS 5D MK2, EOS 7D, EOS 60D, Sigma DP-1, Canon Powershot G11
Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
Coptograph: Dienstleister

Coptograph aus Hannover hat sich auf Flugaufnahmen spezialisiert und zu diesem Zweck fünf eigenen Systeme gebaut, die mit unterschiedlich vielen Rotoren ausgerüstet sind. Bei den Systemen nutzt Coptograph die Elektronik diverser Anbieter. Coptograph setzt hauptsächlich DSLR-Kameras ein und arbeitet derzeit mit Nikon an einer Version für die neuen Nikon-Kameras D4 und D800.

Der CG-Y6 von Coptograph ist das System, das derzeit eine Zuladung von bis zu 1,5 kg erlaubt. Er ist mit einem zweiachsigen Remote-Head ausgerüstet (Pan/360 Grad und Tilt/90 Grad stufenlos).

Eckdaten

  • Flughöhe: bis 200 m
    Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
    Flugdauer: 5 bis 20 Minuten
    Gewicht: 1,5 kg
  • Traglast: bis 1,5 kg
  • Abmessungen: Durchmesser rund 110 cm
  • Verwendbare Kameras: DSLR: Nikon

Janto Trappe, jantotrappe.de/luftaufnahmen.html

Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
Dedicam TV: Dienstleister

Gemeinsam mit TPC entwickelte Dedicam einen Kopter, der speziell beim Lauberhorn-Rennen Anfang 2012 Premiere feierte: Der rund 4 kg schwere Oktokopter wird mit Akkus betrieben und fliegt laut Hersteller nahezu geräuschlos. Für den Lauberhorn-Einsatz war er mit einem umgebauten Sony-Kamerakopf bestückt, dessen Bilder via HF-Link drahtlos übertragen wurden. Neben der Live-Berichterstattung ist Dedicam TV mit seinen Flugdrohnen auch im Produktionsbereich aktiv

Davide Tiraboschi, Dionys Frei, Patrick Julier, www.dedicam.tv

 

Filmkopter: Dienstleister und Hardware

LeoMa nutzt den Filmkopter für seine Einsätze bei Luftbildproduktionen und bietet seit kurzem auch den Einsatz des Aibot X6 an. Den Filmkopter bietet LeoMa auch zum Verkauf an.

Eckdaten

  • Flughöhe: 100 m (mehr machbar, aber nicht sinnvoll)
  • Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
  • Flugdauer: maximal 15 Minuten, bei schweren Kameras 7 Minuten
  • Gesamtgewicht: 5 kg
  • Verwendbare Videokameras: HD-Camcorder bis 1,5 kg – etwa Canon XF 105, JVC GY-Serie, Sony HXR-Serie, Sony NEX-FS100, Wärmebildkamera NEC F-30.
  • Verwendbare Fotoapparate: Canon Mark II, 550, 7D
  • Kameras sind neigbar und 360 Grad drehbar, ausbalanciert und mit einer speziellen Antivibrationskupplung ausgestattet
  • Kopter kann solo oder im Team geflogen werden.
Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
Flying Book: Dienstleister

Flying Book bietet als Zwei-Mann-Team (Pilot und Kameramann) Flüge mit eigenen Koptern an (ST-6 und ST-8). Die Kopter unterscheiden sich unter anderem durch die maximal mögliche Zuladung (2 und 3 kg).

Eckdaten

  • Flughöhe: bis 100 m
  • Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
  • Flugdauer: 6 bis 10 Minuten (je nach Zuladung)
  • Gesamtgewicht: maximal 6,5 kg
  • Verwendbare Videokameras: Sony NEX-FS100; Red Epic und Canon C300 mit neuem Remote Head
  • Verwendbare Fotoapparate: Canon 5D Mark II, Panasonic GH-2
  • Full HD-Downlink 1080p bei 10 Mbps – somit Übertragung direkt aus dem Kopter in Broadcast-Qualität möglich.
  • 3-Achsen-Remote-Head wird durch eine eigene Elektronik unabhängig vom Kopter stabilisiert
Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
Flying Egg Pictures: Dienstleister

Flying Egg nutzt für seine Kopter die Mikrokopter-Elektronik mit selbst entwickelten Rahmensystemen und sonder-angefertigte Industrie-Motoren. Die verwendeten Systeme haben 8 oder 12 Rotoren. Durch die Kooperation und Zusammenarbeit mit der Firma Q4 Systems kann Flying Egg nun auch Flugaufnahmen für HighEnd-Produktionen anbieten. Dazu werden die neuentwickelten Koptersysteme und 3-Achs-Remote Heads, Q4 Provokator und Q4 Secutor in Verbindung mit einer Red Scarlet oder bei Bedarf mit einer Red Epic eingesetzt.

Eckdaten

  • Flughöhe: bis 120 m
  • Flugdauer: 5 Minuten
  • Verwendbare Videokameras: Sony NEX-FS100 mit Blackmagic Hyperdesk Rekorder, RED Scarlet mit Pl-Mount
  • Verwendbare Fotoapparate: Canon 5D Mark II, EOS 550D, Panasonic GH 2

Wolf Schiebel, www.Flying-egg.com

Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.

Height-Tech: Hersteller

Height-Tech baut Systeme, die auf der Elektronik von Hi-Systems und auf einer selbst entwickelten Kameraaufhängung basieren. Aktuell hat der Anbieter drei Fluggeräte im Programm, die sich für unterschiedliche Gewichte und Geräte eignen.

Einstiegsgerät ist der Quadrocopter HT-4-200, der für Lasten bis 200 g geeignet ist und sich etwa für den Einsatz mit einer GoPo-Kamera eignet. Der HT-6-800 ist ein Hexacopter und kann Nutzlasten bis 800 g verkraften. Er eignet sich somit für den Einsatz mit DSRL-Kameras. Das Flaggschiff der Produktpalette ist der HT-8-2000, der unter anderem mit Canons 5D Mark II betrieben werden kann und Nutzlasten bis 2 kg trägt.

Eckdaten

  • Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
  • Flugdauer: maximal 14 Minuten
  • Gewicht: 2,3 kg
  • Nutzlast: 2 kg
  • Abmessungen: Durchmesser rund 85 cm
  • Verwendbare Videokameras: GoPro HD
  • Verwendbare Fotoapparate: Canon 5D Mark II, Panasonic Lumix GH-2 / GF-1 / GF-2, Ricoh GX 200, Canon 550
Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
Fluglinse

Die Firma Fluglinse aus Blaibach realisiert seit 2009 Flugaufnahmen mit Koptern. Derzeit kann die Firma mit ihren Koptern mit Kameras mit einem Gewicht von etwa 4,5 kg fliegen. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem Canon EOS 5D, 3D-SinaCam, Modula, Ikonoskop. Die Kamera ist an einem 3-Achs-stabilisierten Remote-Head befestigt.

Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
OM Studios: Dienstleister und Hardware

Frederic Doss, einer der Geschäftsführer der Berliner OM Studios, arbeitet als Kameramann und hat die Entwicklung des Omkopters initiiert. Stefan Müller hat den Omkopter entwickelt.

Der Omkopter ist für den Einsatz mit einer Red Epic und Zeiss Compact Primes ausgelegt, er kann mit einem Gesamtgewicht von 10 kg fliegen. Es ist auch möglich, das System mit Sonys FS100 oder einer 5D zu nutzen, aber mit diesen Geräten werden letztlich die Vorteile des Systems nicht wirklich ausgeschöpft, da der Omkopter im Grunde für höhere Gewichte ausgelegt ist. Derzeit ist der Omkopter beim Kieler Tatort »Borowski und der stille Gast« sowie bei Til Schweigers neuem Film »Schutzengel« im Einsatz.

Die OM Studios entwickeln den Omkopter derzeit noch weiter und wollen im Laufe des Jahres neben der reinen Dienstleistung auch eine Kaufversion des Produkts anbieten können.

Eckdaten

  • Flughöhe: maximal 200 m, 100 m empfohlen (Sichtverbindung)
  • Flugdauer: rund 6 min
  • Dreiachsiger Kamerakopf (Pan, Tilt, Roll) ist stabilisiert, in der Roll-Achse sind +/- 40 Grad möglich, in der Tiltachse +/- 180°
  • Verwendbare Kameras: Red Epic, leichtere Kameras möglich
Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.

Gradient Effects / ORT: Dienstleister

Die Facilities Gradient Effects und ORT Interactive haben gemeinsam einen Oktokopter entwickelt,der die Digitalkamera Red Epic tragen kann. Die maximale Flugdauer beträgt 12 Minuten bei einer maximalen Flughöhe von 200 m und einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 60 km/h.

Nach der Landung dauert es nur ein bis zwei Minuten, bis der Oktokopter wieder startbereit ist. Er kann sowohl innen wie außen eingesetzt werden. Kameramann und Pilot kontrollieren und steuern das System mithilfe von GPS und Höhenmesser. Das Videobild wird live vom Oktokopter auf die Steuereinheiten, sowie den Regisseur-Bildschirm übertragen.

Während der Pilot den Oktokopter steuert, kann der Kameramann die stabilisierte Kamera komplett autark um 360 Grad in jeder Achse bewegen.

Eckdaten

  • Flughöhe: in Sichtweite maximal 200 m
  • Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
  • Flugdauer: rund 12 Minuten
Palmtreestudios

Palmstreetstudios aus Chemnitz decken die komplette Palette der Luftaufnahmen mit Hilfe ihres Mulitcoptersystems und funkferngesteuerten Blimps ab. Sie kombiniert die Vorteile des variablen Koptersystems mit den Bildern des Luftschiffes. Wo der Einsatz des Kopters nicht möglich ist, kommt der Zeppelin ins Spiel. Beide Systeme werden von den Piloten auf Sicht gesteuert – beide besitzen die Pilotenlizenz für Modelle bis 150 kg Abfluggewicht.

Durch den Einsatz digitaler Videofunkstrecken mit mehreren Empfängern ist auch der Betrieb im Liveeinsatz für beide Systeme kein Problem. Der Kameramann bedient die 360°-Remoteköpfe unabhängig von den Piloten. Mit der eigens entwickelten und im Windkanal getesteten Stabilisierung sind ruhige Kopterkamerafahrten möglich, so Guntram Fröbel.

Mit dabei ist bei Palmtreestudios das Schnittmobil zum Sichten und Schneiden des Filmmaterials (bis zu 4K), inklusive Backup, Colorgrading und Ausspielung. In dieser Konstellation produziert Palmstreetstudios aktuell  fürs ZDF einen kompletten Mehrteiler, bestehend aus Luft-und Bodenaufnahmen, entlang des Rheins in der Schweiz, Deutschland und Holland.

www.zeppelin-on-air.de

Eckdaten

Kopter:

  • Flughöhe: bis 100 Meter
  • Höchstgeschwindigkeit:
  • max. 50 km/h
  • Flugdauer: maximal 8 Minuten pro Flug
  • Gewicht: unter 5 kg und über 5 kg
  • Verwendbare Kameras: Sony CX700 mit 1080/50p, Canon 5D mit 25p und Red Scarlet

Blimp:

  • Flughöhe: bis 200 Meter
  • Höchstgeschwindigkeit:
  • max. 40 km/h
  • Flugdauer:
  • maximal 60 Minuten pro Flug
  • Gewicht: unter 25 kg
  • Verwendbare Kameras: Red Epic/Scarlet und Kameras bis 4 kg
Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.
Service-Drone: Hersteller

Das Berliner Unternehmen entwickelt unterschiedlichste Fluggeräte und hat derzeit mehrere Drohnen im Programm — zu Preisen von rund 4.900 Euro bis zu 21.000 Euro. Aktuell entwickelt das Unternehmen ein System, das sich auch für schwerere Kameras wie etwa Red Epic, Scarlet und Canon EOS C300 eignen soll.

Service-Drone verkauft seine Fluggeräte, unterhält aber auch ein großes Partnernetzwerk von Dienstleistern, die Einsätze für Film- und TV-Produktionen fliegen und dabei Equipment von Service-Drone einsetzen.

Die Drohnen des Berliner Herstellers sind für unterschiedliche Kameras optimiert: Das Einsteigersystem SD 1.1 GoPro ist etwa für den Einsatz mit der kompakten GoPro-HD-Kamera optimiert, während das SD 2.5 Eagle-Komplettsystem sich auch mit schwereren Kameras nutzen lässt. Das 2.5er-System bietet außerdem einen Voll-Carbon-Rahmen, Live-Bild-Videoübertragung, sowie eine Software mit umfassender Flugassistenz. Zudem ist optional auch ein Follow-Me-System erhältlich, das mittels separatem Peilsender und Peilmodul vollautomatische Kameraflüge hinter oder neben bewegten Objekten ermöglicht.

Eckdaten

  • Flughöhe: bis 350 m
  • Flugdauer: bis  20 Minuten pro Akkusatz
  • dynamischer Kameraträger Hi-Precision mit 90-Grad-Schwenk
  • Verwendbare Videokameras: Sony NEX-20, Sony HXR-NX3D1E.
  • Verwendbare Fotoapparate: Canon EOS 5D Mark II, Nikon D800, Sony NEX-7/NEX-5, Panasonic Lumix GH2, GoPro Hero.
Ein Demo-Video, das Aeromovie bei einer Veranstaltung von Studio Hamburg MCI gedreht hat.

 

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Autor
Christine Gebhard, Gerd Voigt-Müller

Bildrechte
Mikrokopter, Aeromovie.de, Aibotix, R. Ableiter, S. Jahn, Volker Tittel, Janto Trappe, Dedicam TV, LeoMa, FlyingBook, Flying Egg, Height-Tech, Media-Creativ, OmStudios, Gradient Effects, Service Drone, Nonkonform, Archiv

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