Investition, Sport: 18.01.2014

Bexel nutzt Lawo-Equipment in Russland und Brasilien

Ein neues Fly-Pack-Konzept bietet Lösungen für Remote-Broadcast-Production der Zukunft: Der Anbieter Bexel wird bei den Olympischen Spielen in Russland und der Fußball-WM in Brasilien auf Lawos Audio-over-IP-Lösungen setzen — und diese in modernen Konfigurationen verwenden, die das Unternehmen teilweise auch schon bei anderen großen Sport-Events genutzt hat, etwa im Golf-Bereich.

Im vergangenen Jahr entwickelten und realisierten Bexel, Lawos Nordamerika Team und Lawos Rental-Unternehmen ABS (Audio Broadcast Services) gemeinsam eine flexible, kompakte, leichte und zukunftsweisende Fly-Pack-Lösung.

Die neuen Systeme wurden bereits bei den US Open erfolgreich eingesetzt, wo Bexel für CBS die internationalen Broadcast-Feeds bereitstellte. Wenig später setzte Bexel dasselbe Fly-Pack beim »PGA Grand Slam of Golf« für TNT auf Bermuda ein.

»Bexels auf Lawo-Technik basierende Fly Packs wurden für Events entwickelt, bei denen die Infrastruktur keine großen Ü-Wagen erlaubt und wo keine optimalen lokalen Produktionsstätten zur Verfügung stehen,« so Johnny Pastor, Projektmanager bei Bexel. »Ermöglicht wurde der reibungslose Austausch zwischen den Produktionsstätten in New York und Bermuda durch die Fähigkeit von Lawo, verschiedene Audioquellen und Formate miteinander zu verknüpfen. Darin eingeschlossen waren beide Basisbänder und Audio-over-IP, aufgesetzt auf eine allgemeine Netzwerkplattform, die sowohl Madi als auch Ravenna für die Mehrkanal-Verbindung nutzte. Gleichzeitig konnte uns Lawo-Mischpulte sowie Routing-Systeme und Stageboxen mit einer großen Bandbreite von I/O- und Routing-Möglichkeiten in Kombination mit einzigartiger Redundanz und Zuverlässigkeit anbieten. Und das Ganze ließ sich vor Ort mit einem einzigen Knopfdruck von einer Produktion auf eine andere umschalten, wenn einmal kleinere Modifikationen nötig wurden.«

Host Production mit Lawo-Technologie

Bexel ist bereits seit Jahren bei den US Open engagiert und stattet die internationalen Regien aus — bietet aber auch mehr. Für den Host Broadcaster CBS, der den weltweiten Feed für Bild und Ton lieferte, wurden die Regien für die Courts 1 und 2 jeweils mit einer Lawo MC²56-MKII-Konsole mit 48 Fadern ausgestattet. Hier entstand der internationale Stereo-Feed. Zusätzlich wurden zwei Atmo-Mikrofone übertragen, damit die Broadcaster auch in Surround produzieren konnten. Das Gesamtsystem bestand aus dem Lawo MC²56-Mischpult und einem Dallis-Träger mit analogen I/Os, die über Ravenna mit einer einzigen CAT5 Leitung an den HD-Core des Mischpults übertragen wurden. Die Signale wurden nahtlos in die Infrastruktur für den gesamten Event integriert, da die Lawo-Router jedes der Signale im AES-, Analog- oder Madi-Format bereitstellen konnten.

Pastor zum Lawo-Equipment: »Unsere User waren beeindruckt, wie gut die Lawo-Pulte klingen und wie einfach sie zu bedienen sind — selbst wer noch nie mit einer Lawo-Konsole gearbeitet hatte, benötigte nur eine kurze Einarbeitung. Beeindruckend fanden sie auch die Möglichkeit, die Konsolen schnell und nebenbei an die eigenen, individuellen Anforderungen und Vorlieben anzupassen.«

Zusätzlich zum Audio-Equipment lieferte Lawo zwei Einheiten seiner neuen Video-Prozessoren V-Pro 8, die eingesetzt wurden, um die Audio-Streams in die World-Feeds einzubetten. »Die Crew war richtig begeistert von den Geräten, da sie Embedding für 16 SDI-Feeds und eine große Flexibilität bei der Verwaltung vieler Streams bieten — sowohl Audio als auch Video — und das auf gerade einmal 2 HE. Damit haben die V-Pro8-Prozessoren eine ganze Reihe vorheriger Geräte ersetzt«, so Pastor weiter.

Lawo auf dem »PGA Grand Slam of Golf«

Nach den erfolgreichen »US Open« in New York war der nächste Stop das »PGA Grand Slam of Golf«, ein Turnier, das außerhalb der Saison stattfindet und an dem die Sieger der vier wichtigsten Golfturniere teilnehmen. Der Event fand auf den Bermudas statt, wo die lokale Infrastruktur und die Geografie große Herausforderungen mit sich brachten. Die Straßen auf Bermuda waren zu eng, als dass ein TV-Ü-Wagen darauf fahren könnte — für solche Einsätze wurde dieses Fly Pack konzipiert. Für die Schiffspassage nach Bermuda wurde das Lawo-Equipment entsprechend zusammengestellt. Zusätzlich zu den Fly Pack Rigs wurde die Ausrüstung für die Audio-Infrastruktur des Events bei ABS angemietet und ebenfalls auf die Insel verschifft.

Audio-Infrastruktur und Produktionskonzept

Die Show wurde in 5.1-Surround mittels Dolby-E-Übertragung produziert. Neben der Kanalzahl war die Flexibilität bei der Anbindung der wichtigste Grund, sich für Lawo zu entscheiden, sowohl bei den Audio-Mischpulten als auch beim Routing und der I/O-Infrastruktur. Auf der Anwenderseite gab es Bedarf für einige Spezial-Features. So wurde die Audio-follow-Video Funktion verwendet, um nahtlos grafische Effekte mit Sound zu unterlegen und für eine automatische Delay-Kompensierung beim Schalten zwischen kabelgebundenen und RF-Kameras zu sorgen. Diese Herausforderungen ließen sich durch eine Kombination aus A-f-V, einer flexiblen GPC-Funktion und einem externen GPI-Trigger ganz einfach lösen. All dies konnte ohne besondere Konfiguration durch die User mit Hilfe der Lawo-Standardfunktionalität umgesetzt werden.

Bei der Veranstaltung waren auch zwei Lawo MC²56-MKII-Audiomischpulte mit 48 Fadern im Einsatz. Eine Konsole wurde verwendet, um einen Sub-Mix der Effektmikrofone zu erstellen. Die zweite Konsole wurde verwendet um einen Mix aus DigiCarts, EVS, Ansager und der Effekt-Mischung zu erstellen. Die Verbindung zwischen den beiden Konsolen wurde über Madi hergestellt, ebenso wie die Verbindung mit dem Videorouter und dem Monitoring-System.

Alle Signale wurden über Dallis-Frames eingesammelt, die mit der Konsole über Ravenna verbunden waren. Die meisten der Dallis-Frames waren dabei in Reichweite zum Fly Pack und über CAT5 verbunden, mit Ausnahme der Ansagerkabine, die über ein Glasfaserkabel angebunden war.

Lawo V-Pro8-Videoprozessor

Zusätzlich zu Lawos Audiosystem war das V-Pro8 ebenfalls Teil des Fly Packs. Ein V-Pro8 erhielt einen Madi-Feed vom Hauptmischpult und wurde verwendet, um Audio in den Sende-Feed zu embedden. Das zweite V-Pro8 wurde genutzt, um den Madi-Stream, der die Produktionslautsprecher versorgte, entsprechend zu verzögern und eine Synchronisation der verschiedenen Audio-Feeds aus den verschiedenen Produktionsbereichen zu gewährleisten.