Branche: 18.08.2015

WDR und Media Broadcast starten Test für hochauflösendes Antennenfernsehen

Der WDR und Media Broadcast beginnen am 18. August in Nordrhein-Westfalen mit Tests für das künftige hochauflösende Antennenfernsehen (DVB-T2 HD). Bei diesem Test wird die DVB-T2-Sendetechnik mit dem neuen Kompressionsstandard HEVC kombiniert.

B_0815_dbvt_wdrDas Technik-Team für die Testausstrahlung von DVB-T2 HD beim WDR: v.l. Ralf Janetzki, Johannes Kaula, Marcus Müller, Benedikt Schäfer, Dr. Andreas Wehr, Jan Krusch.

DVB-T2 HD soll die Übertragungsbrandbreite dank HEVC effektiver nutzen und eine ähnlich hohe Anzahl an Programmen wie bisher in hochauflösender Qualität (HD) via Antenne verbreiten. Für den Empfang des DVB-T2 HD-Fernsehens sind neue Empfangsgeräte erforderlich.

Der WDR wird für den Test einen Multiplex auf Kanal 40 mit frei empfangbaren öffentlich-rechtlichen Programmen in der neuen Technik ausstrahlen. Der Plattformbetreiber Media Broadcast wird auf einem zweiten Kanal (43) einen Multiplex mit weiteren Inhalten übertragen. Die Ausstrahlung erfolgt vom Sender Venusberg in Bonn (WDR) und vom Senderstandort Colonius in Köln (Media Broadcast) im Gleichwellennetzbetrieb mit einer Strahlungsleistung von jeweils 20 Kilowatt. Neben den öffentlich-rechtlichen Angeboten wird die Übertragung auch mit Programmen privater Fernsehsender getestet.

Die Testausstrahlung dient der technischen Erprobung der gesamten Signalkette vom Sender bis zum Empfangsgerät. Der Versuch soll Herstellern von System- und Gerätetechnik für die Sendeseite sowie Herstellern und Importeuren von Empfangsgeräten die Entwicklung entsprechender Geräte ermöglichen. Erprobt werden alle üblichen Nutzungsformen – von der stationären Nutzung bis zum portablen und mobilen Empfang. Dabei kommen auch hybride Empfangsgeräte für DVB-T2 HD und Internet zum Einsatz.

Zur Vorbereitung und Begleitung der Testausstrahlung hatte sich bereits im Oktober 2014 die Arbeitsgruppe »DVB-T2 HD in NRW« konstituiert. Sie setzt sich aus Vertretern von WDR, Media Broadcast, ZDF, Mediengruppe RTL Deutschland, ProSiebenSat1 Media SE sowie der Staatskanzlei NRW und der Landesanstalt für Medien zusammen. Die Erkenntnisse des Tests im Rheinland werden mit den Beteiligten bereits laufender bzw. geplanter weiterer Testausstrahlungen im übrigen Bundesgebiet ausgetauscht.

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