Broadcast, Intercom, Site-Report, Top-Story, Unternehmen, Video, Wireless: 21.03.2019

Riedel: Volle Kraft voraus

Riedel Communications legte in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum hin. Wenn es um Kommunikationstechnik geht, spielen die Wuppertaler ganz vorne mit: beim ESC genauso wie bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften oder anderen Top-Events.





Zukunftspläne
Riedel Communications
Kommunikationstechnik von Riedel im Einsatz bei der Street Parade in Zürich.

Dass das Unternehmen Riedel insbesondere in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist, kann man an der Geschäftsentwicklung leicht ablesen. »Seit zwei Jahren stellen wir pro Woche im Schnitt zwei neue Leute ein«, berichtet Thomas Riedel. Dieses Wachstum finde aber nicht nur am Hauptstandort in Wuppertal statt, sondern auch international. »Nordamerika und Asien sind für uns besondere Wachstumsmärkte«, erläutert Riedel, »dort wachsen wir derzeit am stärksten«.

Riedel Communications, Bolero
Bolero gehört zu den erfolgreichsten Riedelprodukten.

Mindestens ebenso wichtig wie zu wachsen sei es aber, qualitativ besser zu werden und Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Dafür nennt er als Beispiel eine extrem erfolgreiche Entwicklung aus dem Hause Riedel. »Ich habe immer gesagt, dass ich kein Drahtlos-Intercomsystem mehr entwickeln werde, wenn es nicht deutlich besser wird. Irgendwann hatten wir dann eine vielversprechende Idee und mussten zunächst relativ viel Geld in die Forschung investieren, um zu testen, ob diese Idee auch funktionieren würde.« Konkret ging es darum, wie man mit Reflektionen in großen Gebäuden umgeht und wie drahtlose Intercoms in großen Stadien und Hallen funktionieren.

Riedel Communications
Riedel: Teamarbeit als Erfolgsfaktor.

Daraus ist letztlich das neue Drahtlos-System Bolero entstanden. »Einer der größten Erfolge unserer Firmengeschichte, und ganz gewiss ein Erfolg für das großartige Team, das dahinter steht.«, so Riedel, der ergänzt, wie wichtig Teamarbeit ist: »Für mich war es schon immer wichtig, Gleichgesinnte zu finden, mit denen man tolle Dinge entwickeln kann.«

Veränderung als Teil der Entwicklung
Riedel Communications, Thomas Riedel
Thomas Riedel: »Wir kaufen Unternehmen zu oder beteiligen uns an ihnen mit dem Ziel, wertvolles Know-how und Technologien für die Zukunft zu bekommen – das geht nicht immer organisch.«

Thomas Riedel betont, dass unsere Zeit viele Veränderungen mit sich bringe, dass es eine Herausforderung sei, damit klarzukommen und darauf zu reagieren. Früher etwa habe der Bergbau den Wohlstand für eine Region und ein ganzes Land gebracht, doch heute kämpfe man damit, die Kohle loszuwerden. »Dieses Bild verwende ich gerne, um zu verdeutlichen, dass sich Anforderungen im Laufe der Zeit eben massiv verändern können – auch in unserer Branche.«

Riedel Communications
Riedel ist bei vielen großen Events mit seiner Technik vertreten.

Dafür nennt er ein Beispiel: Im Eventbereich etwa hätten sich immer mehr drahtlose Mikrofone etabliert, auch Lichtsteuerungen und Kameras arbeiteten heute vermehrt drahtlos. »Nun stellt man fest, dass es einen Frequenz-Engpass gibt, auch deshalb, weil die großen Telekom-Player das ganze Drahtlos-Spektrum für sich beanspruchen. Und das wiederum führt dazu, dass man in Zukunft nicht mehr so arbeiten können wird, wie wir das heute tun.« Genau damit beschäftige sich Riedel, das seien die Herausforderungen der Zukunft. Die Entwicklung von Bolero sei ein Teil der Antwort auf solche Fragen, denn das System nutze die Frequenzressourcen viel effizienter aus als die Wettbewerber. »Ressourcen sind sehr wichtig, und zwar ganz generell in unserer heutigen Zeit«, betont Riedel. »Deshalb ist es eine wichtige Aufgabe, sich mit Ressourcen zu beschäftigen – in der Branche ebenso wie in der Gesellschaft.«

Von Produkten und Dienstleistungen zur Formatentwicklung
Riedel Communications
Könnte auch bei Google so aussehen – ist aber bei Riedel in Wuppertal.

»Wenn ich mir Riedel heute ansehe, kann ich durchaus sagen, dass wir sehr konsequent die Podukte und Dienstleistungen weiterentwickeln, die wir schon haben. Aktuell gehen wir nun den nächsten Schritt und beschäftigen uns auch mit kreativen Inhalten«, erläutert Thomas Riedel. Das habe auch damit zu tun, dass Riedel seine Erfahrungen einbringen wolle in Inhalte.

Als konkretes Beispiel nennt der Firmenchef den Americas Cup, der 2021 in Neuseeland stattfinden wird und an dem Riedel aktuell mit einem Team von 40 Leuten arbeitet. »Wir sind an circle-o beteiligt, das bei diesem Projekt der Hostbroadcaster ist und ein Jointventure von West4Media und Riedel Communications. Wir arbeiten also gemeinsam mit Partnern, die wir über die Jahre kennen und schätzen gelernt haben.« Für das Projekt arbeitet Riedel an etlichen neuen Technologien. Ein Beispiel dafür: »Wir entwickeln derzeit einen Sensor, der unter Wasser Strömungen messen kann, und zwar dreidimensional. So etwas gibt es derzeit noch nicht. Am Ende dieser Entwicklung kann der Sensor dann die nötigen Daten liefern, mit denen sich die Ideallinie eines Bootes ermitteln lässt.«. Dieser Sensor, so Riedel, könnte auch für andere Sportarten interessant werden – etwa für Surfer.


Thomas Riedel berichtet vom »America’s Cup« und der »Mission to the moon.«

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