Live Sports Summit 2024
Aktuelle Trends und Tendenzen in der Sportproduktion beleuchtete der Live Sports Summit, den LiveU bereits zum zweiten Mal ausrichtete.
LiveU hatte in Köln zum Sport Summit geladen. In der Motorworld in Köln versammelten sich Vortragende und Interessierte, um sich über aktuelle Trends in der Sportproduktion zu informieren.
Zion Eilam begrüßte die Gäste und blickte zurück auf die Geschichte von LiveU, bevor Peter Frantz vom deutschen Vertriebspartner Netorium einen Blick auf den Status Quo von LiveU warf. In der Aktualität sei LiveU mittlerweile die Nummer 1, berichtete Frantz nicht ohne Stolz. Man biete für die LiveU-Produkte einen Service auf Herstellerniveau. 2002 gegründet, beschäftigt Netorium mittlerweile über 40 Mitarbeitende. Besonderen Wert lege Netorium darauf, am Puls der Zeit zu sein und neue Technologietrends frühzeitig zu erkennen. So sei das auch gewesen, als man LiveU entdeckt und die Technologie im deutschen Markt etabliert habe.
Fan TV mit LiveU
Danny Staigys von RB Leipzig berichtete in seinem Vortrag davon, wie RB Leipzig Equipment von LiveU einsetzt, um damit Fan TV unterschiedlichster Couleur zu produzieren.
Dafür betreibt der Verein eine eigenen Videoabteilung, die sich darauf fokussiert, mit ihrem Content die eigenen Social-Kanäle zu bespielen und damit zu wachsen.
Die Interaktion mit dem Publikum und den Spielern steht bei den Inhalten im Fokus, die so erzeugte Nähe stärke die eigenen Kanäle und komme bei den Fans gut an. Danny Staiggys berichtete noch von einem besonders gelungenen Beispiel.
Der Verein setzte bei der Pokalfeier zwei LU800-Systeme und eine Drohne ein, um damit die Busfahrt der Spieler zur Festwiese zu dokumentieren und diese Bilder zur Festwiese zu übertragen, wo schon unzählige Fans auf ihre Mannschaft warteten.
EB Teams von StatsPerform
Louise Bawden vom englischen Anbieter Stats Perform berichtete in ihrem Vortrag, wie vielfältig das Unternehmen, das aus einer News Agency hervorging, die LiveU-Systeme einsetzt.
Die Leute wollten Inhalte einfach so schnell wie möglich konsumieren, und die Systeme von LiveU böten dazu die Möglichkeit. Mittlerweile setzt StatsPerform neben zwölf Live-U-Einheiten auch Matrix ein, um die Inhalte möglichst schnell verteilen zu können.
Allein im ersten Quartal des Jahres hatte das Unternehmen schon 350 Streams produziert.
Zur Euro nach Deutschland hatte StatsPerform ein Team von 18 Mitarbeitenden mit 12 LiveU-Systemen geschickt, die Pressekonferenzen aufzeichneten, in Fan Zones unterwegs waren und auch Mannschaften in ihren Hotels begleiteten.
ELF – in der Cloud produziert
Zeljko Karajica, Managing Director, war Geschäftsführer bei ProSiebenSat1, bevor er 2020 die European League of Football (ELF) gründete, die mittlerweile zur am schnellsten wachsenden Liga geworden ist. Der Erfolg hat viele Gründe, aber einer ist, dass die ELF die Rechte an jedem einzelnen Bild hält, das sie produziert. Wichtig sei es auch, dass die Liga über lokale Spieler verfüge, diese »Talent Power« sei extrem wichtig.
In der Endausbaustufe plant die ELF 24 Teams aus 15 Ländern. In den USA werde die neue Liga als Chance begriffen. Zeliko Karajica ist sich sicher, dass man für für den Ausbau der ELF zum Massenprodukt auch große Stadien benötigt – und diese auch füllen kann. Das Finale 2024 wird am 22.9. in der Veltins Arena ausgetragen.
Aus technischer Sicht besteht die Besonderheit der ELF darin, dass sie überwiegend in der Cloud produziert wird. Netorium ist daran maßgeblich beteiligt, hat den Workflow mitentwickelt und bietet auch Support für das Projekt, an dem auch Logic Media Solutions beteiligt ist.
Produktionsdetails
Für die Cloudproduktion der ELF wird im Stadion jeweils eine LU800-Einheit von LiveU eingesetzt. Diese Einheit kann bis zu vier Kamerasignale übertragen. Diese LRT-Streams werden dann in NDI gewandelt und in die Produktionsplattform Viz now von Vizrt eingespielt, die auf der AWS Cloud betrieben wird. Mit Viz now können die Spiele der ELF schließlich zentral in München produziert werden.
Die Vorteile dieser Produktionsweise: 1 Million Euro Kosten konnten eingespart werden, ebenso 300 t CO2, denn mit der zentralen Produktion in München entfielen auch unzählige Dienstreisen. Zudem sind auch weniger Operator vor Ort in den Stadien notwendig.
Panel: Zukunft des Live Sports
Moderator Peter Frantz befragte Alessandro Reitano, Danny Staigys und Zeljko Karajica zu verschiedenen Aspekten der Produktion von Live Sport. Cloud war dabei ein großes Thema.
Alessandro Reitano hob hervor, dass ein Anbieter wie Sky, der Teil eines internationalen Verbundes sei, andere Rahmenbedingungen habe als ein Anbieter, der auf der grünen Wiese planen könne – insbesondere dann, wenn es um Cloudproduktion gehe. Zeljko bestätigt dies und sagt, dass die ELF natürlich auch deshalb komplett in der Cloud produziere, weil man auf diese Weise dieses Produkt überhaupt erst in dieser Qualität und in diesem Umfang produzieren könne. Wichtig sei es zudem, alle möglichen Kommunikationskanäle zu bespielen und zu nutzen.
Als wichtigen Trend betrachteten alle Panel-Teilnehmer die Personalisierung von Inhalten, wenngleich Alessandro Reitano einschränkt, dass hier aus seiner Sicht alle Marktteilnehmer noch nicht so weit seien, wie sie sein wollten.
Die Bedeutung der Kameratechnik nimmt aus seiner Sicht ab. Es gehe nicht mehr primär darum, noch eine weitere Kamera im Stadion aufzubauen, sondern darum, näher ran ans Spiel zu kommen. Das sei es, was die Zuschauenden wollten. Zeljko Karajica wünscht sich die Touchdown Cam.
Wichtig für die jüngere Zielgruppe seien aber auch Daten und Statistiken und solche Dinge wie die Fantasy Team Manger.
Ophir Zardock, Head of Sports bei LiveU, gab in seinen Vortrag einen Überblick, in welchen Bereichen LiveU weltweit eingesetzt wird. Die Bandbreite hierbei ist enorm, sie reicht vom Fan TV bei den Edmonton Oilers über UCI Rycling World Championships bei Eurosport bis hin zu Klippenspringen – und natürlich Fußball.
In einem weiteren Panel diskutierten Alessandro Reitano, Dr. Björn Tillmann und Andreas Thol, beide Telefonica, das Thema »Garantierte Bitraten für die Medienindustrie – Wie neue Mobilfunk-Technologien die Sport-Übertragungen beflügeln«.
Bei all diesen Beispielen geht es letztlich immer darum: Produce more for less. Und genau das ermöglicht LiveU, wie der Sport Summit in etlichen Anwendungsbeispielen zeigte.