Archivierung, Film, Postproduction: 23.12.2011

Schnell Filmmaterial sichten: Filmbetrachter FVT von Kinoton

Bei einer Konferenz für Filmarchivare stellte Kinoton in den USA seinen neuen Filmbetrachtungstisch FVT 600/1200 vor: 16- und 35-mm-Filmstreifen können damit einfach auf einem VGA-Monitor betrachtet werden.

Der FVT 600/1200 eignet sich aus Sicht von Kinoton ideal für die Sichtung von Archivfilmen, wobei der Tisch sowohl 35- wie 16-mm-Filme wiedergeben kann. Einfaches, schnelles Einlegen des Films und rascher Formatwechsel zwischen 35 und 16 mm mit wenigen Handgriffen, sollen die problemlose und simple Nutzung des Tisches gewährleisten, wie auch die schonende Behandlung des Filmmaterial sicherstellen.

Das mikroprozessorgesteuerte Antriebssystem des FVT ermöglicht laut Kinoton extrem hohe Laufgeschwindigkeiten von bis zu 300 fps bei 35 mm und 400 fps bei 16 mm. Auch beim schnellen Vor- und Rückspulen bleibt das Filmbild auf dem Bildschirm stets sichtbar. Das ist möglich, weil die Videoabtasteinheit über eine synchronisierte LED-RGB-Blitzlichtquelle verfügt. Diese Beleuchtungs- und Abtastart hat zudem den Vorteil, dass das Filmmaterial keiner Wärmebelastung ausgesetzt wird. Die Bildelektronik erlaubt es, dass Negativmaterial auf dem Bildschirm als normales positives Bild betrachtet werden kann.

Das Videobild wird mit einem Kamerasystem auf Basis eines 1/3-Zoll-CCD-Sensors erzeugt, dessen Auflösung 480 Linien beträgt. Die Kamera und das Objektiv sind in der X-Achse des Filmbilds verschiebbar, man kann also in Maßen den Bildausschnitt bestimmen oder korrigieren. Der Tisch erzeugt ein Bild in VGA-Auflösung, er ist also wirklich nur als Betrachtungstisch konzipiert und ersetzt keinen Filmabtaster.

Die Steuerelektronik sorgt im Zusammenspiel mit der Feinmechanik des Tischs laut Kinoton für gleichmäßigen, sanften Filmtransport und ermöglicht so die schonende Behandlung der teilweise sehr wertvollen Filme. Im Archivmodus mit reduzierter Filmspannung und variabel einstellbarem Filmtransport, kann selbst beschädigtes oder geschrumpftes Material sicher gesichtet werden, so der Hersteller.

Kinoton hat aber nicht nur an die schonende Behandlung des Filmmaterials gedacht, sondern auch den Filmarchivar, der mit dem Material umgeht, nicht vergessen: Die Tischhöhe lässt sich stufenlos motorisch verstellen, so dass nach Belieben im Sitzen oder im Stehen gearbeitet werden kann.

Der Filmbetrachtungstisch kann zudem optional mit passenden Toneinheiten ausgestattet werden, die eine Audiowiedergabe in Studioqualität gewährleisten.

Die Zahl in der Typenbezeichnung des Geräts gibt die Filmkapazität an, also wieviele Meter 35-mm-Film sich maximal als Rolle mit dem Tisch verarbeiten lassen: 600 oder 1.200 m.

Großer Zuspruch bei der Filmarchivkonferenz

Die erste öffentliche Vorstellung des neuen Kinoton-Filmbetrachtungstischs erfolgte auf der diesjährigen AMIA 2011 im texanischen Austin. Auf dieser alljährlich stattfindenden Konferenz der Association of Moving Image Archivists treffen sich Filmarchiv-Spezialisten aus aller Welt, um Erfahrungen auszutauschen und sich über die neuesten Entwicklungen in ihrem Sachgebiet zu informieren. 

Die Besucher aus aller Welt nutzten laut Kinoton die Gelegenheit, den Filmbetrachtungstisch FVT 600/1200 eigenhändig zu testen. Das Feedback war demnach durchweg sehr positiv. Speziell die Arbeitserleichterung und Zeitersparnis, die mit den durchdachten Funktionen des FVT möglich sind, fanden großen Anklang bei den Archiv-Profis, so der Hersteller.

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