Audio, Broadcast: 20.07.2022

Mehr »Klare Sprache« bei ARD und ZDF

Nach und nach rollen ARD und ZDF ihre zusätzliche Tonoption »Klare Sprache« aus.

Klare Sprache, Screenshot, © Nonkonform
ARD und ZDF rollen die Audio-Option »Klare Sprache« Stück für Stück weiter aus.

In den HD-Hauptprogrammen von ARD und ZDF steht die Audio-Option »Klare Sprache« schon seit dem 1. Juni 2022 zur Verfügung und auch in den dritten Programmen von NDR, WDR und RBB.  ZDF-Neo, 3Sat und ZDF-Info sollen laut ZDF nach und nach folgen, innerhalb der ARD-Sendergruppe sollen die dritten Programmen von BR, HR, MDR, Radio Bremen, SWR, SR sowie One zum 1. September 2022 folgen.

ZDF, Klare Sprache, Screenshot, © Nonkonform
Wie und wo man »Klare Sprache« auswählen kann, liegt am Endgerät.

»Klare Sprache« ist eine sprachoptimierte Tonversion, die alternativ zum normalen Standard-Programmton ausgestrahlt wird (Meldung). Das Grundprinzip von »Klare Sprache« ist, dass Hintergrund- und Nebengeräusche sowie Musik reduziert werden. Alles, was gesprochen wird, ist dadurch deutlicher zu verstehen. Das Ganze wird direkt beim Sender technisch umgesetzt und als alternative Tonversion ausgestrahlt. Das passiert in Echtzeit, der Ton ist also weiterhin synchron zum Bild. Man muss als Zuschauerin oder Zuschauer also nur die Audio-Option »Klare Sprache« auswählen, am TV-Gerät funktioniert das per Fernbedienung, schon hört man eine sprachoptimierte Tonversion.

Klingt ganz simpel, kann aber in manchen Fällen doch noch die eine oder andere Hürde bereithalten, denn leider gibt es nämlich keine echte Standardisierung oder Normung für das Einstellen von »Klare Sprache«. Ob man die »Klare Sprache« als Zuschauerin oder Zuschauer auch auswählen und hören kann, hängt letztlich auch vom Endgerät und ein paar anderen Rahmenbedingungen ab.

Klare Sprache, Screenshot, © Nonkonform
Einfacher Zugang via HbbTV bei der ARD.

Den wahrscheinlich einfachsten Zugang zu »Klare Sprache« haben Zuschauerinnen und Zuschauer der ARD, die HbbTV nutzen. Sie können einfach die rote Taste an der Fernbedienung drücken, dann in der ARD-Senderstartleiste »Einstellungen« wählen und per Fernbedienung »Klare Sprache« auswählen. Fertig.

Klare Sprache, Screenshot, © Nonkonform
Bei manchen Geräten muss man Menüs wie »Multi-Audio« aufrufen und »qks« wählen. Das ist dann leider keineswegs barrierefrei.

Alle anderen müssen sich in die Tiefen der Einstellmenüs ihres jeweiligen Endgeräts begeben und dort suchen, wo sie die Einstellungen der Tonoptionen finden. Im besten Fall gibt es dort eine Auswahl, etwa zwischen »Original-Ton«, »Audiodeskription«, »Mehrkanalton« und »Klare Sprache«. Dann ist der Fall klar.

Es kann aber auch sein, dass »Klare Sprache« nicht im Klartext des Gerätemenüs angezeigt wird, sondern unter dem Menüpunkt »mul« versteckt ist, was für »Multi-Language« steht — oder unter einem ähnlichen Begriff. Solange mit dem aktuellen Programm nicht eine Fremdsprachen-Audiospur angeboten wird ist, liegt dann hier die »Klare Sprache«. An manchen Geräten muss man im Menüpunkt »Multi-Audio« die Option »qks« auswählen (das ist ein ISO-Code, unter dem sich in DVB-S2 und DVB-T2 HD die »Klare Sprache« befindet).

Grundlegend ist es so, dass es sich beim TV-Empfang um HD-Programme des jeweiligen Senders handeln muss, sonst ist »Klare Sprache« nicht verfügbar. In den Mediatheken von ARD und ZDF sind Inhalte mit dem Angebot »Klare Sprache« als eigenständige Beiträge eingestellt und markiert.

Weitere Infos und Erklärvideos gibt es bei der ARD hier, weitere technische Infos gibt es beim ZDF hier.