Projektion: 06.12.2022

Projection Mapping in Barcelona

Panasonic-Projektoren erzeugten ein digitales Kunstwerk in Barcelona.

Casa Batlló, Barcelona, © Pixabay, pcsfish
Das von Antoni Gaudí gestaltete Casa Batlló in Barcelona.

Der türkisch-amerikanische Digitalkünstler Refik Anadol nutzt datengesteuerte Machine-Learning-Algorithmen, um abstrakte, traumähnliche Umgebungen zu erschaffen.

Eines seiner Kunstwerke basiert auf einem Projection Mapping auf das Casa Batlló in Barcelona. Das 1906 fertiggestellte Casa Batlló gestaltete im Stile des Modernisme der Architekt und Künstler Antoni Gaudí, dessen größtes und berühmtestes Bauwerk die Basilika Sagrada Família ist.

Casa Batlló, Barcelona, Projection Mapping, Living Architecture, © Block AV
»Living Architecture«, ein Kunstwerk von Refik Anadol.

Das Werk von Refik Anadol  trägt den Namen »Living Architecture« und entstand dadurch, dass die Fassade der Casa Batlló mit einem Projection Mapping illuminiert wurde.

Als technisches Hilfsmittel, sozusagen als »digitale Pinsel«, wurden hierfür sechs Panasonic-Projektoren verwendet. Eingesetzt wurde dabei ein dreifacher Dual-Stack mit Projektoren des Typs PT-RQ50K. Das ist ein 3-Chip DLP-Laserprojektor mit 4K-Auflösung, der eine Lichtmenge von 50.000 Lumen erzeugen kann (mehr Meldung).

Casa Batlló, Barcelona, Projection Mapping, Projektorenhaus, © Block AV
Das Projektorenhaus wurde in einem Gerüstturm gegenüber des Casa Batlló errichtet.

Die Panasonic-Projektoren haben die Fassade der Casa Batlló in eine zwölfminütige dreidimensionale audiovisuelle Show verwandelt, die sich einerseits an der Natur orientierte und andererseits das Universum von Antoni Gaudí in den Mittelpunkt stellte. Das konnten aber nicht nur die Zuschauer dieses Spektakels genießen, sondern es wurde anschließend in ein digitales Kunstwerk im NFT-Format (Non Fungible Token) umgewandelt.

Dieses NFT wurde später in New York für 1,3 Millionen Euro versteigert — und 10 % des Erlöses wurden an die Associació Aprenem Autisme und die Adana Foundation gespendet, Organisationen, die Autismus nicht im engeren Sinn als Krankheit betrachten, sondern als natürliche Form der menschlichen Diversität.

Casa Batlló, Barcelona, Projection Mapping, Living Architecture, © Block AV
»Living Architecture« war zunächst eine zwölfminütige dreidimensionale audiovisuelle Show.

Der Käufer des Werks von Refik Anadol hat ein dynamisches NFT erhalten, das sich in Abhängigkeit von den in Echtzeit erfassten Klimadaten der Stadt und den Positionswerten sich bewegender astronomischer Objekte zeitlich verändert.

Casa Batlló, Barcelona, Projection Mapping, Living Architecture, © Block AV
Aus der Show wurde ein dynamisches NFT produziert.

Das Kunstwerk »Living Architecture« soll das Erbe Gaudís mit der eindrucksvollen Projektion auf die Fassade des weltbekannten Casa Batlló in die Zukunft transponieren — als Hommage an das Werk des größten Vertreters des katalanischen Modernismus.

Casa Batlló, Barcelona, Projection Mapping, Projektorenhaus, © Block AV
Erst Show für die Zuschauer, später NFT für den Kunstmarkt.

Das mit dem Mapping beauftragte katalanische Unternehmen Block Audiovisuals erläutert, dass die größte Herausforderung darin bestand, die Projektoren aufgrund der unterschiedlichen Grundrisse und Volumina von Gaudís Gebäude gut auszurichten. Um den Bedürfnissen des Künstlers gerecht zu werden, wurde beschlossen, die Fassade der Casa Batlló in drei Bereiche zu unterteilen und in jedem dieser Bereiche ein doppeltes Stacking der sehr leistungsfähigen Panasonic-Projektoren vorzunehmen. Auf diese Weise wurden mehr als 400 Lux/m2 erreicht, was eine spektakuläre Leuchtkraft ergibt.

PT-RQ50K, ein 3-Chip DLP-Laserprojektor mit 4K-Auflösung, der eine Lichtmenge von 50.000 Lumen erzeugen kann.

»An einem guten Produkt zu arbeiten und sich dabei mit dem Besten zu umgeben, ist sehr wichtig. In diesem Fall traf  das sowohl für das Projekt von Refik Anadol zu, als auch für das technische Team und die Qualität des PT-RQ50, die gemeinsam den Erfolg garantierten«, fasst Cristian Molina, Videotechniker und Projektleiter bei Block Audiovisuals zusammen.

Projektorenhaus, Team, © Block AV
Das Team von Block AV im Projektorenhaus: Cristian Molina, David Galvez, Eric Morera and Francesc Risa.

Er führt weiter aus: »In diesem Sinne ist eines der Dinge, die mich bei diesem Projektor am meisten überrascht haben, neben der Farbpalette und der Wahrhaftigkeit, mit der er die Inhalte wiedergibt, die Qualität und die Empfindlichkeit der Linsen bei der Einstellung, die absolut wunderbar sind.«

Block AV, Logo
Block Audiovisuals realisierte das Projection Mapping von technischer Seite.

Molina schließt mit den Worten: »Eine weitere Sache, die mich am PT-RQ50 fasziniert hat, ist der geringe Überlappungsbedarf, den er für die Angleichung des Schwarzweiß-Gammas benötigt. In diesem speziellen Fall waren das weniger als 20 cm, was bei Projektoren anderer Hersteller undenkbar ist und wodurch wir ein völlig einheitliches Ergebnis erzielen konnten.«