Broadcast, Live, Report, Top-Story: 28.05.2025

Site-Report: Produktion Eurovision Song Contest 2025

Wie unterstützte NEP als Technik-Dienstleister den ESC in Basel? Ein Blick hinter die Kulissen der Show, die allein in Deutschland über neun Millionen Menschen erreichte.



Vom 13. bis zum 17. Mai fand in diesem Jahr der Eurovision Song Contest in Basel statt. Die Schweizer Stadt pulsierte im Eurovision-Fieber mit ESC-Zonen über die ganze Stadt verteilt, zahlreichen Open-Airs und Public Viewing im Stadion des FC Basel für alle, die keine Tickets für die St. Jakobshalle ergattern konnten.


Axel Engström, Projektleiter Eurovision 2025, über die ESC2025-Produktion.

Was bei einem Event dieser Größenordnung natürlich auch nicht fehlen durfte, vor allem nicht in unserer Zeit: Security, Polizei und Militär, die den ESC absicherten.

Host Broadcaster NEP
©Sas Kaykha
NEP produzierte den ESC.

Der ESC 2025 wurde von der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR in Zusammenarbeit mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU) produziert.

Der TV-Dienstleister NEP wurde damit beauftragt, die nahtlose Durchführung aller Sendeabläufe zu gewährleisten und Ü-Wagen, spezielle Aufnahmelösungen, technisches Personal und seine preisgekrönte TFC-Broadcast-Orchestrierungsplattform bereitzustellen.

©Patrick Brand
NEP hat europäischen Fachjournalisten einen Blick in die Produktion des ESC gewährt. 3. von links ist film-tv-video-Autor Sas Kaykha.

NEP, eine ursprünglich amerikanische Firma, ist weltweit einer der großen TV-Dienstleister. Das Unternehmen betreut unter anderem Events wie die Olympischen Spiele, den Super Bowl, die PGA Golftour, Fifa, Uefa, Formel 1 und Wimbledon – und seit sechs Jahren eben auch den ESC.

©Sas Kaykha
NEP-Mitarbeiter aus unterschiedlichsten Ländern arbeiteten zusammen.

Die NEP-Crew vor Ort in Basel war ein perfektes Beispiel für die gute Zusammenarbeit der NEP-Mitarbeiter verschiedener EU-Länder, in denen das Unternehmen Niederlassungen hat. Neben Deutschland und den Niederlanden waren auch Mitarbeiter aus Schweden, der Schweiz, UK, Finnland und Belgien vor Ort im Einsatz. Die Kern-Crew bestand aus 25 Personen in Basel, die zu Beginn und zum Ende des Events von 15 zusätzlichen Mitarbeitern unterstützt wurden.

Die gesamte Stadt war im ESC-Fieber.

©Sas Kaykha ©Sas Kaykha
©Sas Kaykha ©Sas Kaykha
Technische Meisterleistung in Zahlen

Bereits fünf Wochen vor dem Event reiste die Crew mit zwei UHD-Übertragungswagen an.>

©Sas Kaykha
Der UHD2 war das Hauptfahrzeug …

Der UHD2 diente als Hauptwagen, während der UHD24 aus Deutschland als Backup fungierte. Ein spezieller Musiktruck übernahm den kompletten Audiomix.

©Sas Kaykha
… der UHD24 als Backup-Fahrzeug.

Zusätzlich entstand eine Container-Stadt für das Event- und Ü-Wagen-Management via TFC-Plattform.
Nach einer fünfmonatigen Planungsphase dauerte der eigentliche Aufbau etwa zehn Tage, gefolgt von drei Wochen intensiver Proben. Das Ergebnis war beeindruckend: 27 Kameras insgesamt in der Veranstaltungshalle, darunter sechs kabellose Kameras, vier Schienenkameras (eine davon kreuzte sogar die Bühne), zwei Spidercams, zwei Techno-Kräne und drei Steadicams.

©Sas Kaykha

Vier EVS-Server, über 300 Monitore vor Ort und etliches weiteres Equipment rundeten die technische Ausstattung ab.
Weiterhin wurde auf Augmented Reality gesetzt. Für das Publikum vor Ort war dies natürlich nicht sichtbar, und manche Zuschauerinnen und Zuschauer vor dem Fernseher dürften es auch gar nicht bemerkt haben.

©Sas Kaykha
Steadicam …

Aber da ja Hintergrund und Boden der Bühne aus LEDs bestanden, ließ sich per AR aus den Einspielern der jeweiligen Acts ein nahtloser Übergang zur Bühnenshow realisieren, da die AR-Bilder in das Bühnendesign integriert worden waren.

Die Bühne bestand aus einem großen torartigen LED-Element auf der Vorderseite, einer riesigen LED-Wand im Hintergrund und zahlreichen weiteren LED-Elementen. Während der Show wurden zusätzlich noch Lichttrassen an Seilen auf die Bühne herabgelassen.

©Sas Kaykha
… und Railcam.

Das klingt alles sehr aufwändig, was ich aber eigentlich damit verdeutlichen will: Durch all diese Aufbauten mussten die zwei Spidercams, die Techno-Kräne sowie die Steadicams manövriert werden. In den drei Wochen Proben wurde genau dies koordiniert und verfeinert. Zu diesen Herausforderungen kam dann in den Shows zusätzlich noch das sehr gut gelaunte Publikum, das seinen Raum einnahm und nicht mit Technik gestört werden durfte.

Ein weiterer Aspekt: So eine Großveranstaltung verlangt ja auch einiges an Power. NEP arbeitete dafür mit dem lokalen Stromversorger zusammen, hatte zusätzlich aber noch eigene Generatoren im Betrieb. Auch wenn in Basel der Strom ausgefallen wäre, hätte NEP weiterarbeiten können.

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