Report, Site-Report, Top-Story, Virtual Reality, Virtual Set: 07.05.2025

Studio 4 bei RTL: Vorzeigeprojekt für integrierte Broadcast-Technologie

Im neuen Greenscreen-Studio von RTL integrierte KST Moschkau Automationstechnik von CamBot, Pedestals von Blackcam, Kairos von Panasonic und Virtualität von Zero Density.



Neue Systeme, neue Chancen

»Die Umstellung auf IP und mehr Automation brachte natürlich zu Beginn einige Fragen mit sich«, berichtet Paul Hering. »Gerade die Einführung der CamBot-Automation stellte neue Anforderungen an die Operator. Aber wir konnten alle Vorbehalte sukzessive abbauen, und mittlerweile gibt es eine große Akzeptanz für die neuen Systeme«, so Hering. »Inzwischen sind unsere Operator sehr zufrieden mit dem System, weil sie sehen, welche Möglichkeiten diese Art von Steuerung ermöglicht und welche persönlichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten sich für die Kameraleute dadurch ergeben.«

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Virtualität mit Zero Density

RTL stieg bereits vor über fünf Jahren auf das virtuelle Grafiksystem von Zero Density um. Die Gründe dafür sind vielfältig; vor allem aber überzeugte die Qualität des Systems:

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Paul Hering sieht viele Vorteile im System von Zero Density.

Paul Hering urteilt: »Wir haben bei dem System einen weichen Kontaktschatten, ein tolles Licht, einen tollen Schattenwurf und eine schöne Texturierung und Global Illumination – also ein schönes Zusammenspiel von Licht und Farbe. Ein Riesenvorteil von Zero Density, beziehungsweise der Unreal Engine ist auch der globale Marktplatz. Dort kann man alle möglichen Objekte, Materialien und Charaktere finden und herunterladen. Vor allem gibt es für das System aber auch mehr Freelancer, weil Unreal Engine viel verbreiteter ist als andere proprietäre Systeme. Und weil wir auch immer auf der Suche nach neuen Talenten sind, erhoffen wir uns hier eben auch mehr Möglichkeiten.«


FeStudio 4 von RTL ist ein hochmodernes Green Screen Studio, das vollständig auf Zero Density basiert. Felix Moschkau über die Besonderheiten des Studios.

Als weitere Besonderheit bei Zero Density hebt Paul Hering den Keyer hervor: einen Differenz-Key, der nicht wie ein klassischer Chromakey Farben entfernt, sondern eine pixelgenaue Differenz zu einem Referenzbild berechnet und auf dieser Basis den Key erstellt. Probleme, die man im Unterschied dazu mit einem Chromakey hat, treten hier nicht auf, man erhält bei Zero Density einen extrem exakten Key.
Auch dass es besonders leicht ist, mit Zero Density beispielsweise einen Bodenschatten zu erzeugen, wertet Hering als Vorteil.

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Die Systeme von Zero Density, Panasonic und CamBot sind eng verzahnt.

Axel Moschkau führt noch einen anderen Aspekt an, nämlich die Möglichkeit, Zero Density mit CamBot und weiteren Systemen zu integrieren: »Im Idealfall sind die Technologien, die wir einbauen, nicht separate, parallel liegende Stränge, die unabhängig nebeneinander herlaufen, sondern sie sind miteinander verzahnt. Ein schönes Beispiel: Wenn wir mit einem robotischen Pedestal eine Kamerafahrt machen, ist das natürlich für sich genommen erstmal eine einzelne Kamerafahrt. Aber wenn wir gleichzeitig das virtuelle Set rotieren und die Lichtstimmung anpassen können, ist ja der perspektivische Impact viel tiefer und das mit der gleichen Aktion, mit dem gleichen „Knopfdruck“. Das ist genau das, was für uns den Reiz solcher Projekte ausmacht: dass wir tatsächlich die Synergieeffekte aus den unterschiedlichen Technologien herauskitzeln können und somit den Wirkungsgrad der investitions-intensiven Technik deutlich erhöhen.«

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