Kamera, Test, Top-Story: 20.11.2025

Praxistest: Canon C50

Canon C70, dann C80 und nun C50: Ein Praxistest der neuen kompakten Canon-Kamera C50 – zum Lesen oder als Podcast auch zum Hören.



©Sas Kaykha
Die C50 ist die bisher kleinste Kamera der Cinema-EOS-Linie.

Canon ergänzt die Cinema EOS Reihe um die neue EOS C50, die sich an professionelle Videofilmer und agile Produktionsteams richtet. Als bisher kleinste Kamera der Cinema EOS Serie will mit kompakter Bauform und professionellen Funktionen punkten und sieht sich als Gegenspieler der Sony FX3 (Testbericht hier).

©Sas Kaykha
In der C50 werkelt ein DIGIC DV7 Bildprozessor.
Daten

Die C50 besitzt den bekannten und in vielen Kameras verbauten Bildprozessor DIGIC DV7, der in Verbindung mit einem 7K-Open-Gate-Vollformat-Sensor arbeitet. Neben einer Base ISO von 800 hat sie eine zweite Base mit 6.400. (Die R5C hat 800/3.200 und die C80 sogar 800/3.200/12.800). Canon gibt eine Dynamic Range von 15 Blendenstufen an, was im Vergleich etwas über der R5C liegt.


Hier gibt’s den Praxistest als KI-Podcast – einfach mal reinhören


Die Aufnahmeoptionen lesen sich spannend und treffen den aktuell oft benötigten Sweetspot: Raw-Aufnahme (Canon Cinema RAW Light 12 Bit) in 7K ist möglich mit bis zu 60p, 4K in sogar mit bis zu 120p. In 2K sind bis zu 180p machbar. Benötigt man kein Raw, stehen weiterhin noch XF-AVC S und XF-HEVC S zur Verfügung. Das alles jeweils in Log 2 und 3 (die R5C hat nur Log 3). Neben Vollformat lässt sich auch im S35- oder S16- (2K) Crop filmen.


Canon präsentierte zur IBC die C50.
©Sas Kaykha
C50 mit Anamorphot.

Endlich hält das anamorphotische Aufnahmeverfahren Einzug in die Canon-Welt. Wie weiter oben bereits angeteasert, hat die C50 einen 3:2-Open-gate-mode. Dieser lässt zwar nur 25p zu, ist aber eine wahre Bereicherung für echtes 2x-anamorphotisches Aufnehmen (siehe Artikel Anamorphot). Kurz gesagt, wird jetzt viel weniger von den Bildrändern weggeschnitten als beim Filmen in 16:9 und einem 2x-anamorphotischen Objektiv. Das erhöht die Auflösung und bewahrt den Charakter des Objektivs.

©Canon
Per Schalter lässt sich die Kamera schnell in den Fotomodus bringen.

Die C50 ist aber auch ein Hybrid. Per Schalter lässt sich schnell in den Fotomodus wechseln, um dort Fotos mit 32 MP zu machen, im Burst mit bis zu 40 B/s. Allerdings nur mit elektronischem Verschluss – die Sony FX2 (siehe Test) hat z. B. einen mechanischen. Das Nichtvorhandensein von Sucher und IBIS teilen sich die Canon-Cinema-Kameras (mehr zur Stabilisierung im Praxisteil), außerdem hat die C50 keinen internen ND-Filter, die höherklassige C80 schon.

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Neben einem Cfexpress-Typ-B-Slot hat die C50 einen zweiten für SD-Karten.

Der Body wiegt nackt ca. 670 g und ist sehr kompakt gebaut. Neben einem Cfexpress-Typ-B-Slot hat die C50 einen zweiten für SD-Karten. Hot Swapping, also das Wechseln der Karten während des Betriebes, ist möglich.

Neben dem Akku kann die Kamera auch per USB-C mit Strom versorgt und über diese Verbindung auch als Webcam genutzt werden. Die neuen LP-E6P-Akkus, die auch die Laufzeit der R5C erhöhen, sind ebenfalls bei der C50 vorhanden.

©Canon
C50 mit Top Handle.

Am Body befindet sich weiterhin eine Zoomwippe, mit der man Canon-Zooms steuern oder alternativ digital in das Bild zoomen kann. Weiterhin ist im Lieferumfang der Top Handle von Canon dabei, welcher über zwei XLR-Eingänge mit Reglern verfügt, außerdem über eine Zoomwippe und eigene Aufnahmetaste.

Übrigens nutzt Canon – wie fast alle Hersteller sonst auch – 24-Bit-Ton. Mit der Einführung der neuen ZR-Kamera von Nikon kommen jetzt erstmals 32 Bit intern in diese Preisklasse. Man darf also gespannt sein, wie die anderen Hersteller hier nachziehen.

©Sas Kaykha
Die digitale Stabilisierung der Canon Cinema-Kameras funktioniert sehr gut.

Der Autofokus besitzt jetzt erstmals Tiererkennung, wie man sie bei Canon sonst nur im Fotomodus kennt. Hunde, Katzen und Vögel freuen sich ab jetzt also, scharf abgebildet zu werden.

©Sas Kaykha
Die C50 mit großem Zoom-Objektiv.

Eine weitere Besonderheit: Gesichtstracking funktioniert auch im 120p-Zeitlupenmodus. Die 14 Tasten der Kamera lassen sich mit Funktionen belegen, an der Seite sitzt ein Full-Size-HDMI-Anschluss. Seit einem Firmware-Update lässt sich bei der R5C die Blende auf das hintere Daumenrad legen – dies ist bei der C50 auch möglich.

Die C50 liegt aktuell bei 3192 Euro inkl. Griff (Nettopreis).

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