Branche: 17.02.2000

Cintel mit Finanzproblemen?

Die frühere PR-Agentur von Cintel nährt Gerüchte über Finanzprobleme des britischen Filmabtaster-Spezialisten.

Dass Firmen ihre PR-Agentur wechseln, gibt es öfter. Dass das nicht immer reibungslos und mit Freude auf allen Seiten passiert, ist normal.

Ungewöhnlich dagegen: Die Ex-PR-Agentur von Cintel befeuerte bei einer solchen Gelegenheit kräftig die Gerüchteküche. Die Agentur teilte nämlich nicht nur mit, dass sie diesen Kunden künftig nicht mehr vertreten werde, sondern es war in einem Nebensatz von finanziellen Problemen des Kunden die Rede.

Es ist kein Geheimnis, dass die Geschäfte bei Cintel seit dem Management-Buy-Out, der das Unternehmen von Rank abspaltete, nicht immer zur vollsten Zufriedenheit liefen. Auch dass die Entwicklung am schon lange angekündigten Filmabtaster C-Reality sich länger hinzog als gut war und Philips in dieser Zeit seinen Abtaster Spirit in aller Seelenruhe immer weiter im Markt etablieren konnte, ist eigentlich unbestritten.

Aber laut Jörg Schäfer, dem Chef der Cintel GmbH in Deutschland, ist die Lage des Unternehmens derzeit keineswegs bedenklich. »Die Geschäfte laufen, die Lage ist okay«, beschied Schäfer auf Nachfrage in der ihm eigenen, direkten Art. Es gebe neue Investoren und das Unternehmen habe intern erst kürzlich einen überzeugenden Dreijahresplan für die Produktentwicklung vorgestellt.

Auch bei den konkreten Produkten soll es ungebremst weitergehen: Zur NAB 2000 kündigte Cintel den HD-Abtaster C-Reality in einer weiter verbesserten Version an: Die Abtastgeschwindigkeit im 2K-Modus wurde auf 18 Bilder/s gesteigert und es ist mit der neuen Version auch möglich, mit 4K -Auflösung zu arbeiten.

Zudem will Cintel zur NAB 2000 einen weiteren Filmabtaster namens Rascal vorstellen, der weitgehend dem Ursa Diamond entspricht, aber zusätzliche HD-Funktionalität bietet. Für die Abtaster Ursa Gold und Diamond soll es einen HD-Upgrade-Kit namens Calisto geben.