Unternehmen: 27.10.2001

SGI: Großer Deal mit Microsoft

Bei dem 62-Millionen-Dollar-Deal von SGI und Microsoft handelt es sich dem Vernehmen nach um ein patentrechtliches Abkommen.

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Weitere Informationen über den Deal werden ganz bewusst knapp gehalten und sind deshalb äußerst dürftig. In einer SGI-Pressemitteilung heißt es lediglich, man habe eine Übereinkunft getroffen, die den Vertragspartnern wechselseitige patentrechtliche Nutzungsmöglichkeiten einräume und die den Transfer von zusätzlichem geistigen Eigentum an Microsoft beinhalte. Dieses Eigentum stehe in keinerlei Zusammenhang mit SGIs Kernkompetenzen. Bekannt wurde lediglich noch, dass SGI durch den Deal im September Einnahmen in Höhe von 62,5 Millionen Dollar verbuchen konnte.

Weder von SGI noch von Microsoft wurden bislang weitere Details des Deals veröffentlicht. Das zieht natürlich zahlreiche Spekulationen nach sich, was denn hier tatsächlich ausgetauscht und verkauft wurde: Sicherheits- und Überwachungstechnologien aus SGIs großem Militärtechnik-Bereich? Technologien, die SGI mit der Übernahme von Intergraph gekauft hatte? Allgmeinere Grafiktechnologien oder konkrete Games-Technologien, die Microsoft etwa für seine Spielkonsole Xbox verwenden könnte?

Neben dem geheimnisumwitterten Deal gab SGI in diesen Tagen auch die ersten Quartals-Ergebnisse des neuen Geschäftsjahres bekannt. Danach konnte SGI seinen Nettoverlust auf 69 Millionen US-Dollar reduzieren. Noch im vorangegangenen Quartal lag SGIs Nettoverlust bei 232 Millionen Dollar.

Auch aufgrund des immer noch niedrigen Börsenkurses von SGI sehen Insider weiterhin die Gefahr, dass ein Sanierer in der Chefetage entscheiden könnte, dass sich SGI auf die profitabelsten Bereiche konzentriert, zu denen etwa der Militärbereich gehört. Im Umkehrschluss könnten weniger profitable Aktivitäten, besonders in der Division Telco & Media, eingestellt werden.