Delta System AG in Schwierigkeiten
Vor wenigen Tagen musste das deutsche Systemhaus Delta System AG wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag stellen. www.film-tv-video.de sprach mit Vorstand Klaus Gebhard und Aufsichtsrat Rainer Dunkel über die aktuelle Situation und Wege aus der Krise.
Den Grund für die aktuelle Unternehmenssituation sieht man bei Delta in »der allgemein äußerst angespannten Marktlage, sowie verschiedenen Insolvenzanträgen aus Teilen der KirchGruppe«. Der Insolvenzantrag für die Delta-System AG wurde demnach wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt, es ist aber noch keine Zahlungsunfähigkeit eingetreten.
»Zusammen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter werden nun alle Anstrengungen unternommen, das Unternehmen umzustrukturieren und weiterzuführen«, erläutert Vorstand Klaus Gebhard. Ziel des vorläufigen Insolvenzverfahrens ist also der Firmenerhalt, dafür gibt es nach Firmenangaben bereits Konzepte, die nun umgehend gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter geprüft werden. Eine Basis für den Fortbestand der Delta-System AG ist offenbar gegeben.
Mit Delta geriet nun also ein etabliertes deutsches Systemhaus in finanzielle Bedrängnis, und zwar nicht auf Grund von Börsenspekulationen oder Fusionsfieber, sondern wegen einer Markt- und Wettbewerbssituation, die viele Branchen-Insider als ruinös bezeichnen. Von verschiedenen Seiten hört man derzeit: Die Systemhäuser kämpfen momentan mit Zähnen und Klauen um Anteile in einem schrumpfenden Markt. Auch die Konkurrenten von Delta stehen derzeit alles andere als blendend da, arbeiten teilweise zu Konditionen, die ein langfristiges Überleben nicht gewährleisten.
Um wieder profitabel zu werden, wird Delta wohl Mitarbeiter entlassen müssen. Dennoch sind sowohl Vorstand Klaus Gebhard wie Aufsichtsrat Rainer Dunkel nicht ohne Zuversicht. Dunkel: »Wir werden alles Notwendige unternehmen, um diese Krise der gesamten Branche zu überstehen und uns neu aufzustellen.«