Unternehmen: 14.11.2007

Avid geht nicht zur NAB

Die IBC hat Avid schon seit einigen Jahren weitgehend aus dem Kalender gestrichen. Im kommenden Jahr wird das Unternehmen auch nicht mehr zur US-Messe NAB gehen, sondern will stattdessen mit anderen Maßnahmen den Kundenkontakt herstellen und pflegen, sowie Produktneuheiten bekannt machen.

Graham Sharp von Avid ist kein Freund der klassischen Broadcast-Messen: Seit Sharp zum Chef von Avid in Europa aufgestiegen war, hatte sich das Unternehmen zunehmend von der IBC verabschiedet. Nun ist Graham Sharp in der amerikanischen Zentrale von Avid als Vice President und General Manager für die gesamte Video Division des Unternehmens zuständig und bleibt auch in dieser Top-Position auf Kurs: Avid kündigt an, nicht als Aussteller an der NAB2008 teilzunehmen. Als amerikanisches Broadcast-Unternehmen nicht zur NAB zu gehen, ist eine ziemlich plakative und ganz sicher auch innerhalb des Unternehmens nicht unumstrittene Aktion — aber ein klares, dröhnendes Statement.

In einer aktuellen Pressemitteilung von Avid heißt es, dass man während der NAB2008 in Las Vegas zwar Kunden treffen wolle, aber nicht mehr mit einem Stand vertreten sein werde. Statt dessen kündigt Avid an, im kommenden Jahr den Kundenkontakt mit einer Reihe von anderen Aktivitäten zu intensivieren. Was genau sich dahinter verbirgt, lässt Avid noch weitgehend offen, näheres soll im Februar 2008 erläutert werden. Es werde sich um eine Fülle neuer Initiativen aus User-Communities, technischen Support-Programmen, stark personalisierten Veranstaltungen sowie innovativen Produktankündigungen handeln, heißt es blumig im Pressetext. Generell wolle man »die Interaktion zwischen Kunden, Interessenten und Medien mit dem Unternehmen« erleichtern — offenbar gibt es hierfür Bedarf, den man aus Sicht des Unternehmens nicht mit einer Messe befriedigen kann.

Video-Division-Chef Graham Sharp begründet die neue Linie so: »Wir prüfen ständig, wie wir am effektivsten engere Beziehungen zu unseren Kunden aufbauen und mit dem sich ständig verändernden Medien-Markt Schritt halten können. In den vergangenen Monaten haben wir Daten aus allen Geschäftsbereichen erfasst, und die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Wir brauchen neue Formen des Dialogs mit dem Anwender. Daher werden wir 2008 eine Reihe von Initiativen vorstellen, die unserer Meinung nach die Branche verändern werden — in allen Regionen der Welt und in allen Bereichen unseres Geschäftes. In der Vergangenheit haben wir gesehen, wie viel effektiver es für unsere Anwender — und für unseren eigenen Erfolg — sein kann, in alternative, kundenzentrierte Aktivitäten zu investieren. Es ist an der Zeit, dass Avid der Branche etwas zurückgibt. Diese Aktivitäten werden zu einer lebendigeren Community führen, in der Kunden und Newcomer erfahren, verstehen und daran teilhaben können, wie sich die Branche entwickelt — und welchen Gestaltungsbeitrag sie selbst leisten können.«