Branche, Personalie: 10.07.2020

BR-Intendant Wilhelm verlängert nicht

Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks, hört nach Ende seiner Amtsperiode zum 31. Januar 2021 beim Sender auf.

BR, Logo
Der BR braucht 2021 einen neuen Intendanten.

Er habe sich »nach reiflicher Überlegung und intensiver Abwägung« sowie »schweren Herzens« entschlossen, zum Ende seiner zweiten Amtszeit den Bayerischen Rundfunk (BR) zu verlassen, erläuterte BR-Intendant Ulrich Wilhelm.

Eine dritte Amtszeit beim BR strebt der 59-Jährige nach zehn Jahren nun also nicht mehr an. Damit ist klar, dass der Rundfunkrat des BR jetzt eine neue Intendantin oder einen neuen Intendanten suchen muss. Eine öffentliche Ausschreibung ist dabei nicht vorgesehen, vielmehr können die Mitglieder des Rundfunkrats schriftlich Vorschläge für die Wahl einreichen.

Der scheidende BR-Intendant Ulrich Wilhelm bleibt noch sieben Monate im Amt.

Wilhelm sagte: »Zehn Jahre voller spannender Herausforderungen waren eine gute Zeit, mich mit all meiner Energie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und dem BR zu verschreiben — eine Zeit, die mir sehr viel Freude bereitet hat. Ich habe zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BR vieles auf den Weg bringen, umsetzen und die Transformation des BR zu einem trimedialen Medienhaus mitgestalten dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich bin überzeugt, dass im Februar nächsten Jahres der richtige Zeitpunkt ist, das Haus zu übergeben. Entscheidende Etappen unseres Umbauprozesses und die Regionalisierung sind erfolgreich abgeschlossen.«

Umstrukturierung

Erst kürzlich hatte der BR bekanntgegeben, dass im Juli 2020 eine schon länger geplante und vorbereitete Strukturveränderung umgesetzt wurde: Die beiden Programmdirektionen »Kultur« und »Information« verantworten künftig alle Inhalte im Fernsehen, im Hörfunk und auf den digitalen Ausspielwegen.

Künftig will der BR also enger verzahnt und medienübergreifend operieren. Seit dem 1. Juli 2020 gibt es etwa auch keinen separaten Hörfunkdirektor mehr. Der bisherige Hörfunkdirektor Martin Wagner war zum 1. Juli 2020 altersbedingt ausgeschieden, und in diesem Zug wurde die Zahl der Programmdirektionen von drei auf zwei reduziert.

In seiner organisatorischen Aufstellung geht der Bayerische Rundfunk somit nun auch auf der Direktionsebene neue Wege und gliedert sich künftig nicht mehr nach den Ausspielwegen Hörfunk und Fernsehen. Ab 1. Juli gibt es nur noch die Programmdirektion Kultur sowie die Programmdirektion Information.

Die Programmbereiche der bisherigen Hörfunkdirektion bleiben bestehen und werden diesen beiden Direktionen zugeordnet. Schemaänderungen oder Umgestaltungen des Programmes wurden mit der neuen Zuordnung der Programmbereiche vorerst nicht verbunden.

© BR/Natasha Heuse
Neubau auf dem BR-Gelände in Freimann.

Auf dem BR-Gelände in Freimann wird derzeit ein »Aktualitätenzentrum und Wellenhaus« des BR gebaut. In diesem Gebäude mit 190 m Länge und 70 m Breite soll es dann auch einen physischen Beleg für die Änderungen und Umstrukturierungen des BR geben: Als Herzkammer wird hier ein zentraler trimedialer Newsroom entstehen, in dem der Puls der Zeit im BR-Bereich Information schlagen soll.

Laut ursprünglicher Planung hätte das Gebäude ab 2022 in die Nutzung gehen sollen. Das Richtfest fand 2019 statt (Sendermeldung), und mittlerweile geht der Sender eher davon aus, dass das Aktualitätenzentrum und das Wellenhaus erst ab 2024 vollständig nutzbar sein werden. Erst dann können alle aktuell arbeitenden Einheiten des BR in einem gemeinsamen Gebäude zusammengeführt werden.